Das sollten Sie vor der Adoption einer Strassenkatze wissen

Wer ein verlassenes oder ein verwildertes Tier aufnimmt, gibt dem Lebewesen die Chance auf ein neues Zuhause. Strassenkatzen, die in Tierheimen landen, können ebenfalls adoptiert werden. Auch gibt es Organisationen, die sich auf die Vermittlung von Strassenkatzen aus dem Ausland spezialisiert haben.

Weil die Aufnahme einer solchen Samtpfote aber oft mit einigen Besonderheiten einhergeht, sollten Sie sich gut vorbereiten. Wir haben passende Tipps zusammengestellt.

Katzen, die mit Menschen schlechte Erfahrungen gemacht oder bisher nur auf der Strasse gelebt haben, reagieren möglicherweise gestresst auf Sie. Die Samtpfoten sind oft misstrauisch, gestresst und immer auf der Hut, um sich keiner Gefahr auszusetzen. Es dauert etwas, bis sie das Vertrauen des Tieres gewinnen.

Ob körperlich oder auf emotionaler Ebene: Setzen Sie Ihre Fellnase nicht unter Druck. Auch an Streicheleinheiten müssen sich viele Tiere zunächst gewöhnen. Bedrängnis hat oft Angst, Stress, Rückzug und Aggression zur Folge. Haben Sie auch immer im Hinterkopf, dass einige der Tiere Schwierigkeiten damit haben, gezähmt zu werden.

Ob giftige Pflanzen oder Gegenstände, die gefährlich werden könnten: Bevor Sie eine Strassenkatze aufnehmen, machen Sie Ihre Wohnung unbedingt katzensicher. Da ehemalige Streuner an ein Leben in freier Wildbahn gewöhnt sind, wird die Katze im neuen Zuhause auf Entdeckungstour gehen.

Zudem sollte das Tier unbedingt einen eigenen Rückzugsort und Versteckmöglichkeiten bekommen. So gewöhnt sich die Fellnase an die neue Situation und fühlt sich in Stresssituationen sicher. Denn der Einzug ist für die Katze mit Sicherheit eine grosse Umstellung.

Das Tierheim, aus dem Sie eine ehemalige Streunerkatze aufnehmen, wird Ihnen vielleicht etwas zum allgemeinen Gesundheitszustand der Katze erzählen können. Trotzdem sollten Sie das Tier immer zum Tierarzt bringen und regelmässig Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen.

Eventuell hat die Samtpfote besondere medizinische Bedürfnisse, eine Behinderung oder seelische Probleme. Auch um zu erkennen, ob die Katze zum Beispiel depressiv ist, müssen zuvor organische Ursachen ausgeschlossen werden.

Die Katze soll schnell lernen, wie Sie eine Katzentoilette benutzt oder sie soll ihr Fressverhalten ändern? Wenn Sie eine Strassenkatze bei sich aufnehmen, müssen Sie damit rechnen, dass diese genau das nicht tut. Da das Tier lange Zeit auf sich gestellt war, hat es wahrscheinlich selten bis gar nicht eine Katzentoilette kennengerlent. Haben Sie deshalb viel Geduld.

Richten Sie auch mehrere Futterstationen in der Wohnung ein. Katzen sind eigenständige Tiere, die ihre Unabhängigkeit und Entscheidungsfreiheit schätzen und am liebsten selbst festlegen, wo sie essen. Vor allem eine adoptierte Samtpfote aus dem Tierheim wird in vielen Situationen die Kontrolle behalten wollen. Statt zu hohe Erwartungen an das Tier zu haben, begegnen Sie es mit Liebe, Zuwendung und Toleranz.

Wenn Sie in der Schweiz eine streunende Katze finden, ist es möglich, Ihr ein neues Zuhause zu geben. Beachten Sie aber, dass hierzulande die gesetzliche Pflicht existiert, Findeltiere zu melden. Wenn zwei Monate vergehen und kein Besitzer sich meldet, dürfen Sie die Samtpfote offiziell bei sich behalten.

Eine streunende Katze sollten Sie zudem immer ärztlich begutachten lassen. Weil nicht bekannt ist, ob das Tier unter einer Krankheit leidet, ist ein verantwortungsbewusster Umgang mit der Katze gefragt.