Rüti ZH: Hauswart bewässert den Parkplatz-Rasen

Die anhaltende Trockenheit macht den Bauern das Leben schwer. Weil es nicht mehr genügend Futter für die Kühe gibt, müssen viele ihre Tiere notschlachten lassen. Wegen akutem Wassermangel dürfen die Landwirte in einigen Regionen ausserdem Teile ihrer Saat nicht mehr bewässern.

Doch nicht alle erkennen die Not: «Da giesst ein Hauswart in Rüti seinen Rasen auf dem Parkplatz des Firmenareals mit zwei Schläuchen», ärgert sich Martin Jucker, Inhaber des Erlebnisbauernhofs «Jucker Farm» in Seegräben ZH, und lässt seinem Unmut auf Twitter freien Lauf. Denn gleich gegenüber sei eine völlig vertrocknete Weide.

Für Jucker ist das eine «verantwortungsloss Dummheit», wie er gegenüber Nau sagt. «Das zeigt den Egoismus der heutigen Gesellschaft.»

Der ausbleibende Regen macht auch seinem Hof zu schaffen: «Während wir uns an den beiden Standorten Seegräben und Rapperswil Jona mit Wasser aus dem See und einem Wassertank helfen können, haben wir in Rafz zu wenig davon», klagt Jucker. Seine 40 Hektaren grosse Kürbis-Plantage müsse er etwa ihrem Schicksal überlassen.

Vergleichsweise gehe es ihm aber besser als vielen anderen Bauern, lenkt er ein. Er versorge deshalb auch andere Landwirte in der Umgebung mit Wasser. Und dennoch: «Vieles ist am Limit – es ist fünf vor zwölf.»