Fersenschmerzen bei Kindern: Ursachen erkennen und richtig handeln
Fersenschmerzen bei Kindern treten häufiger auf als viele Eltern denken. Und nicht immer steckt nur eine harmlose Überlastung dahinter ...

Wenn das Kind plötzlich ungern läuft oder nach dem Spielen über Fersenschmerzen klagt, sind Sie als Eltern womöglich ehrlich besorgt.
Die kleinen Schritte werden langsamer, das einst so lebhafte Hüpfen verwandelt sich in vorsichtiges Auftreten.
Wer die Signale früh wahrnimmt, schafft den besten Start ins Leben mit gesunden Füssen.
Die häufigsten Ursachen
Eine sehr verbreitete Ursache für Fersenschmerzen ist die sogenannte Sever-Krankheit, auch Wachstumsfugenentzündung genannt. Sie tritt vor allem bei Kindern im Alter zwischen acht und 15 Jahren auf und macht sich speziell durch Schmerzen nach Bewegung bemerkbar.
Entzündete Sehnen kommen ebenfalls häufig als Auslöser der Schmerzen infrage, etwa bei einer Achillessehnenreizung. Und wenn das kräftige Gewebeband unter dem Fuss gereizt ist, liegt eine Plantarfasziitis vor: Auch diese kann schon im jungen Alter einsetzen.

Nicht zuletzt führen Überlastung oder kleine Knochenrisse zu schmerzhaften Beschwerden.
Bewegung als Belastungsprobe
Fersenschmerzen treffen besonders jene Kinder, die viel Sport treiben. Fussball, Kunstturnen, Basketball oder Tanz belasten die Ferse durch ständiges Stoppen, Springen und Drehen.
Ungünstige Schuhe ohne Stütze verschärfen das Problem zusätzlich. Wer die Schmerzen übergeht und lieber eine Trainingseinheit draufsetzt, verstärkt seine Beschwerden oft nur.
Daher lohnt es sich, auf ein angemessenes Sport-Equipment zu achten und Belastungen wenn, dann bedacht schrittweise zu steigern. So lassen sich viele Fersen-Probleme im besten Fall schon im Ansatz verhindern.
Behandlung zwischen Schonung und Aktivität
Schmerzt die Ferse bereits, heisst es: ruhig stellen und kühlen. Kindgerechte Schmerzmittel oder entzündungshemmende Cremes können bei Bedarf zusätzliche Linderung verschaffen.
Auch geeignete Einlagen oder weiche Fersenpolster sind praktische Helfer in der Not. Ergänzend zeigen Physiotherapeuten Übungen, welche die Sehnen dehnen und die Muskulatur kräftigen.

Wichtig ist ein Gleichgewicht: Schonung, bis die Schmerzen nachlassen, aber weiterhin sanfte Bewegung, um Sehnen, Muskulatur und Knochen flexibel zu halten.
Was Eltern aktiv beisteuern können
Eltern können viel tun, damit Fersenschmerzen nicht chronisch werden. Los geht's mit passendem Schuhwerk für die Kleinen, am besten gleich mit guter Dämpfung. Auch kleine Pausen im Alltag – etwa nach langen Laufspielen – schützen den wachsenden Knochen.
Wer seinem Kind einfache Dehnübungen beibringt, beugt Verspannungen vor. Ebenso wichtig ist es, als Elternteil Warnsignale ernst zu nehmen und nicht unreflektiert auf Durchhalteparolen zu setzen.
Sich früh ärztlichen Rat zu holen, ist immer klüger als anhaltende Schmerzen zu ignorieren. Das übrigens sollte selbstverständlich sein: mit Blick auf den Nachwuchs wie auch für sich selbst.