Echtes Handwerk und wahre Kunst im Tirol erleben

Sie haben das Feiern im Blut, die Tiroler. Selbst zum Kirchweihfest gehört der Bieranstich.

Kehren die Kühe und Kälber wohlbehalten von der Alp ins Dorf zurück, tragen sie einen Kopfschmuck. Allerdings nicht für die Touristen, sondern aus Lebensfreude, Dankbarkeit und Respekt gegenüber dem Schöpfer.

Und die Hornbläser stimmen bis heute den Jagdruf des Kaisers an, der seinerzeit damit den Beginn und das Ende der Treibjagd zu signalisieren pflegte.

Jeweils an einem Wochenende im September (heuer am 10. und 11.), beim Seefelder Handwerksfest, gewähren Handwerker seltener Berufsgruppen Einblicke in ihre Tätigkeit.

Über die Schulter schauen lassen sich beispielsweise Korbflechter, Sattler, Geigenbauer und Filzer.

Ihr handwerkliches Geschick stellen auch Fassbinder, Wagner und Töpfer, Schildermaler, Stoffdrucker und Kerbschnitzer unter Beweis.

Im Einsatz zu erleben sind weiter Messer- und Besteckmacher, Goldsticker, Federkielsticker, Klöppler, Drechsler, Glasbläser, Gerber, Maskenschnitzer und Latschenölbrenner.

Die Südtiroler Bäcker zeigen unter dem Motto «Vom Korn zum Brot» den Weg des Roggenkorns vom Acker bis in den Backofen. Der vor Ort hergestellte Brotteig wird u.a. zu «Breatln und Vinschgerlen» verarbeitet und im Holzofen gebacken.

Durch die Gassen von Seefeld weht ein herrlicher Brotduft, der zum Verweilen und Verkosten einlädt. Auch der Weg zum Kapitelsaal mit seiner Sonderausstellung zum Thema «Alles zur Tracht» bietet weitere Einblick in fast vergessenes, aber hier erlebbares Handwerk.

Selbstverständlich sind am Handwerksfest auch musikalische Leckerbissen zu hören und ein Trachtenumzug zu sehen. Ohne das wäre Seefeld nicht Seefeld. Wie eingangs angetönt: Die Tiroler haben das Feiern im Blut.

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Artikel von Tourismus Lifestyle Verlag / Walo Mühlheim