Thai Massage Bern: Blinder Thai-Therapeut in Bern fürchtet um Job

Er fühlt und drückt mit seinen Daumen wie kein Zweiter. Und er findet dank seinem ausgeprägten Tastsinn automatisch die Verhärtung und löst Verspannungen. Dafür braucht es keine Augen und Worte.

Die Akupressur-Massagen von Therapeut Sathit Chaiyapaeth (48) im Watphoo sind in Bern sind normalerweise begehrt und gut gebucht. Zu seinem Kundenstamm gehören auch Anwälte, Journalisten und gestresste Manager.

Aber auch viele ältere Menschen lassen sich beim blinden Thai-Masseur therapieren. Und genau das wird Chaiyapaeth in den Zeiten von Corona nun zum Verhängnis.

Weil die meisten Kunden als Risikopatienten gelten, werden fast alle Termine storniert. Chaiyapaeth geht langsam aber sicher die Arbeit aus. Mittlerweile bangt er sogar um seinen Job.

Chaiyapaeth zu Nau.ch: «Ich könnte täglich bis acht Leute therapieren. Schade, dass dies zurzeit nicht möglich ist.»

Seit einem tragischen Unfall im Jahr 1997 ist der Masseur blind und auf dem rechten Ohr taub.

Hausbesuche sind für Chaiyapaeth daher schwierig. Er pendelt bereits von seinem Wohnort Sarnen OW täglich alleine nach Bern. Dafür muss er beim Umsteigen gleich dreimal die Bahnhof-Hilfe der SBB (siehe Nau.ch-Video unten) in Anspruch nehmen.

Geschäftsführerin Patchalin Sornnarai (34) bleibt positiv. «Unsere Praxis muss top sein, daran arbeiten wir jeden Tag. Auch die Schutzmassnahmen nehmen wir sehr ernst. Qualität wird belohnt, die Kunden werden wiederkommen.»