Mein Kind will jede Aktivität abbrechen – ist das okay?
Dein Kind verliert schnell das Interesse an neuen Hobbys? Hier liest du, wie du damit umgehen kannst und was wirklich zählt.

Viele Eltern kennen das: Kaum hat das Kind mit Begeisterung Tennis, Schwimmen oder Fussball angefangen, folgt schon nach wenigen Wochen der Wunsch, wieder aufzuhören. Das sorgt oft für Frust, besonders wenn Zeit, Geld und Energie investiert wurden.
Bevor du entscheidest, ob dein Kind abbrechen darf, lohnt sich ein genauer Blick auf die Gründe. Vielleicht fühlt sich es sich überfordert, hat schlechte Erfahrungen gemacht oder findet einfach keinen Spass mehr an der Sache.

Auch soziale Unsicherheiten oder ein zu starker Leistungsdruck können eine Rolle spielen. Solche Beweggründe sollten Eltern stets berücksichtigen, um gemeinsam eine Lösung zu finden.
Was Durchhalten bringt – und wann Loslassen okay ist
Nicht jede Aktivität muss bis zum Ende durchgezogen werden. Es geht darum, die richtige Balance zu finden: Einerseits lernen Kinder durch das Dranbleiben, was Verbindlichkeit bedeutet und wie man Herausforderungen meistert.
Andererseits ist es wichtig, die Bedürfnisse des Kindes zu respektieren und unnötigen Druck zu vermeiden. Ein Gespräch über die Auswirkungen eines Abbruchs auf Teamkollegen oder die Familie hilft dabei, Verantwortungsbewusstsein zu fördern.
Sprich auch finanzielle Aspekte altersgerecht an. So versteht dein Kind, dass Entscheidungen Konsequenzen haben, ohne sich überfordert zu fühlen.
Die richtige Aktivität finden
Gerade im Grundschulalter ist es völlig normal, dass Kinder verschiedene Hobbys ausprobieren. Lass dein Kind bei der Auswahl mitentscheiden und achte auf seine individuellen Interessen.
Eigene Wünsche solltest du zurückstellen und akzeptieren, wenn dein Nachwuchs nicht die gleichen Leidenschaften teilt. Kurze Schnupperkurse oder Probelektionen bieten zudem eine gute Möglichkeit, Neues zu testen, ohne sich lange zu binden.

Übrigens: Ein Freund oder eine Freundin kann den Einstieg erleichtern und für mehr Spass sorgen. So entsteht weniger Druck, sofort die perfekte Aktivität zu finden.
Offen bleiben und gemeinsam Lösungen suchen
Der Wunsch nach Abwechslung ist kein Zeichen von Schwäche, sondern Teil der Entwicklung. Sprich regelmässig mit deinem Kind über seine Erfahrungen und überlegt gemeinsam, wie es weitergehen soll.
Manchmal helfen kleine Anpassungen oder eine Pause, statt alles gleich abzubrechen. Ein Belohnungssystem – etwa ein gemeinsames Eis nach dem Training, wobei es nicht immer eine «Essensbelohnung» sein muss – motiviert zusätzlich.
Und wenn dein Kind trotzdem immer wieder das Interesse verliert, lohnt sich ein genauerer Blick: Vielleicht steckt mehr dahinter, wie Überforderung oder Sorgen. Dein Kind braucht vor allem eines: Verständnis und Unterstützung auf seinem eigenen Weg.