Induktives Laden könnte der E-Mobilität zum Durchbruch verhelfen. Denn Elektroautos tanken kann schon etwas nerven. Welches Potential hat die neue Technik?
Induktives Laden Elektroauto E-Mobilität
Kann induktives Laden dem Elektroauto zum Durchbruch verhelfen? - GO! Mobilitätsmagazin
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Das Wichtigste in Kürze

  • E-Autos müssen noch deutlich häufiger tanken als Verbrenner
  • Ladevorgang ist besonders im Winter unkomfortabel
  • Induktives Laden könnte flächendeckend eingesetzt werden

Gerade Kritiker der E-Mobilität bemängeln oft, dass der Ladevorgang lästig sei. Das Hantieren mit einem nassen oder gar dreckigen Kabel ist besonders im Winter ein Ärgernis. Zudem müssen Elektroautos aktuell aufgrund der kleinen Reichweiten häufiger nachtanken als Verbrenner. Die Kritik scheint also berechtigt.

Eine Technik die hier Abhilfe schaffen kann ist induktives Laden. Man kennt es seit Jahren schon vom Smartphone oder etwa der elektrische Zahnbürste. Kupferspulen in der Ladeeinheit senden ein Magnetfeld aus, dass im Empfänger eine Spannung induziert. So wird der Akku kontaktlos geladen.

Induktives Laden ist bereits heute serienreif

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Induktives Laden ist keine Zukunftsmusik, die grossen Hersteller bieten es optional bereits an - GO! Mobilitätsmagazin

Viele Hersteller haben bereits Prototypen für induktives Laden gezeigt. Bei BMW, Audi und Mercedes kann man sogar gegen Aufpreis schon aktuelle Modelle mit der Technik ausrüsten. Doch zum Durchbruch fehlt noch ein wenig, ist der Markt doch mit dem Aufbau klassischer Ladesäulen genug beschäftigt.

Denn es sind vor allem wirtschaftliche Gründe, die gegen induktives Laden und dessen schnelle Verbreitung sprechen. Besonders die Übertragungsverluste von derzeit noch knapp 15% sind ein Problem. Man kennt es vom Handy, induktiv geladen erwärmt es sich ganz schön stark.

Auch sind Sicherheit und Objekterkennung Themen, die Beachtung brauchen. So muss das System etwa Tiere erkennen, die sich während des Ladevorgang unter dem Auto aufhalten. Oder der Ladevorgang abbrechen, sollten metallische Gegenstände während des Ladens zwischen Bodenmatte und Fahrzeug rollen, etwa eine Blechdose.

Auf der anderen Seite bietet induktives Laden grosse Vorteile. Bei der Sanierung von Strassen oder Parkplätze liessen sich die Induktionsschleifen kostengünstig und flächendeckend ausbringen. Selbst auf der Autobahn wäre ein konstantes induktives Laden denkbar. In Schweden und Israel gibt es beispielsweise bereits Teststrecken, auf denen so während der Fahrt geladen werden kann.

Gerade dort also, wo ein Elektroauto die meiste Energie benötigt, könnte induktives Laden eine echte Hilfe sein. Selbst wenn nur geringe Leistungen übertragen werden würden, so könnte die Technik die Reichweiten erheblich erhöhen. Bei konstantem Tempo 120 und einem Energiebedarf von 20kW würde eine 10kW-Ladung bereits eine Verdopplung versprechen.

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