Gesundheitsbehörden weltweit haben 660 Krebsfälle von Frauen festgestellt, deren Erkrankung auf Brustimplantate zurückzuführen ist. Folgt nun ein Verbot?
Brustimplantat
Auch in der Schweiz sind Frauen wegen Brustimplantaten an Krebs erkrankt. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Weltweit starben neun Frauen an Tumoren, die durch Brustimplantate verursacht wurden.
  • Die EU setzte eine internationale Arbeitsgruppe zur Untersuchung der Erkrankungen ein.
  • Bei deren Treffen nimmt die Schweiz als Beisitzerin teil.

Über lange Zeit galten Brustimplantate als gesundheitlich unbedenklich. Frauen liessen sich diese entweder aus rein ästhetischen Gründen oder als Ersatz für nach Brustkrebs amputierte Brüste einsetzen. Pro Jahr lassen rund 1,5 Millionen Personen den Eingriff an sich durchführen.

Doch unter anderem in der Schweiz sind Frauen wegen Brustimplantaten an Krebs erkrankt. Der Aufsichtsbehörde Swissmedic sind vier Schweizer Patientinnen bekannt, die Fachgesellschaft Swiss Plastic Surgery spricht von fünf Fällen, wie die «NZZ am Sonntag» berichtet.

660 Krebsfälle weltweit

Gesundheitsbehörden weltweit haben 660 Krebsfälle von Frauen festgestellt, deren Erkrankung auf Brustimplantate zurückzuführen ist. Neun Frauen sind an Tumoren gestorben, die Lymphknoten, Lunge oder Leber befallen haben.

«Es deutet vieles darauf hin, dass es für Brustimplantat-Trägerinnen ein erhöhtes Risiko gibt. Den genauen Zusammenhang kennen wir aber noch nicht», wird Ulrike Meyer, wissenschaftliche Mitarbeiterin von Swissmedic, in der Zeitung zitiert. Die Behörden diskutieren dem Bericht zufolge nun darüber, den Gebrauch der Kissen einzuschränken.

Die EU setzte eine internationale Arbeitsgruppe zur Untersuchung der Fälle ein. Bei deren Treffen nimmt die Schweiz als Beisitzerin teil. Frankreich hat Ende 2018 ein häufig eingesetztes Kissen eines führenden Herstellers europaweit vom Markt genommen.

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