Roter Reis als Cholesterinsenker: In der Schweiz nicht erlaubt
Rotschimmelreis wird weltweit als pflanzliches Mittel zur Cholesterinsenkung eingesetzt. In der Schweiz ist der Verkauf jedoch nicht erlaubt – aus gutem Grund.

Wer seinen Cholesterinspiegel auf natürliche Weise senken möchte, stösst rasch auf Kapseln mit Rotschimmelreis. Doch was viele nicht wissen: In der Schweiz dürfen diese Produkte weder verkauft noch beworben werden.
Die Gründe liegen in der chemischen Wirkung und in Sicherheitsbedenken.
Was Rotschimmelreis eigentlich ist
Rotschimmelreis entsteht durch die Fermentation von Reis mit dem Schimmelpilz Monascus purpureus. Dabei entsteht ein auffällig rotes Produkt, das als Nahrungsergänzung vermarktet wird.

In diesem roten Reis enthalten ist Monacolin K, ein Stoff, der strukturell und funktional mit dem Cholesterinsenker Lovastatin identisch ist. Studien zeigen, dass der Extrakt von rotem Reis mit Monacolin K das LDL-Cholesterin senken kann – manchmal vergleichbar mit niedrig dosierten Statinen.
Genau darin liegt jedoch auch das Problem.
Warum Rotschimmelreis in der Schweiz verboten ist
Gemäss Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) gilt Monacolin K als pharmakologisch wirksam und damit als nicht zulässiger Bestandteil von Lebensmitteln. Produkte mit Rotschimmelreis fallen rechtlich entweder unter die Heilmittelgesetzgebung oder gelten als unsichere Lebensmittel – beides ohne Zulassung.
Hinzu kommt: Die Dosierung ist meist nicht einheitlich deklariert, was Unter- oder Überdosierungen mit entsprechenden Folgen den Weg bereitet; ausserdem fehlte eine fachlich begleitete Kontrolle potenzieller Nebenwirkungen.
Ein weiterer Grund für das Verbot ist das Risiko durch Verunreinigungen. Bei der Fermentation des Reises kann das Gift Citrinin entstehen, das als nierenschädigend gilt. In vielen Produkten wurden in unabhängigen Tests Spuren davon nachgewiesen – selbst wenn «citrininfrei» auf der Verpackung stand.
Was Ihnen stattdessen helfen kann
Rotschimmelreis steht in der Schweiz auf einer Liste unerlaubter Stoffe und darf weder importiert noch vermarktet werden. Auch Online-Bestellungen aus dem Ausland unterliegen dem Verbot.

Bei Kontrollen drohen Rückrufe oder Busse. Wer natürliche Wege zur Cholesterinsenkung sucht, sollte lieber auf bewährte Methoden setzen – etwa die mediterrane Ernährung, mehr Bewegung oder gezielte Beratung durch Fachpersonen.
Übrigens: Nahrungsergänzungsmittel mit Pflanzensterinen, Flohsamenschalen oder Beta-Glucanen zur Unterstützung eines gesunden Cholesterinspiegels sind in der Schweiz erlaubt.