2018 war für Facebook ein – gelinde gesagt – turbulentes Jahr. Nach der Kritik rund um den Datenskandal, versucht es die Firma nun besser zu machen.
Innovationskonferenz DLD
Sheryl Sandberg, Geschäftsführerin von Facebook, spricht bei der Innovationskonferenz Digital-Life-Design (DLD) in München. Sie hat bei ihrem Auftritt versichert, dass sich das Online-Netzwerk nach dem jüngsten Datenskandal und der Krise um Polit-Propaganda aus Russland geändert habe. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Facebook übt sich in Demut. Das Unternehmen sei ein anderes, sagt die Geschäftsführerin.
  • Bei ihrem Auftritt liess Sheryl Sandberg jedoch keine Fragen zu.

Facebook-Geschäftsführerin Sheryl Sandberg hat bei einem Auftritt in München versichert, dass sich das Online-Netzwerk nach dem jüngsten Datenskandal und der Krise um Polit-Propaganda aus Russland geändert habe. «Wir sind nicht dasselbe Unternehmen wie 2016 oder auch noch vor einem Jahr», sagte Sandberg am Sonntag auf der Innovationskonferenz DLD.

Facebook unternehme mehr gegen hasserfüllte Beiträge und die Manipulation der öffentlichen Meinung, zählte die für das operative Geschäft zuständige Top-Managerin auf. Zudem habe das soziale Netzwerk den Nutzern mehr Kontrolle über ihre Privatsphäre gegeben und den Datenschutz verbessert. Gleichzeitig sei Facebook bewusst, dass die Firma noch mehr tun müsse, um die Risiken vorherzusehen, die bei der Vernetzung von so vielen Menschen entstehen.

Nach Datenskandal in der Kritik

Mit dem deutschen Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) wolle Facebook weiter arbeiten, um künftige Wahlen sicherer zu machen, sagte Sandberg. Facebook hatte bereits vor der vergangenen Bundestagswahl tausende Accounts gelöscht, die möglicherweise zur Manipulation der öffentlichen Meinung missbraucht werden sollten.

Facebook war im vergangenen Jahr vor allem nach dem Datenskandal um Cambridge Analytica in seine schwerste Krise geschlittert. Schon seit der US-Präsidentenwahlen 2016 steht das Online-Netzwerk zudem in der Kritik, weil es zu einfach war, über die Plattform die öffentliche Meinung zu manipulieren. Sandberg, die beim Online-Netzwerk auch für politische Fragen zuständig ist, geriet selbst unter Erklärungsdruck, nachdem bekannt wurde, dass Facebook eine PR-Firma engagiert hatte, um Kritiker in schlechtes Licht zu rücken.

Keine Möglichkeit nachzufragen

Sandberg nutzte den Auftritt auch dafür, ausdrücklich das Geschäftsmodell und die Funktionsweise von Facebook die verteidigen. Die Facebook-Werkzeuge, die von wenigen missbraucht worden seien, seien auch die selben, die so vielen anderen Gutes bringen könnten. «Und dafür lohnt es sich, zu kämpfen.» Sandberg verwies auch - wie schon oft zuvor - auf die Geschäftsmöglichkeiten für kleine und mittlere Unternehmen auf der Facebook-Plattform.

Die Managerin, die als eine Architektin des Facebook-Geschäftsmodells und rechte Hand von Gründer und Chef Mark Zuckerberg gilt, sagt, es müsse ein Internet sein, in dem sich die Menschen frei ausdrücken, aber auch sicher fühlen könnten. Nach ihrem vorbereiteten Auftritt verliess sie sofort die Bühne. Ein Interview auf der Bühne gab es nicht.

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