Warum Kinder beissen – und wie du damit umgehst

Kiran Iqbal
Kiran Iqbal

Bern,

Kinder beissen oft aus Gründen, die Erwachsene überraschen. Lies hier, wie du als Elternteil richtig reagierst und das Verhalten gezielt lenkst.

Kind beisst Person in den Arm
Hinter dem plötzlichen Zubeissen steckt oft mehr, als man auf den ersten Blick erkennt. Jetzt heisst es, den Kontext ganz genau beobachten und vielleicht ganz neu verstehen. - Depositphotos

Ein Kind, das plötzlich zubeisst, sorgt für Verunsicherung – bei Eltern, Erziehern und anderen Kindern. Hinter dem Verhalten steckt meist mehr als bloss Trotz.

Die Gründe hinter dem Beissen

Beissen ist bei kleinen Kindern ein häufiger Ausdruck für Überforderung, Neugier oder Frust. Oft fehlt ihnen schlicht die Sprache, um Gefühle und Bedürfnisse zu äussern.

Arm einer Person mit Biss, Kind im Hintergrund
Wenn Kinder zubeissen, geschieht das oft, wo ihnen andere Ausdrucksmöglichkeiten für ihre Gefühlswelt fehlen. - Depositphotos

Manche Kinder beissen, weil sie zahnen und der Druck auf dem Zahnfleisch unangenehm ist. Andere suchen Aufmerksamkeit oder wollen sich in einer Gruppe behaupten.

Auch Langeweile, Müdigkeit oder Unsicherheit können dazu führen, dass ein Kind zubeisst. Das Verhalten ist somit oft ein Hilferuf, den es zu verstehen gilt.

Typische Auslöser erkennen

Viele Eltern bemerken, dass ihr Kind in bestimmten Situationen häufiger beisst. Ein lauter, voller Raum oder ein Streit um ein Spielzeug sind klassische Auslöser.

Auch Veränderungen im Alltag, wie ein Umzug oder die Geburt eines Geschwisterkindes, können Stress verursachen. Wer die Auslöser erkennt, kann gelassener mit Bissmomenten umgehen, vor allem aber gezielt vorbeugen und das Kind unterstützen.

Beobachte dein Kind aufmerksam, um Muster zu erkennen. So kannst du frühzeitig eingreifen und das Verhalten umlenken.

So reagierst du richtig

Ruhe bewahren bei einer Bissattacke ist das A und O. Ist bei dem Vorfall ein anderes Kind das Opfer, solltest du ihm Trost spenden und es beruhigen; bist Du selbst betroffen, ist cool bleiben angesagt.

Dann erklärst du deinem Kind ruhig, aber bestimmt, dass Beissen weh tut und nicht in Ordnung ist. Verzichte auf Strafen und vor allem darauf, das Kind gar zurückzubeissen – beides verstärkt nur die Aggression.

Kind hört erwachsener Person zu
Statt zurückbeissen lieber Alternativen aufzeigen: Das ist die Rolle von Erwachsenen nach einem Biss-Vorfall. - Depositphotos

Stattdessen hilft es, Alternativen aufzuzeigen, etwa «Sag, wenn du wütend bist» oder «Hol dir Hilfe bei mir». So lernt das Kind, seine Gefühle anders auszudrücken.

Prävention: Besser kommunizieren lernen

Hilf deinem Kind, Worte für seine Gefühle zu finden und übe gemeinsam einfache Sätze wie «Ich bin wütend» oder «Ich will das auch haben». Biete deinem Kind bei Zahnungsschmerzen geeignete Beissringe an, damit es nicht an anderen Menschen zubeisst.

Viel Bewegung, kreative Spiele und feste Tagesstrukturen helfen, Stress abzubauen und Langeweile zu vermeiden. Lobe dein Kind auch, wenn es Konflikte ohne Beissen löst, um positives Verhalten zu stärken.

In seltenen Fällen hält das Beissen über längere Zeit an oder wird sehr heftig. Dann lohnt es sich, mit einer Fachperson zu sprechen, die das Verhalten genauer beurteilt.

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Kommentare

User #8988 (nicht angemeldet)

Ich beiss zurück,dann merken sie es das was nicht stimmt!

User #5271 (nicht angemeldet)

Heute muss man alles als selbstverständlich erachten; beissen, hauen..schreien... alles gestörte akzeptieren, " sind ja schliesslich kinder " !

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