Die meisten Menschen fürchten sich vor der Bewusstlosigkeit der Vollnarkose. Dabei ist diese heute vollkommen ungefährlich und schmerzlos.
Frau Angst
Ängste und Sorgen gehören zum Alltag dazu. - Depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Vollnarkose wird von vielen Menschen als Kontrollverlust empfunden.
  • Auch die Furcht vor einem Aufwachen während des Eingriffs spielt eine Rolle.
  • Ein Aufklärungsgespräch mit dem Arzt lindert Ängste.
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«Stell dir vor, du liegst bewegungslos auf dem OP-Tisch und kriegst bei vollem Bewusstsein alles mit.»

Ein beliebtes Alptraumszenario, das die Angst vor Vollnarkosen nur noch befeuert. Doch mit der Wirklichkeit hat es nichts zu tun.

Vollnarkosen werden auf jeden Patienten zugeschnitten

Narkosen werden von hoch spezialisierten Experten, den Anästhesisten, durchgeführt. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit steht heute die lückenlose Überwachung des Patientenzustandes. Dazu gehört neben Atmung und Kreislauf auch die Tiefe der Narkose.

Narkose
Ein Anästhesist greift rechtzeitig ein, falls es Komplikationen gibt. - depositphotos

Sollte ein Patient trotz allem zu früh aus der Narkose aufwachen, wird der Anästhesist rechtzeitig eingreifen. So wird verhindert, dass der Patient das Bewusstsein noch während des operativen Eingriffs wiedererlangt.

Vorab wird der Arzt die Patientendaten gründlich studieren und die Dosis des Narkosemittels individuell auf ihn abstimmen. Dabei spielt unter anderem Alter, Grösse, Gewicht und Vorerkrankungen eine Rolle.

Der Ablauf der Vollnarkose

Der Anästhesist hat die Wahl zwischen zwei Formen der Narkose: Bei der Inhalationsnarkose werden die Gase über eine Gesichtsmaske eingeatmet. Bei der intravenösen Narkose (TIVA) werden sie per Spritze injiziert. Oft werden beide Varianten für eine sogenannte balancierte Narkose kombiniert.

Narkose
Weil Narkosemittel die Atmung lähmen, muss der Patient künstlich beatmetet werden. - depositphotos

Die Narkosemittel wirken direkt auf das zentrale Nervensystem ein. Es handelt sich um eine Mischung aus Schlafmitteln, starken Schmerzmitteln und muskelentspannenden Substanzen. Diese sorgen dafür, dass Muskeln während des Eingriffs nicht plötzlich zucken.

Weil Narkosemittel die Atmung lähmen, muss der Patient während der Operation künstlich beatmetet werden. Dazu wird meist eine Kehlkopfmaske verwendet. Er atmet in dieser Zeit ein Luft-Sauerstoff-Gemisch ein, das mit Narkosegasen angereichert ist. Bei Bedarf kann der Anästhesist die Dosis erhöhen oder senken.

Todesrisiko liegt bei 0,008 Prozent

Ein weiteres beliebtes Alptraumszenario ist die Befürchtung, nie wieder aus der Narkose aufzuwachen. Das Risiko liegt heute jedoch bei etwa 0,008 Prozent und ist damit verschwindend gering.

Zu den häufigsten Nebenwirkungen einer Vollnarkose gehören Übelkeit und Erbrechen nach dem Aufwachen. Davon sind etwa 10 % der Patienten betroffen. Auch eine durch den Beatmungsschlauch hervorgerufene Heiserkeit ist keine Seltenheit.

OP
Es dauert dank fein dosierter Medikamente oft nur wenige Minuten bis die Narkose wirkt. - depositphotos

Übrigens dauert es heute dank fein dosierter Medikamente oft nur wenige Minuten, bis Sie nach der OP ansprechbar sind. Je nach Schwere des Eingriffs dauert es noch eine bis mehrere Stunden, bis Sie wieder wie wach werden.

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