Eine Umfrage bei Expats aus 180 Nationen zeigt: Die Schweizer sind nicht gerade beliebt. Warum? Das erklärt ein Expat aus Basel.
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Die Schweiz hat ist bei Expats durchschnittlich beliebt. - Pixabay
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweiz landete bei einem Sympathie-Ranking auf Platz 63.
  • Grund für die Unbeliebtheit der Schweiz ist, dass wir keine neuen Freunde suchen.

Wir Schweizer sind doch eigentlich ganz nett, oder? «Nein», finden Expats, die es in unsere Breitengrade verschlagen hat. Nachgefragt hat InterNations, ein globales Netzwerk für Menschen, die im Ausland leben und arbeiten. Eine Art Dachorganisation für Expats und Auswanderer, also.

InterNations wollte nicht wissen, wie die Lebensqualität im Lande ist, ob man das Wasser aus dem See trinken und vom Trottoir essen könnte. InterNations hat gefragt: Wie nett sind die Leute im Land? Konntet ihr einfach neue Freundschaften schliessen? Fühlt ihr euch in deren Gesellschaft so wohl, dass ihr dort bleiben möchtet?

Oman und Uganda sind freundlicher

Befragt wurden Expats und Auswanderer in 180 verschiedenen Ländern. Die Schweiz landet dabei punktgenau auf Platz 63 – und damit bereits tief im Bereich der «unfreundlichen Länder». Uns zuvor kommen Nationen wie die Türkei, Rumänien, Myanmar, Uganda oder Oman.

Schweizer wollen keine neuen Freunde

Warum wir bei unseren Gästen so schlecht ankommen? Weil wir sie nicht brauchen, glauben diese. «Hier kennt man sich seit jeher, das Bedürfnis nach neuen Freunden ist nicht da», erklärt Maureen Reinertsen. Die Architektin aus den USA lebt seit 1990 in Basel und engagiert sich bei Anlässen und mit ihrem eigenen Umzugs-Unternehmen für Expats.

Die orange markierten Länder sind bei Expats beliebt, die hellblauen finden sich auf der Skala am andere, unbeliebten Ende.
Die orange markierten Länder sind bei Expats beliebt, die hellblauen finden sich auf der Skala am andere, unbeliebten Ende. - InterNations

Viele Schweizer hätten auch als Erwachsene noch immer Kontakt mit Schul- und Studienfreunden. Ihr Freundeskreis sei voll und selbst wenn man sich viel Mühe gebe, «man kommt fast nicht rein».

Schweizer brauchen Distanz

Wer es doch versuchen will, dem rät Reinertsen, mittlerweile selber mit einem Schweizer verheiratet, behutsam vorzugehen. Schweizer, das habe sie gelernt, brauchen ihre Distanz. «Den Vornamen zum Beipsiel spart man lieber für später auf, den plaudert man nicht beim ersten Treffen aus.»

Ein kleiner Trost: Auch die USA (Platz 36), Frankreich (Platz 55) oder das Vereinte Königreich (56) kommen bei den Expats nicht allzu gut an. Noch unbeliebter als wir Schweizer sind übrigens die Österreicher. Dort fällt es Neuankömmlingen fast ebenso schwer, mit der lokalen Bevölkerung in Kontakt zu kommen und Freunde zu finden.

Platz Eins der beliebtesten Länder besetzt übrigens Portugal. 

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