Hörgenuss: Das Frauenstimmenfestival in Brig

Hier gehört die Bühne ganz dem weiblichen Schaffen: Das Briger Festival Frauenstimmen ist zwar klein, bietet aber dennoch eine grosse Vielfalt an Events.

schwarze Sängerin — La Nefera vereint Hip Hop mit Sozialengagement. Sie tritt am Frauenstimmenfestival in Brig auf. - Frauenstimmenfestival

Das Wichtigste in Kürze

Das Frauenstimmen-Festival findet vom 22. bis 24. Juni statt.
Renommierte wie aufstrebende Künstlerinnen treten in Brig auf.
Neben Musik kommen auch andere Sparten zum Zug.

Musik, Tanz, Theater: Seit 2010 bietet das Walliser Festival Frauenstimmen Künstlerinnen aus dem In- und Ausland eine Bühne für ihr Schaffen. Ziel ist, die weibliche Perspektive in den Vordergrund zu rücken und damit ein Gegengewicht zur männlich dominierten Kunstszene zu schaffen.

Dies gelingt mit Konzerten, aber auch mit Tanz, Theater, Ausstellungen und Workshops.

Sozial und engagiert

Der Startschuss zum Festival in Brig fällt am Donnerstagabend, 22. Juni. Jodlerin Nadja Räss bricht im Stockalperhof zusammen mit drei weiteren Sängerinnen zur «Stimmreise.ch 3» auf – für jazzige Improvisationen ist bei diesem Ausflug jedenfalls gesorgt.

Lokalmatadorin: Mia Oud tritt am Frauenstimmenfestival auf. - Frauenstimmenfestival

Beim folgenden Konzert rücken dann eher Latin Rap und Hip Hop ins Bühnenlicht. Hinter La Nefera steht dabei eine Schweizerin mit dominikanischen Wurzeln, die sich auch für soziale Themen einsetzt. Kein Wunder, hat die Musikerin bereits zahlreiche Publikumspreise abgeräumt.

Erst Schwan, dann Sizilien

Mitmachen statt zuschauen: Der Freitagmorgen gehört der Schreibwerkstatt von Autorin und Dozentin Angelika Overath. Und auch abends wird am Festival erst noch aufs Singen verzichtet: Im Alten Werkhof Brig entfaltet sich die Tänzerin Misato Inoue in ihrem Programm «Black Swan».

Tänzerin — Misato Inoue in ihrem Programm «Black Swan». - Frauenstimmenfestival

Dann aber taucht das Publikum beim Auftritt der Sizilianerin Etta Scollo wieder in die vielschichtige Welt der Musik ein: Die Kostproben aus ihrem neuen Album «Ora» reichen von wirbelnden Walzern bis zu elektronischen Einlagen – das ist Pop-Avantgarde, die stilistische Brüche bewusst zulässt.

Ausklang mit Elektro

Auch der Festivalsamstag präsentiert sich als bunter Mix aus Kunstinstallationen, Theater und Konzerten. Bei Letzteren macht als erstes eine Lokalmatadorin auf sich aufmerksam: Die junge Walliserin Mia Oud fühlt sich am Schlagzeug ebenso zu Hause wie an der Gitarre und weiss im Zeughaus-Kulturbistro auch als folk-rockige «One-Girl-Band» zu überzeugen.

Den rhythmischen Abschluss des Events bildet schliesslich der Auftritt von Ladunna. Das rätoromanische Duo mit Singer-Songwriterin Chiara Jacomet und Schlagzeugerin Momo Kawazoe sorgt mit ihren Songs zwischen Pop, Elektro und Indie auch immer wieder für tanzbare Momente.

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Artikel von Michael Lehner / Tourismus Lifestyle Verlag