Als erstes europäisches Land verbietet Italien Werbung für Glücksspiele. Die Fussballclubs bangen um Einnahmen.
Glücksspielbetreiber werden in Italien keine TV- oder Radioprogramme, oder sportliche Events mehr sponsern dürfen (Symbolbild).
Glücksspielbetreiber werden in Italien keine TV- oder Radioprogramme, oder sportliche Events mehr sponsern dürfen (Symbolbild). - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Als erstes EU-Land verbietet Italien Werbungen für Wettanbieter.
  • Damit will das Land die Gesundheit und das Budget von Spielsuchtleiden schützen.
  • In der Sportwelt stösst der Entscheid auf negative Kritik.

Italien untersagt als erstes europäisches Land die Werbung für Wettanbieter. Die Spielsucht treibe Familien in den Ruin und belaste das Budget des staatlichen Gesundheitswesens, sagte der stellvertretende Regierungschef Luigi Di Maio am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Rom zur Begründung.

«Das ist eine Industrie, die auf Kosten der Gesundheit und der Würde der Menschen ein bisschen zu gross geworden ist», sagte Di Maio, der auch die Ressorts Industrie und Soziales innehat. Seine Fünf-Sterne-Bewegung habe den Schritt seit langem versprochen, so der Minister.

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Der italienische Aussenminster Luigi di Maio. - dpa

Das Kabinett hatte das Verbot bei einer Sitzung am späten Montagabend beschlossen – trotz heftiger Kritik von Wettbranche und Fussballvereinen, die häufig von Wettanbietern gesponsort werden. Der Chef des Serie-A-Vereins Bologna, Claudio Fenucci, sagte der Tageszeitung «Il Messaggero», das Verbot sei «verrückt». Fussballclubs würden damit 100 Millionen Euro verlieren.

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