Proteste im Stadion und viel Unmut bei den Fans. Das sagen YB, St. Gallen und der FCB zum geplanten eSport-Projekt der Liga.
Das FC Basel eSport Team (v.l.n.r): Tim «TheStrxngeR» Katnawatos, Luca «Lubo» Boller und Florian «CodyDerFinisher» Müller.
Das FC Basel eSport Team (v.l.n.r): Tim «TheStrxngeR» Katnawatos, Luca «Lubo» Boller und Florian «CodyDerFinisher» Müller. - twitter/FCBasel1893

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Spiel YB gegen FC Basel wird wegen eSport-Protesten zweimal unterbrochen.
  • Ein Game-Projekt ist bei der Liga in Planung.
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Gleich zwei Störaktionen der Fans fordern beim Spiel YB gegen den FC Basel (7:1) einen Spielunterbruch. Das nervt nicht nur die Zuschauer. «YB verurteilt alle Aktionen, welche den Spielfluss einer Partie stören», sagt YB-Medienchef Albert Staudenmann. Hintergrund der Proteste ist ein Projekt der Swiss Football League (SFL), den eSport in die Super League zu bringen.

Die erzürnten Fans gehen davon aus, dass künftig Fifa-Gamer mit Lizenzauflagen verpflichtetet werden müssen und es in der Super League eine parallele Gamer-Meisterschaft geben wird. Die Liga bestätigt dies jedoch nicht.

Braucht es eine Fifa-Liga der Swiss Football League?

«Kerngeschäft bleibt auf dem Rasen»

In der Super League haben bis jetzt nur der FC Basel und St. Gallen solche Fifa-Gamer verpflichtet. YB beobachtet die Entwicklungen im eSport abwartend. YB-Staudenmann zu Nau: «Wir stehen bedingungslos dafür ein, dass unser Kerngeschäft der Fussball auf dem Rasen ist – und selbstverständlich auch bleiben wird.» Die Berner sagen aber auch folgendes: «YB hat registriert, dass sich im eSports-Gebiet neue Märkte aufgetan haben.»

SFL eSports Liga
Fans der BSC Young Boys halten im September 2018 ein Transparent gegen eSports in die Luft. - Nau

St. Gallen, welches nur noch über einen eGamer verfügt, baut sein Engagement in diesem Bereich nicht weiter aus. Im Gegenteil, es wird etwas zurückgefahren. «Der Grund ist die generelle Entwicklung im eSport. Zudem fehlt eine gemeinsame Liga», sagt FCSG-Mediensprecher Daniel Last. Dass der FCB Fifa-Profis aus Deutschland verpflichte, habe dem Image weiter geschadet. Last: «Ausländische eSportler, wie sie der FC Basel unter Vertrag hat, sind unbeliebt bei den Fans.» Das sei durchaus ein wunder Punkt. Zudem sei der eSport in der Schweiz noch zuwenig etabliert. «Die Fifa-Spieler beim FC St. Gallen sind Leute aus der Region.»

Schwer erreichbare Zielgruppe

Ein mögliches Liga-Projekt mit einer parallenen Meisterschaft stösst in der Ostschweiz auf offene Ohren. «Wünschenswert für den FC St. Gallen wäre es, eine Liga zu haben, in der sich die eSportler messen könnten», sagt Last.

Der FC Basel verfügt zurzeit über die stärksten Fifa-Gamer des Landes. Auch wegen den zwei deutschen Profis. Der FCB sieht mit eSport eine Chance, bei einer schwer zu erreichenden Gruppe stattzufinden und neue Zuschauer ins Stadion zu locken. Fakt ist aber, dass die Bebbi mit den professionellen eGamern zurzeit den Zorn der ganzen Muttenzer-Kurve auf sich richten.

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