So kriegen Sie Frustessen in den Griff
Das dritte Praliné gegessen, dabei hätte Ihnen eines gereicht: Warum tun wir so was? Wichtiger aber noch: Wollte ich das Praliné? Und wenn nicht, was dann?

Das Wichtigste in Kürze
- Essen ist oft ein «impulsiver» Akt, und manchmal tun wir uns nicht gut damit.
- Das Gegenteil von «keine Schokolade» muss nicht der Apfel sein.
- Finden Sie heraus, wass «Wohlfühlen» für Sie ist – so findet auch Schokolade ihren Platz.
Sie kommen nach der Arbeit nach Hause und Ihr erster Griff geht im Kühlschrank zur Schokolade – obwohl Sie eigentlich Durst haben. Aber das fällt Ihnen erst danach auf ?
Essen ist eine sensible Angelegenheit und oft ein «impulsiver» Akt. Das ist erst mal nichts Schlimmes. Erst dann, wenn man merkt, man fühlt sich nicht gut, und das Essen spielt eine Rolle darin, sollte man aufmerksam werden.
Mögliche Gründe gibt es viele: Finden Sie, was Sie betrifft
Fragen Sie sich also zuerst, welche Rolle das Essen für Sie spielt. Wenn Sie oft zur Schokolade greifen, statt Wasser zu trinken, fragen Sie sich, warum das so ist. Geht es um die Schokolade selbst, oder spüren Sie vielleicht nicht, wonach Ihnen ist: Wo sind Sie mit Ihren Gedanken, was bestimmt Ihr Gefühl?

Stress mit dem Chef, verschobene Termine, zu wenig Schlaf, das Kind, das Sie nicht verstehen, zu viel süsses Obst statt auch mal Gemüse: die Liste möglicher Faktoren, die Sie heiss auf Schokolade machen, ist unendlich lang.
Wichtig also, dass Sie den oder die Faktoren finden, die Sie beeinflussen. Und anschliessend Strategien entwickeln, mit denen es Ihnen besser geht, weil Sie besser mit sich selber umgehen.
Beugen Sie vor: Essen Sie regelmässig und gut
Grundsätzlich immer gut ist es, wenn Sie regelmässig essen. Was uns manchmal aus dem Blick gerät, weil eigentlich überall immer alles an Essen zu bekommen ist, ist essenziell: Essen Sie, regelmässig, und gut.
Gut heisst dabei weder viel noch dekadent noch aussergewöhnlich gesund, sondern schlicht: nährstoffreich, ausgeglichen. Gleiches gilt für Flüssigkeit. Trinken Sie täglich mindestens eineinhalb Liter Wasser, besser mehr. Manchmal verwechseln wir Durst mit Hunger.
So fehlt Ihnen nichts und zumindest physisch haben Sie möglichen Heisshungerattacken damit bestens vorgebeugt.
Wenn die Lust kommt, und es für Sie anders geht
Stehen Sie dann wieder nach der Arbeit vor dem Kühlschrank und merken, eigentlich wollen Sie gar nicht: ist genau das der Punkt, an dem es für Sie anders geht. Sie sind aufmerksam geworden, Ihr Kopf ist wach, Sie können herausfinden, was ist, und Entscheidungen treffen.
Und das muss gar nicht lauten: Apfel statt Schoggi. Nicht immer ist anderes Essen das Gegenteil von «keine Schokolade». Vielleicht suchen Sie in der Schokolade nur das tröstende Gefühl, aber eigentlich brauchen Sie jemanden zum Reden? Es kann dann auch heissen: Statt Schokolade essen, die Freundin anrufen. Nicht nur sich «ablenken», sondern sich einer Sache, jemandem zuwenden.
Was Sie wollen, zählt. Dass Sie sich gut fühlen ist das Ziel. Das kann auch sein, sich endlich mal hinzusetzen und zu schreiben – weil es schon zu lange her ist, dass Sie sich daran erinnern. Oder eben: Schokolade essen. Aber nicht als Ersatz. Sondern weil Sie Lust drauf haben.