Die Familie Weiss ist seit zwölf Jahren an Hochdorf beteiligt und hält 5,3 Prozent der Aktien.
Konferenztisch (Symbolbild)
Konferenztisch (Symbolbild) - Keystone
Ad

Beim Milchverarbeiter Hochdorf fordert nach dem grössten Aktionär ZMP Invest mit der Familie Weiss eine weitere Aktionärin Veränderungen im Verwaltungsrat. Die Familie Weiss ist seit zwölf Jahren an Hochdorf beteiligt und hält 5,3 Prozent der Aktien.

Die Familie Weiss habe das Vertrauen in den bestehenden Verwaltungsrat verloren, erklärte ein Sprecher der Familie gegenüber der «Handelszeitung» vom Donnerstag (Vorabdruck vom Mittwoch). Sie sei nicht überrascht, dass es auch dem grössten Aktionär der Gesellschaft so ergehe.

Die Familie Weiss hat demnach bereits vor Wochen Hochdorf den Chef der im Ausbaugewerbe und im Eventgeschäft tätigen Lenzlinger Söhne AG, Markus Kalberer, als neuen Verwaltungsrat vorgeschlagen. «Ein entsprechendes Traktandierungsbegehren wurde Ende Januar eingereicht», sagte der Sprecher der «Handelszeitung».

Die Familie Weiss schloss sich für dieses Begehren mit einem weiteren Ankeraktionär von Hochdorf zusammen, mit der Familie Maurer. Dies war nötig, damit die für ein Traktandierungsbegehren notwendigen 7 Prozent der Aktienstimmen von Hochdorf erreicht wurden.

Aktie auf Talfahrt

Hochdorf navigiert aktuell in unruhigen Gewässern: Im ersten Halbjahr rutschte der Milchverarbeiter in die Verlustzone und sprach eine Gewinnwarnung für das Gesamtjahr aus. Im Dezember musste das Unternehmen die Prognosen ein zweites Mal herunterschrauben. In der Folge hat die Aktie stark an Wert eingebüsst.

Das sorgt unter Aktionären für Unmut. Vergangene Woche hat ZMP Invest, die 14,5 Prozent an Hochdorf hält, eine Erneuerung des Verwaltungsrates gefordert und dazu ebenfalls ein Traktandierungsbegehren für die Generalversammlung vom 12. April eingereicht. Als Präsident soll nach Wunsch der Investmentgesellschaft Bernhard Merki das Zepter übernehmen, der frühere Chef der Netstal-Gruppe.

Am Montagabend trat Unternehmenschef Thomas Eisenring per sofort zurück. Eisenring, der das Unternehmen seit 2013 als CEO geführt hatte, wolle sich aus familiären Gründen beruflich nochmals neu orientieren, hiess es.

Ad
Ad