In der Schweiz wird nicht nur gerne neue Mode gekauft, sondern auch alte Kleidung gesammelt. Wer glaubt, dass diese bei Bedürftigen ankommt, liegt falsch.
Frau mit H&M Tüte
Billige Klamotten werden oft in der Altkleidersammlung entsorgt. - Unsplash
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Es wird immer mehr Kleidung produziert und gekauft.
  • Alte Kleidungsstücke werden oft im Altkleidercontainer entsorgt.
  • Nur circa 10 Prozent der Altkleider kommen bei Bedürftigen an.

Marktführer wie H&M und C&A bringen jedes Jahr bis zu 24 neue Kollektionen heraus. Neue Trends werden am laufenden Band produziert.

Heute werden doppelt so viele Textilien hergestellt wie noch im Jahr 2000. Während jeder Schweizer immer mehr Kleidung besitzt, sind die Ausgaben dafür stetig gesunken.

Mode ist so günstig wie nie zuvor. Der Grund ist die Wegwerfmode, auch Fast Fashion genannt.

Dieses ungebremste Wachstum der Fast Fashion Industrie ist vor allem der Globalisierung zuzuschreiben. Denn in Ländern wie Bangladesh, Vietnam oder Indien lässt sich ein T-Shirt für wenige Rappen produzieren.

Auch die Kunstfaser Polyester, die günstig zu produzieren ist, hat zum Wachstum der Fast Fashion beigetragen.

Entsorgung im Altkleidercontainer nicht unbedingt nachhaltig

Doch in der Schweiz wird nicht nur viel und gerne neue Kleidung gekauft, es werden auch jährlich Tonnen an Kleidung gesammelt und entsorgt. Viele Teile sind so günstig, dass sie oft schon nach ein paar Mal Tragen wieder im Altkleidercontainer entsorgt werden.

Tatsächlich ist es jedoch so, dass nur bis zu 10 Prozent der Altkleider auch bei Bedürftigen ankommen oder als Second Hand Ware angeboten werden. Das Problem: Die Qualität der Kleidung ist derart schlecht, dass etwa die Hälfte sich nicht dazu eignet, weiter getragen zu werden.

Verschiedene Kleidungsstücke
Bei einigen Kleidern ist die Qualität zu schlecht für die Altkleidersammlung. - Unsplash

Dieser Teil geht an Recyclingfirmen, die die Fasern zu Putzlappen oder Dämmstoffen weiterverarbeiten. Weitere 40 Prozent der Altkleider werden an Afrika oder Osteuropa exportiert und verkauft.

Das Problem hier: Die billigen Altkleider aus Europa, die Afrika überschwemmen, zerstören die lokale Textilindustrie.

Nachhaltige Mode kaufen

Um dieser Entwicklung entgegen zu steuern, müsste die gesamte Modeindustrie revolutioniert werden. Modemarken müssten mehr auf Kleidung setzen, die hochqualitativ und daher langlebiger ist.

Und auch bei den Konsumenten sollte ein Umdenken stattfinden – weg von Fast Fashion hin zu nachhaltiger Mode. Achten Sie daher bei Ihrer nächsten Shoppingtour auf die Qualität Ihrer Kleidung, auch wenn diese etwas teurer ist.

So verlängert sich die Lebensdauer Ihrer Lieblingsstücke, Umwelt und Ressourcen werden geschont und Sie sparen langfristig Geld.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

UmweltH&M