Schulden im Ruhestand? 5 Wege, um wieder Luft zu holen

Kiran Iqbal
Kiran Iqbal

Bern,

Immer mehr Rentner kämpfen mit Schulden – trotz jahrzehntelanger Arbeit. Wer seine Finanzen aktiv angeht, kann auch im Alter wieder aufatmen.

Seniorenpaar am Tisch, Diskussion
Wer im Ruhestand unter Schulden steht, kennt das konstante Gefühl von Anspannung. Selbst kleine Ausgaben werden zur Belastung. - Depositphotos

Rund die Hälfte aller Rentnerhaushalte in der Schweiz hat noch Hypothekarschulden – oft ohne genug flüssige Mittel. Zudem gelten rund 15 Prozent der über 65-Jährigen als arm, 23 Prozent als armutsgefährdet.

Wenn auch du verschuldet bist, gibt es Wege, die Lage zu ordnen und Handlungsspielräume zurückzugewinnen.

Keine Scham: Verhandle deine Schulden

Viele scheuen den Kontakt zu Banken oder Gläubigern – dabei lohnt sich das Gespräch fast immer. Wenn du rechtzeitig informierst, zeigen viele Institute Verständnis und strecken die Raten.

Selbst Stromanbieter oder Krankenkassen können Zahlungsaufschübe gewähren, wenn du offen kommunizierst. Wichtig ist, aktiv zu werden und nicht auf die nächste Mahnung zu warten.

Hole dir Unterstützung

Schulden sind kein persönliches Scheitern, weshalb du dich nicht davor scheuen solltest, um Unterstützung zu bitten. In der Schweiz gibt es kostenlose, unabhängige Fachstellen, die vertraulich helfen.

Mann mit älterem Herren, Beratung
Manchmal reicht ein fachkundiger Blick von aussen, um Lösungen zu entdecken, die man alleine nicht erkennt. - Depositphotos

Dazu gehören etwa Schuldenberatung Schweiz, Plusminus Basel oder die Schuldenberatung der Caritas. Diese Stellen prüfen dein Budget, unterstützen dich bei Betreibungen oder Pfändungen und vermitteln Wege zur Schuldenregulierung.

Oft belastet die Situation nicht nur die Finanzen, sondern engt auch die Seele ein und fordert die Psyche. Psychologische Unterstützung hilft dabei, Ängste und Stress abzubauen, klare Entscheidungen zu treffen und wieder Sicherheit im Alltag zu spüren.

Nutze deine Rente klug

Deine Pensionskasse oder AHV-Zahlung ist nicht nur Einkommen, sondern eine Chance zur Planung. In vielen Fällen lässt sich ein Teil der Altersguthaben flexibel beziehen – etwa, um teure Kredite zu reduzieren.

Doch Achtung: Wer zu viel auf einmal abzieht, riskiert später eine Lücke im Monatseinkommen. Lass dich beraten, bevor du grössere Summen antastest.

Ein unabhängiger Finanzcoach zeigt, welcher Weg langfristig am meisten Nutzen bringt.

Behalte den Überblick

Wenn das Geld knapp wird, hilft ein klarer Blick auf die Zahlen. Liste alle festen Ausgaben auf: Miete, Strom, Versicherungen, Kredite, Abos.

Mann telefoniert
Zahlen auf Papier bringen oft mehr Klarheit als ständiges Grübeln – und zeigen Sparpotenziale, die man vorher schlicht nicht sah. - Depositphotos

Erst auf dem Papier wird sichtbar, wo sich Beträge häufen und welche Posten wirklich notwendig sind. Ein einfaches Haushaltsbuch – digital oder auf Papier – reicht, um Strukturen zu erkennen und wieder Kontrolle zu gewinnen.

Finde neue Einnahmequellen

Auch im Ruhestand lässt sich Geld verdienen, ohne den Lebensabend zu opfern. Vielleicht brauchst du deine grosse Wohnung nicht mehr komplett – ein Untermieter kann regelmässige Einnahmen bringen.

Oder du verkaufst ungenutzte Dinge online. Viele Senioren entdecken zudem kleine Nebenjobs oder ehrenamtliche Tätigkeiten mit Aufwandsentschädigung.

Wichtig ist, dass du dich dabei wohlfühlst und aktiv bleibst – für Geist, Geldbeutel und Selbstvertrauen.

Kommentare

User #3985 (nicht angemeldet)

Ich empfehle frühzeitig nicht zu viel Geld in der Schweiz ausgeben, lieber in D,F oder A einkaufen und einen Teil vom gesparten fürs Alter anlegen. Als Rentner die Schweiz verlassen hilft auch.

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