Der Senator von New Jersey, Bob Menendez, steht seit geraumer Zeit unter Korruptionsverdacht. Nun wurde die Anklage um einen weiteren Punkt erweitert.
Senator Bob Menendez
Der demokratische Senator Bob Menendez steht im Verdacht, für Ägypten gearbeitet zu haben. (Archivbild) - keystone

Nach der Korruptionsanklage gegen US-Senator Bob Menendez haben die Staatsanwälte ihre Vorwürfe verschärft. In einer zweiten Anklage werfen sie dem 69-Jährigen vor, im Auftrag der ägyptischen Regierung gearbeitet zu haben.

Der einflussreiche Politiker, seine Frau Nadine und ein ägyptischer Geschäftsmann hätten sich «vorsätzlich und wissentlich zusammengeschlossen, verschworen und verbündet», damit Menendez «als Agent eines ausländischen Auftraggebers fungiert, nämlich der ägyptischen Regierung». Das geht aus am Donnerstag veröffentlichten Gerichtsunterlagen hervor.

Menendez plädiert «nicht schuldig»

Zuletzt hatte Menendez angesichts einer vorausgegangenen Korruptionsanklage vor Gericht in New York auf nicht schuldig plädiert, wie auch seine Ehefrau und zwei Geschäftspartner. Der demokratische Senator für den Bundesstaat New Jersey musste seinen Pass abgeben und eine Kaution in Höhe von 100 000 US-Dollar hinterlegen.

Bob Menendez Nadine Menendez
Auch Menendez' Ehefrau Nadine (l.) soll in die Korruption verwickelt gewesen sein. (Archivbild) - keystone

Die Staatsanwaltschaft hatte Menendez bereits in der ersten Anklage vorgeworfen, politische Entscheidungsprozesse im Sinne der ägyptischen Regierung beeinflusst und im Gegenzug persönliche Vorteile erlangt zu haben.

Verstecktes Gold und Geld

Ermittler hatten bei ihm etwa 500'000 US-Dollar (rund 469'000 Euro) in bar gefunden – versteckt in Umschlägen und in Jacken des Senators, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Auch von einer «Menge Gold» war die Rede. In der Anklageschrift heisst es, Menendez und seine Frau hätten sich von Geschäftsleuten bestechen lassen.

Bob Menendez Jacke Dollarnoten
Die Ermittler waren bei Menendez auf jede Menge Bargeld gestossen. (Archivbild) - keystone

Über 20 demokratische Senatoren, darunter Menendez' langjähriger Vertrauter Cory Brooker, der zweite Senator aus New Jersey, hatten Menendez zum Rücktritt aufgefordert.

Der Sohn kubanischer Einwanderer stellte sich bislang als Opfer einer Hetzkampagne dar. Er habe jahrzehntelang Tausende Dollar von seinem persönlichen Konto abgehoben und in bar aufbewahrt – für Notfälle und aufgrund der Geschichte seiner Familie, die mit Konfiszierung von Geldern auf Kuba konfrontiert gewesen sei.

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