Braucht jeder Soldat, auch der Koch und der Militärmusiker, eine 3000-fränkige Schutzweste? Der Nationalrat sagt: Ja. Trotz heftiger Kritik der Linken.
Schutzwesten für alle Soldaten? Nau befragt die Befürworter sowie Gegner der Idee. - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • Trotz Nein des Ständerats: Der Nationalrat will Schutzwesten für alle 100'000 Soldaten.
  • Linke kritisierten, diverse Funktionen wie Militärmusiker brauchten die Westen gar nicht.
  • Bürgerliche warfen den Linken vor, die Armee auf Raten abschaffen zu wollen.

Der Ständerat hatte Zweifel, ob dieser Budget-Posten gerechtfertigt sei: Jeder der 100'000 Armeeangehörigen soll eine individuelle kugelsichere Schutzweste erhalten. Wie der Rest der neuen Uniform (s. Video unten) modular aufgebaut, aber mit einem Preisschild von 3000 Franken – pro Person.

Priska Seiler Graf, Nationalrätin SP, ist skeptisch. - Nau

Der Klarinettist mit der Schutzweste

3000 Franken für ein Uniform-Teil, das 49 Wochen pro Jahr eingelagert ist – das war Linken, aber auch Mitte-Politikern zu teuer. Es gebe sicher Einspar-Möglichkeiten.

«Nicht jeder Armee-Koch und Militärspiel-Klarinettist braucht eine Schutzweste», sagt SP-Nationalrätin Priska Seiler Graf. Bei der Polizei habe schliesslich auch nicht jeder eine.

Thomas Hurter, Nationalrat SVP, ist für die «Vollausrüstung» der Soldaten. - Nau

Wer entscheidet, wer nicht geschützt wird?

Vehement für die Schutzwesten eingesetzt hat sich die SVP. Man könne mit viel Aufwand durchaus ein paar Stellen finden, die keine Weste benötigen. Gerade der Koch aber schon, sagt SVP-Nationalrat Thomas Hurter.

Bei den Grenzfällen werde es aber schwierig. Hurter wirft der Linken vor, einfach einmal mehr die Armee auf Raten abschaffen zu wollen. Die Vorlage geht jetzt zurück an den Ständerat, der die Schutzwesten-Kosten halbieren wollte.

Präsentation des Rüstungsprogramms 2018 im März mit den Uniformen und der Aufrüstung der Cougar-Helikopter.
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