Viele kennen’s: Plötzlich übermannt sie einen, die Wut. Zum Haareraufen, Explodieren, Ausflippen. Dagegen soll laut einer Studie ein einfacher Trick helfen ...
Wütende Frau gestikuliert.
So wie die Frau im Bild kann man seine Wut nicht immer herauslassen. Eine Studie verspricht dezentere Abhilfe. - Depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • Wer wütend ist, weiss oft nicht, wie er sich Luft machen soll.
  • Eine japanische Studie schlägt vor: aufschreiben und wegwerfen.
  • Diese Methode soll helfen, das unangenehme Gefühl zu beseitigen.
  • Die Frage ist, ob solch eine Aktion in unserer Kultur dieselbe Wirkung hätte ...
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Der eine fängt an zu fluchen, der andere wird aggressiv. Wut kann sich ganz unterschiedlich äussern. Nur – wie gehen wir am besten mit ihr um? Wie verraucht dieses Gefühl, das uns so aufbrausen lässt, möglichst schnell?

Einfach weg damit

Laut einer japanischen Studie hilft Folgendes: Man soll die Wutgefühle auf einen Zettel notieren und den anschliessend wegwerfen. Das Ergebnis dieser Aktion soll sein, dass das unangenehme Gefühl nahezu vollständig beseitigt ist.

So die gewagte These der Forscher aus Japan. Sie wollen festgestellt haben, dass das Aufschreiben und Wegwerfen von wütenden Gedanken dabei helfen kann, mit aufsteigender Wut umzugehen. Ihre Studie mit rund hundert Studenten wurde in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift «Scientific Reports» veröffentlicht.

Mann mit zerknüllten Zetteln
Das, was einen verärgert, auf einen Zettel schreiben und entsorgen – kann so die Wut verschwinden? - Depositphotos

Die Ergebnisse zeigten: Die Wut verschwand fast vollständig, wenn die Probanden ihre geschriebenen Gedanken in den Müll warfen – oder schredderten.

Doch funktioniert dieser Trick auch in anderen Kulturen?

Der Umgang mit Wut kann jedoch kulturell unterschiedlich sein. In westlichen Ländern wird oft direkter mit Gefühlen umgegangen. In asiatischen Kulturen wie Japan dagegen spielt das Unterdrücken von Emotionen eine grössere Rolle.

Daher können die Studienergebnisse möglicherweise nur eingeschränkt auf unsere Kultur übertragen werden.

Die Studie ergab, dass das Schreiben und Wegwerfen von wütenden Gedanken ähnlich wie Trostobjekte bei anderen Emotionen wirken kann. Es bleibt jedoch unklar, ob dieser Trick auch digital funktioniert. Sprich – das, was einen wütend macht, auf einem Smartphone zu notieren und anschliessend dann wieder zu löschen.

Kälte und Bewegung sind auch hilfreich

Abgesehen vom Schreiben und Wegwerfen gibt es auch andere Methoden, um mit Wut umzugehen. Zum Beispiel körperliche Bewegung oder Kälteanwendungen. Diese können dabei unterstützen, den emotionalen Zustand zu regulieren und negative Emotionen abzubauen.

Wütendes Kind, rauchende Ohren
(Übertriebene) Wut ist oft ein Überbleibsel aus der Kindheit – wenn man da nicht gelernt hat, wie man mit ihr umgehen kann. - Depositphotos

Generell ist es bedeutsam, einen gesunden Umgang mit Wut zu erlernen. Schluckt man seinen Ärger immer herunter oder weiss man nicht, wohin damit, kann sich das negativ auf die Gesundheit auswirken.

Zudem liegt die Ursache für Wutgefühle oft in der Kindheit – und kann sich über Jahrzehnte hinweg manifestieren.

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