«Anti-ICE»-Kugel, wirres Plakat: Suche nach Motiv dauert an
Nach dem Angriff auf eine ICE-Einrichtung geht die Suche nach dem Motiv weiter. Indizien liefert die Inschrift in der Kugel und ein wirres Plakat.

Das Wichtigste in Kürze
- Der mutmassliche Angreifer auf die ICE-Einrichtung in Dallas ist tot.
- Hinweise auf das Motiv liefern ein wirres Plakat am Auto und eine Inschrift in der Kugel.
- Die Republikaner geben den Demokraten und deren Rhetorik die Schuld.
Ein Angriff auf ein Gebäude der US-Einwanderungsbehörde in Dallas schockiert die USA. Ein Häftling, wohl ein Migrant, wurde getötet, zwei weitere schwer verletzt, der mutmassliche Schütze nahm sich das Leben. Über das Motiv wird nun gemunkelt.
Kash Patel, Chef der US-Bundespolizei FBI, legt auf X nahe, dass es sich um eine politisch motivierte Tat handelte. Anfängliche Abklärungen der Beweise würden ein «ideologisches Motiv» zeigen. Dazu teilte er ein Foto von Patronenhülsen, die in der Nähe des Schützen gefunden wurden. Eingeritzt wurden die Worte «ANTI ICE».
Homeland Security, das US-Ministerium für innere Sicherheit, äussert sich ähnlich. Es handle sich um eine «Attacke auf die ICE-Strafverfolgung». ICE selbst bestätigt gegenüber «NBC», dass auf drei Personen geschossen worden sei, eine verstarb. «Kein ICE-Beamter wurde verletzt», teilt die Behörde weiter mit.
Bruder: Mutmasslicher Schütze war nicht politisch interessiert
Gegenüber «NBC» sprach der Bruder des mutmasslichen Schützen. Er sagt, der Verdächtige sei politisch nicht sonderlich interessiert gewesen, weder für die eine, noch für die andere Seite. Auch habe er keine starken Gefühle zu ICE gehabt – «so weit ich weiss».
Der Verdächtige war dann auch als unabhängiger Wähler registriert. Im November 2024 nahm er an der Präsidentschaftswahl teil, für wen er seine Stimme einwarf, ist unbekannt.

Wie «Fox News» berichtet, fanden die Behörden das Auto des Verdächtigen – und ein verstörendes Plakat daran. Auf dem Zettel ist die Karte der USA abgebildet, darauf scheint wild gekritzelt worden zu sein. Dazu steht: «Radioaktiver Niederschlag von Nuklearwaffen, die seit 1951 mehr als zweimal über diese Gebiete geflogen sind.»
Republikanern geben Demokraten die Schuld
Das Motiv ist noch unklar, die politischen Ansichten des mutmasslichen Schützen ebenfalls. Die Republikaner haben aber schon die Schuldigen gefunden: die Demokraten.
Donald Trump bezeichnet den Täter auf Truth Social als «geistesgestört», die Tat als «verabscheuenswürdig». Die «mutigen» ICE-Agenten würden versuchen, ihren Job zu machen. Doch dabei würden sie einen Anstieg an Drohungen, Gewalt und Angriffen von «gestörten radikalen Linken» erleben müssen.
Diese Gewalt sei das Ergebnis davon, dass radikale linke Demokraten die Strafverfolgungsbehörden verteufelten. Sie würden die Abschaffung von ICE forderten und ICE-Beamte mit «Nazis» verglichen, so Trump
Ted Cruz, Senator von Texas, verurteilt die politische Gewalt und kritisiert die Demokraten: «Eure politischen Gegner sind nicht Nazis. Wir dürfen nicht eine Sprache verwenden, die verrückte Männer dazu inspiriert, solche teuflischen Verbrechen zu begehen.»
Vize-Präsident JD Vance sprach von einem «gewalttätigen Linksextremisten», der die Tat verübt habe. Eindeutige Belege dafür legte er ebenfalls zunächst nicht vor. Er warf zudem den Demokraten und linksgerichteten Medien vor, negative Stimmung gegen ICE zu befeuern.
Auch Homeland-Chefin Kristi Noem postet auf X: «Diese Schüsse müssen der extremen Linken ein Weckruf sein, dass ihre Rhetorik über ICE Konsequenzen hat.» Die Ministerin fuhr fort: ICE tagein tagaus unter anderem mit der «Nazi-Gestapo» zu vergleichen, habe Konsequenzen.
Trump-Sprecherin Karoline Leavitt schreibt, sie stehe mit ICE. «Die Demokraten müssen aufhören, die Helden von ICE zu verteufeln, die bloss ihre Arbeit machen, um die Sicherheit zu gewährleisten.»