Nach 16 Jahren in der Legislative wechselt die Zürcher Nationalrätin Natalie Rickli (SVP) in die Regierung. Die 41-jährige wurde mit einem unerwartet knappen Resultat in die Zürcher Exekutive gewählt.
Wahlurne (Symbolbild)
Wahlurne (Symbolbild) - dpa

Rickli erzielte überraschend das schlechteste Resultat der sieben Gewählten und musste sich sogar vom ebenfalls Neuen Martin Neukom (Grüne) überholen lassen.

Rickli sitzt seit elf Jahren für die Zürcher SVP im Nationalrat. Dort erzielte sie bei den Wahlen jeweils Glanzresultate. Zuvor politisierte sie für kurze Zeit im Zürcher Kantonsrat und davor fünf Jahre lang im Parlament der Stadt Winterthur. Die 41-Jährige gehört zu den bekanntesten Exponentinnen der Partei.

Der Weg in die Zürcher Regierung verlief ohne Stolpersteine. Bereits als sie sich im letzten Sommer - als Medienprofi auf Twitter - als mögliche neue Regierungsrätin ins Spiel brachte, erhielt sie viel Zuspruch. An der Nominationsversammlung im Herbst war die Zustimmung der Delegierten überwältigend, von 297 Stimmen gingen 244 an sie.

Mit ihrem Motto «Zusammen für mehr SVP» wollte Rickli vor allem auch im Hinblick auf die Wahlen mobilisieren. Zürich sei der Motor der Schweiz und zahle eine halbe Milliarde in den Finanzausgleich, hatte sie den Delegierten erklärt. «Da darf der Kanton durchaus selbstbewusster auftreten.»

Netzwerk in Bern als Chance

Die 41-Jährige politisiert klar auf der Linie ihrer Partei, «eine unabhängige, selbstbewusste und sichere Schweiz» bezeichnet sie als eines ihrer Hauptanliegen. Als Nationalrätin war sie oft in der Ausländerpolitik aktiv. Zudem setzte sie sich für eine Verschärfung des Strafrechts für Sexual- und Gewaltstraftäter ein.

Als Kommunikationsberaterin engagierte sich Rickli auch in der Medienpolitik. Die Verlags- und Medienwelt habe sie immer fasziniert, schreibt sie auf ihrer Homepage. Seit Januar 2018 führt sie eine eigene Beratungsagentur. Zuvor war sie zwölf Jahre lang für die Werbevermarkterin Goldbach Group in Küsnacht tätig.

Rickli will den Wirtschaftsstandort Zürich stärken und «mit Ernst Stocker (SVP) zusammen ein Zugpferd sein», wie sie während des Wahlkampfs betonte. Dabei hatte sie auch auf die Vorteile ihres Netzwerks in Bern aufmerksam gemacht. Gerade für grosse Zürcher Verkehrsprojekte sei dies von Vorteil.

Bereits an der Nominationsversammlung liess sie durchblicken, welches ihr Wunschdepartement sein könnte. Den grössten Handlungsbedarf ortete sie damals bei der Justizdirektion. Diese könne man schon genauer anschauen. Sie habe aber Ideen für verschiedene Direktionen.

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