Vielen Frauen ist der Besuch beim Frauenarzt unangenehm. Doch mit einigen mentalen Tricks und praktischen Tipps lässt er sich problemlos bewältigen.
Frauenarzt
Sie müssen keine Angst oder Scham vor dem Frauenarzt haben. - depositphotos
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Das Wichtigste in Kürze

  • Kaum jemand entblösst gerne seinen intimsten Bereich.
  • Vorsorgeuntersuchungen beim Frauenarzt sind jedoch unverzichtbar.
  • Junge Mädchen sollten von ihren Müttern vorbereitet werden.

Regelmässige Vorsorgetermine beim Gynäkologen sind so unverzichtbar wie der jährliche Check beim Zahnarzt.

Nur durch Früherkennung lassen sich ernsthafte Erkrankungen wie Brustkrebs und Gebärmutterhalskrebs rechtzeitig aufdecken und behandeln. Daneben ist der Gynäkologe erster Ansprechpartner für alle Fragen und Probleme rund um die Sexualität.

Lieber von Frau zu Frau

Auch wenn wir hier das generische Maskulinum verwendet haben, liegt eines doch auf der Hand: Viele Frauen fühlen sich bei einer weiblichen Gynäkologin wohler.

Sie kennt den weiblichen Körper und seine spezifischen Beschwerden schliesslich selbst. Für einen Mann bleiben Menstruationskrämpfe oder Schwangerschaftsübelkeit lebenslang Theorie.

Frauenarzt
Frauenarzt: Regelmässige Vorsorgetermine beim Gynäkologen sind unverzichtbar. - depositphotos

Gerade jungen Mädchen fällt es ausserdem leichter, sich vor einer Frau zu entblössen als vor einem fremden Mann. Selbst Mütter, die mit ihrem männlichen Gynäkologen zufrieden sind, sollten dies unbedingt respektieren.

Doch ganz gleich, ob Mann oder Frau: Die Chemie zwischen Arzt und Patient muss stimmen. Fühlen Sie sich beim ersten Termin mit dem neuen Frauenarzt oder der neuen Frauenärztin unwohl, suchen Sie weiter. Irgendwann finden Sie jemanden, bei dem Sie sich gut aufgehoben fühlen.

Die richtige Vorbereitung ist die halbe Miete

Schweissausbruch, weil der Intimbereich schon lange nicht mehr rasiert wurde? Dem Frauenarzt ist dies völlig egal. Machen Sie sich bewusst, dass er jeden Tag nackte Frauen jeden Alters behandelt. Das einzige, was ihn interessiert, ist der gesundheitliche Zustand.

Allerdings sollten Sie aus Respekt vor ihm (und aus Selbstrespekt) auf Hygiene achten. Dies bedeutet, dass Sie sich relativ zeitnah (zum Beispiel am gleichen Morgen vor dem Termin) gründlich duschen. Verzichten Sie auf Albernheiten wie Parfum im Schambereich.

Junge Frau in Unterwäsche
Viele Frauenärzte bieten heute spezielle Teenagersprechstunden für junge Mädchen an. - depositphotos

Viele Frauen empfinden es als ausgesprochen unangenehm, mit nacktem Unterkörper im Behandlungszimmer zu stehen. In diesem Fall planen Sie mit passender Kleidung, zum Beispiel einem Rock oder einem Kleid. Dieses bedeckt die Beine, bis Sie im Behandlungsstuhl Platz nehmen. Dann müssen Sie es nur kurz hochziehen.

Termine nicht während der Periode machen

Während der Periode fühlen sich viele Frauen ganz allgemein unwohl. Eine gynäkologische Untersuchung ist ihnen dann noch unangenehmer als sonst. Auch für den Frauenarzt ist es nicht unbedingt angenehm und einige Untersuchungen wie Abstriche sind gar nicht möglich.

Frau beim Frauenarzt
Ultraschall beim Frauenarzt. - depositphotos

Bei regelmässiger Periode sollten sie bei der Terminvergabe prüfen, ob der Termin mit der Menstruation zusammenfallen kann.

Bei unregelmässiger Periode sollten Sie den Termin notfalls kurzfristig verschieben. Sagen Sie spätestens 24 Stunden vorher ab. So kann der Termin neu vergeben werden.

Frauenarzt: Ein offenes Wort wirkt Wunder

Gerade wenn Sie sich einem neuen Frauenarzt anvertrauen, sollten Sie Ihre Angst oder Scham ruhig offen zum Ausdruck bringen.

So kann er sich darauf einstellen und besonders behutsam vorgehen. Ein Gynäkologe, der keine Rücksicht auf Ihre Befindlichkeit nimmt, ist für Sie nicht geeignet.

Frauenärztin
Fällt Ihnen der Besuch schwer, kann es sinnvoll sein, Unterstützung mitzunehmen. - depositphotos

Immer mehr Frauenärzte bieten heute spezielle Teenagersprechstunden für junge Mädchen an. Dabei geht es nur um ein erstes Informations- und Kennenlerngespräch.

Eine Untersuchung findet noch nicht statt. Mädchen können Fragen stellen, die sie der Mutter lieber nicht stellen und die Praxis kennenlernen.

Ein letzter Tipp für jedes Alter: Fällt der Besuch schwer, kann es sinnvoll sein, Unterstützung mitzunehmen. Die kann die eigene Mutter sein, die Schwester oder die beste Freundin. Nach überstandener Untersuchung belohnen Sie sich dann gemeinsam mit einem Café- oder Restaurantbesuch.

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