Kokain & Angst: Eine explosive Mischung, die Sie kennen sollten

Janine Karrasch
Janine Karrasch

Kokain bringt uns in einen Zustand von Euphorie. Doch was viele nicht wissen: Die Droge kann Ängste auslösen und bestehende Angstzustände sogar verschlimmern.

ängstliche frau
Kokainkonsum verstärkt Ängste. - Depositphotos

Die dunkle Verlockung von Kokain verspricht Euphorie und grenzenlose Energie. Doch hinter dem glitzernden Rausch lauert eine Schattenseite, die oft in lähmender Angst endet.

Was als scheinbarer Befreiungsschlag beginnt, kann schnell zur emotionalen Falle werden. Kokain verstärkt nicht nur Ängste, sondern entfacht einen inneren Sturm, der schwer zu kontrollieren ist.

Die explosive Verbindung von Kokain und Angst zerstört nicht nur den Körper, sondern auch die Seele. Es ist ein gefährliches Spiel, dessen Ausgang oft schmerzhafter ist als erwartet.

Warum führt Kokain zu Angst?

Der Einfluss von Kokain auf das menschliche Gehirn ist komplex. Anfangs mag der Konsum noch positive Gefühle und gesteigertes Selbstvertrauen nähren, da die Droge den Dopaminspiegel im Gehirn steigert.

mann konsumiert kokain
Auf den Rausch folgt meist der grosse Absturz – inklusive Angst- und Panikattacken. - Depositphotos

Jedoch beeinflusst sie auch andere Neurotransmitter wie Serotonin und Noradrenalin, was beim Konsum Symptome von Unruhe und Nervosität verursachen kann. Ausserdem erleben viele Menschen nach dem Abklingen der Wirkung eine Art «Absturz».

Dieser ist gekennzeichnet durch Müdigkeit, Reizbarkeit und eben jene Ängste – ein Cocktail an Emotionen, der zusätzlichen Stress verursacht. Und: Der «Absturz» nach dem Rausch ist besonders belastend, wenn man bereits mit Ängsten kämpft.

Langzeitfolgen des Kokainkonsums

Dauerhafter Gebrauch von Kokain bewirkt langfristige Veränderungen in Ihrer Gehirnchemie und beeinträchtigt die Funktionsweise Ihres Gehirns. Das wiederum hat Auswirkungen auf Ihre Stimmungslage, verstärkt vorhandene Angsterkrankungen oder löst gar neue aus.

Panikattacken
Panikattacken treten meist plötzlich auf. - Depositphotos

Die Auswirkungen und Langzeitfolgen des Kokainkonsums erhöhen also die Wahrscheinlichkeit, Angstsymptome sowohl während als auch nach dem Konsum zu erleben.

Kokainkonsum führt bei einigen Menschen zudem zu Panikattacken – intensive Episoden überwältigender Furcht oder Angst, die unerwartet auftreten. Während einer Panikattacke müssen sie Symptome wie beispielsweise einen schnellen Herzschlag, Atemnot, Schwitzen, Zittern und ein Gefühl des Kontrollverlusts ertragen.

Umgang mit Panikattacken durch Kokain

Es gibt jedoch Strategien zur Bewältigung dieser schwierigen Momente: Erinnern Sie sich daran, dass Panikattacken zwar intensiv und beängstigend sein können, aber vorübergehend sind und vergehen werden.

Nutzen Sie diese «Talking Down»-Massnahme sowie Entspannungstechniken wie tiefe Atmung, die Sie beruhigen. In schweren Fällen sind Medikamente wie Benzodiazepine hilfreich.

Eine professionelle Therapie ist essenziell, um die Ursachen des Konsums aufzuarbeiten. Kognitive Verhaltenstherapie und psychotherapeutische Ansätze helfen, langfristig mit den Symptomen umzugehen.

Die drei Phasen des Kokain-Entzugs

Ein Kokain-Entzug verläuft in drei Hauptphasen. In der Crash-Phase treten wenige Stunden bis Tage nach dem letzten Konsum extreme Müdigkeit, depressive Verstimmungen und Schlafstörungen auf, begleitet von einem starken Bedürfnis nach Rückzug.

drogenentzug kokain
Ein Kokainentzug ist ein komplexer und langwieriger Prozess. - Depositphotos

Die Entzugsphase, die eine bis mehrere Wochen dauert, ist geprägt von intensivem Verlangen nach Kokain (Craving), Antriebslosigkeit, Reizbarkeit und depressiven Zuständen. Diese Phase erfordert oft psychotherapeutische Unterstützung und körperliche Aktivität zur Stabilisierung.

In der Löschungsphase, die bis zu zehn Wochen oder länger andauern kann, klingen die Symptome langsam ab, können aber durch bestimmte Trigger erneut ausgelöst werden. Typisch sind Albträume und ein gelegentlich wiederkehrendes Verlangen nach der Droge.

So kommen Sie von den Drogen los

Ein erfolgreicher Ausstieg aus der Kokainsucht beginnt mit einer professionellen Entgiftung und Therapie, idealerweise stationär. Dabei werden körperliche und psychische Symptome behandelt.

gruppentherapie, handhalten
In einer Gruppentherapie können Sie sich mit anderen Kokainsüchtigen austauschen und wechselseitig unterstützen. - Depositphotos

Um Rückfälle zu vermeiden, ist eine langfristige Nachsorge entscheidend, etwa durch Selbsthilfegruppen, Sport und strukturierte Tagesabläufe. Zusätzlich hilft die Identifikation von persönlichen Triggern und die Entwicklung alternativer Belohnungsstrategien.

Ein balancierter Lebensstil mit positiven Aktivitäten wie sozialen Interaktionen und Achtsamkeit fördert die Abstinenz. Regelmässige therapeutische Unterstützung minimiert das Risiko, erneut in alte Muster zu fallen.

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