Am Samstagnachmittag ist eine vollbesetzte Ju-52-Maschine in Flims GR abgestürzt. Die Kantonspolizei GR bestätigt, dass alle 20 Insassen ums Leben kamen.
Absturz der Ju 52 in Flims GR fordert 20 Todesopfer
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Absturz einer Ju-52 Maschine in Flims GR hat 20 Todesopfer gefordert.
  • Die Unfallursache ist noch nicht bekannt.

An der heutigen Medienkonferenz in Flims GR wurde die traurige Vermutung von der Kantonspolizei Graubünden bestätigt: Alle 20 Insassen sind beim Absturz der Ju-52 von Samstag gestorben.

Bei den Opfern handelt es sich laut Polizei um acht Paare und vier Einzelpersonen. Es sind elf Männer und neun Frauen aus den Kantonen Zürich, Thurgau, Luzern, Schwyz, Zug und Waadt und ein Paar mit Sohn aus Österreich. Auch drei Besatzungsmitglieder aus den Kantonen Zürich und Thurgau kamen ums Leben.

Die Bergungsarbeiten seien noch im Gange, so Gesamteinsatzleiter Andreas Tobler. Es werde mehrere Tage dauern, bis die rechts-medizinischen Untersuchungen abgeschlossen und die Opfer alle identifiziert seien. Die Kapo GR stehe mit den Angehörigen in Kontakt. Da sich die Absturzstelle in einem Wandergebiet befinde, sei der Segnas-Pass bis auf Weiteres gesperrt.

Unfallursache ist noch unbekannt

Die Absturzursache ist derzeit noch nicht bekannt und wird von der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle (SUST) untersucht. Laut Daniel Knecht von der Sust lässt die Unfallstelle bereits einige Schlussfolgerungen zu: So wisse man bereits, dass das Flugzeug nahezu senkrecht und mit relativ hoher Geschwindigkeit auf den Boden prallte. Da es sich bei dem Flugzeug um eine ältere Maschine ohne Blackbox handelt, könnten sich die Abklärungen recht komplex gestalten.

Absturz der Ju 52 in Flims GR fordert 20 Todesopfer

Als Ursache wurde im Vorhinein über ein Kabel spekuliert, welches erst am Freitag rund 2,5 Kilometer von der Absturzstelle entfernt installiert wurde. Diese Vermutung könne aber «nahezu ausgeschlossen» werden.

Ob beim Absturz die hohen Temperaturen eine Rolle spielten, muss laut Daniel Knecht von der Sust untersucht werden. Grundsätzlich verursache Hitze eine Verdünnung der Luft. Dies wiederum bedeute, dass die Leistungskraft der Motoren eingeschränkt werde.

Ju-Air stellt Betrieb ein

Die Dübendorfer Fluggesellschaft Ju-Air hat ihren Betrieb bis auf weiteres eingestellt. «Das Team der Ju-Air ist tief traurig und denkt an die Passagiere, die Crew und an die Familien und Freunde der Verunglückten», heisst es auf der Seite der Fluggesellschaft.

Bundesrat Alain Berset spach auf Twitter im Namen des gesamten Bundesrates den Angehörigen der Todesopfer sein tiefstes Mitgefühl aus. In der Schweiz haben sich gestern gleich zwei Flugzeugunglücke ereignet, dabei haben 24 Menschen ihr Leben verloren.

Kurt Waldmeier, CEO Ju-Air, über seine persönlichen Gefühle kurz nach dem Unfall 2018. - Nau.ch
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