Neun herbstliche Aktivitäten, die sich lohnen
Von der Velotour bis zur Suonenwanderung: Der Schweizer Herbst ist voller Vielfalt. Mit diesen neun Tipps lässt er sich bestens erleben.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Schweizer Herbst eignet sich bestens für Aktivitäten.
- Hier geben wir neun Tipps, um den Herbst in voll Zügen zu geniessen.
Angenehme Temperaturen zum Wandern oder Velofahren, bunte Laubwälder und jede Menge Events: Der Herbst ist in vielerlei Hinsicht eine grandiose Jahreszeit. Und da die Schweiz so unheimlich vielfältig ist, gibt es sicher für alle eine passende Aktivität.
Wir stellen neun spannende und abwechslungsreiche Möglichkeiten vor, mit denen man so richtig in den Schweizer Herbst eintauchen kann.
Aletsch Arena VS: Entlang einer preisgekrönten Suone
Suonen gehören im Wallis dazu. Die Pfade entlang der historischen Bewässerungskanäle sind zudem oftmals auch gleich Wanderwege. So auch der Suonenweg «Fiescher Wyssa» in der Aletsch Arena im Wallis. Das Besondere daran: Er verläuft auf vier Kilometern von Fieschertal nach Fiesch, wurde Ende Juni 2025 eröffnet und erhielt den Preis «Bis du Valais 2025».

Zudem wird der Suonenweg ins Projekt «Les bisses du Valais» aufgenommen. Die gemütliche Wanderung auf historischen Pfaden startet am Bahnhof Fiesch und geht bis zum Ender der Suone beim Bärfetbach. Wer will, kann für den Rückweg einen Teil des Weges der alten Bisse «Lagger Wyssa» benutzen, die etwa 50 Meter höher verläuft. Sie führt allerdings kein Wasser mehr.
Silvaplana GR: Die Zukunft auf der Opernbühne
3303 Meter ragt der Gipfel des Corvatsch in den Himmel über dem Ort Silvaplana GR. Die imposante Höhe des Hausberges ist zugleich Namensgeber des Meisterkurses «Opern Campus 3303».
An diesem coachen die renommierte Gesangspädagogin Edith Wiens, der mehrfach preisgekrönte Regisseur Krystian Lada sowie Pianist und Studienleiter Alphonse Cemin Nachwuchs-Opernsängerinnen und -Opernsänger, um sie auf den bevorstehenden Berufseinstieg vorzubereiten. Das Programm wird durch Workshops, Seminare und Einzelcoachings ergänzt.
Aber auch die Bevölkerung hat etwas davon. Denn am Ende des Meisterkurses zeigen die zwölf teilnehmenden Sängerinnen und Sänger des «Opern Campus 3303» ihr Können im Rahmen eines öffentlichen Konzerts. Dieses findet am 10. Oktober 2025 um 20 Uhr in der Evangelischen Kirche Sta. Maria in Silvaplana statt. Der Eintritt ist frei.
Zug ZG: Kunst für alle
Die Stadt Zug hat in Sachen Kunst und Kultur grosse Pläne. Für 2030 bewirbt sie sich als Kulturhauptstadt der Schweiz.
Das städtische Kunstangebot lässt sich aber schon jetzt sehen. Ein Beispiel dafür: der Spaziergang «Kunst im öffentlichen Raum». Schliessslich finden sich in Zug über 200 frei zugängliche Kunstwerke an öffentlichen Orten. Sie reichen vom Greth-Schell-Brunnen in der Unteraltstadt bis zur allabendlichen Lichtinstallation im Bahnhof.

Zu Wandmalereien, Bauplastiken und freistehenden Skulpturen kommen heute vermehrt Installationen und temporäre Kunstaktionen hinzu. So entstehen Werke, die Passantinnen und Passanten nicht ohne Weiteres als Kunst wahrnehmen.
Wer nicht auf eigene Faust losziehen will, kann sich einer kostenlosen Führung anschliessen. Auf thematischen, rund 60 bis 90 Minuten langen Spaziergängen lassen sich in Begleitung einer Kunstvermittlerin unbekannte und bekannte Kunstwerke von regionalen wie auch internationalen Kunstschaffenden entdecken.
Dazu gibt es spannende Erkenntnisse, Diskussionen, Interaktionen und Perspektivenwechsel. Die Führungen werden von Juli bis Dezember angeboten.
Thun BE: Bezaubernde Wasserwelt
Farbige Lichtstrahlen, erzeugt durch Scheinwerfer, Laser und Moving-Head-Strahler, verwandeln das Wasser des Aarebeckens in Thun BE zu einem einzigen Kunstwerk. Die Rede ist von der kostenlos zugänglichen Wasser-, Licht-, Ton- und Laser-Show «Thuner Wasserzauber».

Vom 26. September bis zum 26. Oktober 2025 verzückt sie Besucherinnen und Besucher jeden Tag zwei Mal mit ganz besonderen Effekten. Die Shows starten jeweils um 19.30 Uhr und 21.15 Uhr. Dabei versorgen Tauchmotorpumpen die Düsensysteme, sodass das Wasser passend zur Musik mit unterschiedlichen Fontänen hoch in den Thuner Nachthimmel spritzt.
Hauptakteur der Vorstellung ist natürlich das Wasser. Doch auch die Musik ist ein elementarer Teil. In wochenlanger Studioarbeit wurde sie geschnitten und gemastert sowie das dahinterstehende Konzept entwickelt. Nebst dem Wasser- und Musikspektakel warten rund um den Veranstaltungsort beim Aarebecken verschiedene Food- und Getränkestände.
Pontresina GR: Den Steinböcken ganz nahe
Pontresina ist unbestritten ein Paradies für Steinböcke. Schliesslich befindet sich oberhalb des Dorfes auf Languard und am Piz Albris mit rund 1800 Tieren eine der grössten Steinbock-Kolonien der Alpen.
Im Frühling steigt das sonst eher scheue Steinwild in ganzen Herden bis zum Dorfrand runter, um sich an den frischen Grashalmen satt zu fressen. Wer das Bündner Wappentier zu einem anderen Zeitpunkt aus der Nähe sehen und kennenlernen will, ist auf der kostenlosen Steinbock-Exkursion genau richtig. Angeboten wird sie dieses Jahr noch bis am 17. Oktober.

Unter der Leitung von Christine Salis (BWL-Wanderleiterin Pontresina) oder Marco Salis (Bergführer und Jäger) geht es auf eine Tagestour ins Val Languard. Dabei erfahren die Teilnehmenden viel Wissenswertes über die einheimische Flora und Fauna. Und mit etwas Glück lassen sich Steinböcke, Gämsen und Murmeltiere in freier Wildbahn beobachten.
Start ist jeweils freitags um 9 Uhr bei der Talstation Sessellift Alp Languard. Die Marschzeit beträgt rund 4,5 Stunden. Eine Anmeldung bis spätestens 17 Uhr am Vortag ist obligatorisch. Nicht vergessen: Wanderschuhe, Sonnen- und Regenschutz, Lunch sowie – falls vorhanden – Fernglas und Fotoausrüstung.
Tessin: Die Küche Brasiliens zu Gast
Brasilien ist ein riesiges Land, dementsprechend gross sind die verschiedenen ethnischen Einflüsse und Klimazonen. Das alles führt zu einer unglaublichen Vielfalt in der brasilianischen Küche.
Vom 18. September bis zum 16. November kann man im Tessin in diese eintauchen und sich auf kulinarische Höhenflüge begeben. Denn am diesjährigen Gourmet-Festival «San Pellegrino Sapori Ticino» ist Brasilien zu Gast. Dabei steht in Hotels und Restaurants in einigen der schönsten und bedeutendsten Orte des Tessins die gastronomische Kultur des südamerikanischen Landes im Mittelpunkt.
Vor Ort sind auch mehrere Spitzenköche aus Brasilien, so etwa der mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnete Rafa Costa e Silva aus Rio de Janeiro.
Engelberg OW: Ausblicke und Einblicke
Der Hungerbodenwald auf der Gerschnialp in Engelberg OW ist ein mystischer Ort – und damit der perfekte Gastgeber für den 3,5 Kilometer langen Pfad der diesjährigen Landart-Ausstellung.
Das Thema 2025: «Ausblick – Einblick». Dieses lädt dazu ein, sich Gedanken zum Zusammenspiel von Mensch und Natur heute und morgen zu machen. Die Outdoor-Ausstellung Landart dauert noch bis zum 25. Oktober und ist gratis. Auf dem Weg stehen elf beeindruckende Naturkunstwerke nationaler und internationaler Künstlerinnen und Künstler wie Yvonne Christen Vagner oder Marco Nones.

Im Angebot stehen auch öffentliche Führungen, diese sind jedoch kostenpflichtig. So oder so wartet auf die Besucherinnen und Besucher ein spannender Mix aus künstlerischer Vielfalt im Einklang mit der Natur. Der Spazierweg ist auch für Familien geeignet und zudem barrierefrei. Personen im Rollstuhl müssen sich jedoch zwei Stunden vor der geplanten Fahrt auf die Gerschnialp telefonisch bei den Titlis Bergbahnen anmelden.
Tschlin und Ramosch GR: Ein Fest zu Ehren des Bieres
Tschlin im Unterengadin gehört seit 2018 zu den schönsten Dörfern der Schweiz. Kein Wunder, liegt es doch idyllisch hoch über dem Inn auf einer Sonnenterrasse.
Und Tschlin ist am 18. Oktober 2025 im Rahmen des 8. Bergbierfestivals Startpunkt der Bergbierwanderung. Abmarsch ist um 10 Uhr. Die Strecke führt auf 11,6 Kilometern nach Ramosch.
Unterwegs haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, 25 Biersorten aus verschiedenen Teilen der Schweiz zu degustieren. Und da Wandern auch hungrig macht, finden sich auf dem Weg verschiedene Verpflegungsstände mit «Bun Tschlin»-Produkten wie Salsiz, Käse und Nusstorte.
Am Zielort Ramosch angekommen, ist das Festzelt ab 16 Uhr geöffnet. Am Abend gibt es dann ein Konzert der Band Halunke, die 2025 ihr 15-Jahr-Jubiläum feiert. Im Ticketpreis ist ein Bierglas für die Wanderung, die Bierdegustation der Shuttle-Transport vom Bahnhof Scuol-Tarasp nach Tschlin und je nach Kategorie auch der Zutritt zum Festzelt mit Konzert inbegriffen.
Bellelay BE: «Tête de Moine»-Fondue als Stärkung auf der Velotour
Der Mönchskopf, besser bekannt als «Tête de Moine», gehört zu den bekanntesten Käsesorten der Schweiz. Er wird nicht geschnitten, sondern zu feinen Rosetten geschabt.

Und: Es gibt ihn auch als Fonduemischung. Diese lässt sich im Rahmen der Tour «E-Bike mit Tête de Moine Fondue» geniessen. Dieses einzigartige Erlebnis beginnt in der Maison de la Tête de Moine in Bellelay im Berner Jura. Dort erhält man ein Fondue-Set und die E-Bikes. Der Weg des insgesamt rund sieben Stunden langen Ausflugs (Fahrzeit etwa fünf Stunden) führt zuerst in Richtung Sonceboz. Unterwegs lädt ein Halt an einem gemütlichen Picknickplatz ein, das Fondue à la Tête de Moine zu probieren.
Nach der herzhaften Stärkung verläuft die Strecke weiter zur Couronne in Sonceboz, dem Herzen des Grand Chasseral. Dort wartet eine Glace als Dessert. Tipp: In Bellelay vor oder nach der Velotour unbedingt das Museum der Maison de la Tête de Moine besuchen.