Die Zürcher Stadtverwaltung ist gegenüber rassistischer Diskriminierung sensibler geworden. Dies geht aus dem nun veröffentlichten Rassismusbericht hervor.
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Zürich sagt dem Rassismus den Kampf an. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Zürcher Rassismusbericht rückt die Wirkung rassistischer Handlungen in den Fokus.
  • Personen können auch unabsichtlich andere Leute diskriminieren, heisst es darin.

Die Stadt Zürich ist 2007 der Europäischen Städte-Koalition gegen Rassismus beigetreten und hat sich damit zur Umsetzung eines Aktionsplans verpflichtet. Eine Arbeitsgruppe erstattet dem Stadtrat alle vier Jahre Bericht. Der diesjährige Bericht legt den Fokus nicht auf strafrechtlich relevante Handlungen, sondern auf die subjektiv wahrgenommene Wirkung von Diskriminierungen.

Rassismus aktiv ansprechen

Wirkung von Rassismus verstehen

Ein sozialwissenschaftliches Verständnis von Rassismus nimmt die individuelle Alltagserfahrungen in den Blick – etwa voreingenommene Fragen bei einem Bewerbungsgespräch oder statistisch nachweisbare Benachteiligungen bei der Lehrstellenvergabe. Die Arbeitsgruppe empfiehlt der Verwaltung, aufmerksam zu sein gegenüber unbeabsichtigten diskriminierenden Wirkungen der eigenen Tätigkeit.

An die gesamte Verwaltung richtet die Arbeitsgruppe die Empfehlung, Rassismus und rassistische Diskriminierung regelmässig auf allen Leitungsebenen zu thematisieren. Dabei sollten alltägliche Diskriminierungserfahrungen im Zentrum stehen und Rassismus aktiv angesprochen werden.

Wie eine solche Anti-Diskriminierungsarbeit aussehen kann, zeigt der Bericht am Beispiel der Offenen Jugendarbeit Zürich (OJA). Mit Fachwissen und Aufmerksamkeit gelinge es der OJA Rassismus im betrieblichen Alltag aktiv anzusprechen und von Rassismus betroffene Jugendliche zu stärken. «Wer genau hinschaut, entdeckt auch in seinem Arbeitsumfeld Rassismus», heisst es im Bericht.

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