Die Top 4-Legenden von Dario Meyer
In «Meine TOP 4» erzählt Dario Meyer, Stürmer des EHC Kloten, von vier Persönlichkeiten, welche er bewundert und die ihn beeinflussen.

Das sind die Top 4-Persönlichkeiten, welche Dario Meyer beeindrucken.
Kari Jalonen
Er war in Bern mein erster Profitrainer, eine Persönlichkeit. Wir hatten ein extrem gutes Team, mit vielen Natispielern, und mit seiner Art zu arbeiten und seinen Anforderungen an die Jungen auf und neben dem Eis hatte ich damals ein wenig zu kämpfen.

Im Nachhinein war er auch mit den Jungen auf eine gute Art und Weise knallhart, aber für einen 18-Jährigen war das nicht immer einfach.
In einem Profiteam weht ein eisigerer Wind als im Nachwuchs, und mit sechs Ausländern ist es heute wohl noch schwieriger geworden, sich einen Platz zu erkämpfen. Rückblickend hat mir diese Zeit aufgezeigt, was es braucht, um sich bei den Profis einen Platz zu erkämpfen.
Martin Plüss
Beim SCB war für mich unser Captain extrem spannend. Er war ebenfalls sehr fordernd, auch gegenüber den Jungen, hat aber auch die Balance aufgezeigt, wie man als Führungsspieler ist.
Er hatte immer ein offenes Ohr für die Jungen und setzte sich für uns ein. Zu ihm konnten wir auch betreffend Arbeitseinstellung hochschauen. Er hat mir gezeigt, was es braucht, um ein solch guter Spieler zu werden, wie er war.

Sehr ehrgeizig, aber immer korrekt, das war eindrücklich. Und auch wenn es mal nicht gut lief, stand er hin und übernahm Verantwortung, hinterfragte sich selber kritisch.
Martin Plüss ist sicher ein Vorbild für mich, wenn ich mich heute um junge Spieler kümmere, aber auch in vielen anderen Bereichen.
Harijs Vitolins
Ihn hatte ich in Davos nur kurz als Trainer, eine sehr spannende Persönlichkeit. Ich habe ihn übrigens kürzlich nach einem Match gegen die ZSC Lions getroffen, als er seine Letten anschauen ging.
Er übernahm uns in Davos nach dem Abgang von Arno Del Curto. Seine Art und Weise, dieser russisch-lettische Touch, seine Führung und seine Forderungen waren in der kurzen Zeit prägend.

Wir steckten in einer Krise und seine Art, mit dieser schwierigen Situation umzugehen, war sehr beeindruckend. Er war hart, aber auch sehr ruhig und vermittelte uns diese Ruhe. Wir mussten zwar in die Playouts, dennoch sind mir einige Dinge geblieben.
Beispielsweise dass auch in einer Krise die Welt nicht durchgehend schwarz ist, auch wenn es sich teilweise so anfühlt. Dass es wichtig ist, jeden Tag auch positive Dinge in den Vordergrund zu rücken, den Alltag neu zu gestalten. Daran habe ich auch in Kloten während unserer schwierigen Saison 2023/24 oft gedacht.
Marco Odermatt
Extrem inspirierend ist für mich, wenn eine Person über Jahre hinweg konstant Leistungen zeigt, weil ich weiss, wie schwierig das ist mit den Ups und Downs in einer Saison.
Das gelingt aktuell Marco Odermatt und war auch bei Marcel Hirscher so. Diese Konstanz auf Weltklasseniveau ist unheimlich beeindruckend. Denn auch im Eishockey ist es nicht so, dass nach einem starken Spiel am Freitag der Match am Samstag automatisch ebenfalls gut läuft.

Es spielen auch viele Faktoren mit, beispielsweise Krankheiten, kleine Verletzungen oder der Fakt, dass man mal weniger Lust hat. Bei Odermatt imponiert mir zudem, wie stark er mental ist.
Der mentale Bereich ist im Spitzensport ein wichtiger Faktor, der mir geholfen hat, nach einer schwierigen Phase in Bern und vor allem in Davos und Kloten meinen Platz zu finden. Ich bin dankbar, dass ich hier eine so gute Rolle bekommen habe, die ich möglichst gut ausfüllen und dem Klub so etwas zurückgeben möchte.
Loyalität ist auch bei Odermatt wichtig. Odermatt fährt seit Jahren Stöckli, Hirscher war bis zu seinem ersten Rücktritt immer mit Atomic unterwegs. Eine solche Treue ist heute nicht mehr selbstverständlich.