5 Kinderkrankheiten, über die niemand gerne spricht
Einige der häufigsten ansteckenden Erkrankungen bei Kindern werden noch immer tabuisiert. Ein Überblick.

Kinder können schnell Opfer einer bunten Zahl ansteckender Krankheiten werden. Und obwohl diese weit verbreitet sind, werden gerade solche Erkrankungen schnell mit einem Tabu belegt.
Eltern fühlen sich peinlich berührt oder schämen sich gar, wenn auch ihr Kind betroffen ist. Dabei hat das Auftreten dieser Krankheiten meist nichts mit mangelnder Hygiene oder anderen, irgendwie «verschuldeten» Verhaltensweisen zu tun.
Folgende gehören zu den gerne von Eltern verschwiegenen Erkrankungen.
Lippenherpes: Versteckte Dauerbegleiter
Herpes-simplex-Viren verursachen schmerzhafte Bläschen an Lippen und Mundwinkel, die sich durch Küssen, gemeinsames Trinken oder Händeschütteln schnell verbreiten. Einmal im Körper, bleibt das Virus ein Leben lang als Mitbewohner und kann durch Stress, Sonne oder Infekte erneut aktiviert werden.

Bei Kindern treten neben den Bläschen auch Allgemeinsymptome wie Fieber oder geschwollene Lymphknoten auf. Die eigentliche Erkrankung heilt in der Regel innerhalb weniger Tage ab, bei häufigen Schüben oder schweren Verläufen kommen antivirale Medikamente zum Einsatz.
Spezielle Cremes, die epidermal aufgetragen werden, können den Heilungsprozess unterstützen.
Warzen: Risikofaktor öffentliche Duschen
Hervorgerufen durch verschiedene Subtypen des humanen Papillomavirus, zeigen sich Warzen bevorzugt an Händen, Füssen oder Gesicht, als raue, kleine Hautveränderungen. Ansteckungen erfolgen typischerweise in Umkleidekabinen und auf Sportplätzen.
Viele Warzen verschwinden nach einiger Zeit von selbst. Schmerzende oder störende Stellen können vereisend, mit Pflastern oder medizinischer Hilfe entfernt werden.
Wer Badelatschen in öffentlichen Duschen trägt, beugt diesen Erkrankungen in der Regel wirksam vor.
Madenwürmer: Warum Händewaschen sich lohnt
Madenwurmerkrankungen entstehen, wenn Kinder winzige Eier aufnehmen, meist durch nicht gewaschene Hände. Die weiblichen Würmer legen nachts Eier im Analbereich ab, was starken Juckreiz verursacht.

Eine Diagnose gelingt durch einen Klebestreifen-Test am Morgen. Die Behandlung erfolgt mit Tabletten, die alle Haushaltsmitglieder einnehmen, um Rückfälle zu vermeiden.
Textilien, Handtücher und Bettwäsche müssen gründlich gereinigt werden, um einer Wiederinfektion vorzubeugen.
Krätze: Parasiten in der Haut
Krätze entsteht durch winzige Milben, die sich in die Haut eingraben und besonders in Falten und warmen Arealen nisten. Erkennbar ist die Erkrankung am starken Jucken, manchmal auch an kleinen Pusteln oder Knötchen.
Die komplette Familie wird zur Sicherheit mit Cremes behandelt, um alle Parasiten abzutöten. Sämtliche Kleidungsstücke und Bettwaren sollten heiss gewaschen und gründlich getrocknet werden, um eine erneute Übertragung zu verhindern.
Ringelflechte: Ein Pilz befällt Haut und Haar
Bei der Ringelflechte handelt es sich um eine Pilzinfektion, die vor allem Kinder durch Kontakt mit Haustieren oder gemeinsam genutzte Gegenstände erwischt. Typisch sind ringförmige, schuppige Hautveränderungen, oft am Rumpf oder auf der Kopfhaut.
Die Therapie erfolgt meist mit speziellen Cremes; bei hartnäckigen oder ausgedehnten Infektionen ist eine ärztliche Abklärung sinnvoll. Haustiere und Textilien sollten stets mitbehandelt und hygienisch gereinigt werden.