Regierung verzichtet auf Senkung der Gewinnsteuer

Keystone-SDA Regional
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Aarau,

Der Aargauer Regierungsrat verzichtet bei der Umsetzung der Steuervorlage (SV17) des Bundes auf Senkung der Gewinnsteuer.

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Ein Taschenrechner (Symbolbild) - Pixabay

Der Aargauer Regierungsrat will bei der Umsetzung der Steuervorlage (SV17) des Bundes die kantonale Gewinnsteuer für Unternehmen nicht senken. Die Unternehmen sollen jedoch Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen zusätzlich abziehen können.

Der Aargau wolle eine «zurückhaltende, stabile Lösung» und keine «utopischen Gewinnsteuern», sagte Finanzdirektor Markus Dieth (CVP) am Freitag vor den Medien in Aarau. Der Regierungsrat hatte zunächst eine Senkung der Gewinnsteuer vorgeschlagen.

Der Verzicht auf die Senkung wird gemäss Dieth von der Wirtschaft als tragfähige Lösung akzeptiert. Die Gesamtsteuerbelastung für Unternehmen in der Tarifstufe über 250'000 Franken soll unverändert bei 18,6 Prozent liegen, für Unternehmen unter dieser Tarifstufe bei 14,7 Prozent.

Der Aargau könne anders als andere Kantone die Gewinnsteuer für Unternehmen nicht senken, hielt Dieth fest. Eine Senkung um einen Prozentpunkt führe zu Mindereinnahmen von 30 Millionen Franken und damit zu höheren Steuern für natürliche Personen. Der Kanton wolle den Steuerwettbewerb nicht weiter anheizen.

Der Regierungsrat will jedoch nach heftiger Kritik der Bürgerlichen auf eine zusätzliche Erhöhung der Dividendenbesteuerung verzichten. Der Ansatz soll von derzeit 40 Prozent auf das vom Bund vorgesehene Minimum von 50 Prozent erhöht werden.

Vorteile für innovative Unternehmen

Die in der Vorlage des Bundes vorgesehenen Instrumente wie Patentbox sowie der Abzug der Aufwendungen für Forschung und Entwicklung sollen im Aargau voll gewährt werden. Dies führt zu Mindereinnahmen von 40 Millionen Franken, die der Bund dem Kanton ausgleicht. Die Umsetzung der Reform werde «praktisch saldoneutral» ausfallen, hiess es.

Gemäss Regierungsrat wird die Gesamtsteuerbelastung für innovative Unternehmen auf elf Prozent sinken, für kleine und mittlere Betriebe (KMU) mit tiefen Gewinnen auf zehn Prozent. Dies sei interkantonal- und international eine sehr konkurrenzfähige Belastung, hielt Dieth fest.

Die Förderung von innovativen Unternehmen führe langfristig zu einer höheren Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften und zu einer nachhaltigen Arbeitsplatzssicherheit.

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