600 Kilo Erdbeeren des Obstbaubetriebs Schürch in Grosshöchstetten wurden vom Kunden zurückgeschickt. Der spontan einberufene Hofverkauf ist ein voller Erfolg.
Verbeulte Erdbeeren: Sandra Schürch spricht über ihre ungewöhnliche Verkaufsidee und erklärt, warum die strengen Richtlinien in der Landwirtschaft problematisch sind. - Nau
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • 600 Kilo Erdbeeren von Schürchs aus Grosshöchstetten haben wegen der Hitze Druckstellen.
  • Weil sie der Kunde retournierte, veranstaltet die Obstbau-Familie einen Rampenverkauf.
  • Innerhalb von 40 Minuten sind alle Erdbeeren «rübisundstübis» weg.

Die Hitzewelle der letzten Wochen hat grosse Auswirkungen auf die hiesige Landwirtschaft. Das bekommt auch die Familie Schürch aus Grosshöchstetten BE zu spüren. 600 Kilo Erdbeeren von ihrem Obstbaubetrieb wurden vom Kunden retourniert. Grund: Druckstellen.

Statt sich unterkriegen zu lassen und die Faust im Sack zu machen, veranstalten die Schürchs kurzerhand einen Rampenverkauf ab Hof. Auf Facebook lancieren sie eine Veranstaltung mit dem Titel «Rettet unsere Erdbeeren vor dem Müll».

Der Verkauf ist ein voller Erfolg. Bereits etwas mehr als eine halbe Stunde nach Beginn sind alle Erdbeeren weg – verkauft in 5-Kilo-Boxen à 40 Franken. 600 Kilo innerhalb von 40 Minuten. Das hätte Sandra Schürch nicht gedacht. «Es ist wahnsinnig!»

Trostpflaster für Wetterquerelen

Der Run auf die Erdbeeren beim Hofverkauf ist ein kleines Trostpflaster für all die Mühen, welche die Ernte heuer machte. Wegen der Hitze leisteten die Schürchs gar Nachtarbeit.

Welcher Grosskunde die Erdbeeren retournierte, will die Obstbaufamilie nicht verraten. Sandra Schürch sagt einzig: «Wir sind mit ihm in Kontakt und suchen das Gespräch. Schlussendlich geht es aber darum, dass in der Schweiz die Richtlinien sehr streng gefasst sind.» Indem sie ihre Kunden auf den Hof einladen, um ihnen die Situation gleich vor Ort zu schildern, erhoffen sie sich ein gewisses Verständnis und Entgegenkommen.

Das war bei den 600 Kilo verbeulten Erdbeeren aber nicht vorhanden. Losgeworden sind sie sie nun trotzdem.

Das gesamte Interview mit Sandra Schürch.
Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Facebook