Melatonin für Babys und Kleinkinder: Was Eltern wissen sollten
Schlafprobleme bei Babys sind keine Seltenheit. Da stellt sich die Frage, ob Melatonin – das Hormon, das uns schlafen lässt – eine sichere Lösung ist.

Fachleute raten grundsätzlich davon ab, Melatonin bei Kindern unter zwei Jahren ohne ärztliche Empfehlung einzusetzen. Die Forschung zur Sicherheit bei den Kleinsten ist noch lückenhaft, weshalb natürliche Schlafgewohnheiten und Routinen immer an erster Stelle stehen sollten.
Erst ab einem Alter von zwei Jahren kann Melatonin in Ausnahmefällen und unter ärztlicher Kontrolle in Erwägung gezogen werden.
Risiken und Nebenwirkungen nicht unterschätzen
Auch wenn Melatonin als relativ sicher gilt, sind Nebenwirkungen möglich – vor allem bei unsachgemässer Anwendung. Zu den häufigsten Begleiterscheinungen zählen Müdigkeit am Tag, Kopfschmerzen, Stimmungsschwankungen oder lebhafte Träume.

In seltenen Fällen können auch Bauchschmerzen, Infekte oder Rückenschmerzen auftreten. Die Langzeitfolgen, etwa auf Wachstum und Hormonhaushalt, sind bislang kaum erforscht.
Zudem besteht bei kindgerechten Darreichungsformen wie Gummibärchen die Gefahr einer Überdosierung, da sie wie Süssigkeiten wirken. Deshalb ist es wichtig, Melatonin stets sicher aufzubewahren und nur nach Rücksprache mit dem Kinderarzt zu verwenden.
Dosierung und Formen: Was ist zu beachten?
Für Kinder unter zwei Jahren gibt es keine empfohlene Dosierung, da die Sicherheit nicht belegt ist. Bei älteren Kindern reichen meist sehr geringe Mengen – oft genügt bereits 0,5 bis 1 Milligramm.
Die Einnahme sollte etwa 30 bis 60 Minuten vor dem Schlafengehen erfolgen, wobei die genaue Zeit vom individuellen Schlafrhythmus abhängt. Melatonin gibt es als Tropfen, Kautabletten, Lutschtabletten oder Spray – achten Sie auf geprüfte Produkte mit klarer Dosierungsangabe.
Sprechen Sie vorab mit Ihrem Kinderarzt, um die richtige Form und Menge für Ihren Nachwuchs zu bestimmen.
Natürliche Wege zu besserem Schlaf
Bevor Sie an Melatonin denken, setzen Sie auf bewährte Methoden: Ein fester Abendablauf, ein ruhiges, dunkles Schlafzimmer und sanfte Einschlafrituale wie leises Singen oder Streicheln fördern die Schlafbereitschaft.

Auch regelmässige Schlafenszeiten und ausreichend Tageslicht helfen dem natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus Ihres Kindes. Achten Sie auf Müdigkeitsanzeichen und bringen Sie Ihr Kind ins Bett, bevor es übermüdet ist – das erleichtert das Einschlafen.
Wenn Ihr Kind allerdings trotz aller Bemühungen schlecht schläft, holen Sie sich ärztlichen Rat. Schlafprobleme können auf Allergien, Hauterkrankungen, Reflux oder psychische Belastungen hinweisen.