Im Jahr 2018 wurden in der Schweiz 15 255 Asylgesuche gestellt, 15,7 Prozent weniger als im Vorjahr. Letztmals wurden 2007 weniger Asylgesuche gestellt.
Notiz
Der Finanzverwalter Thomas Läderach kündigt per 30. April 2021. - SDA Regional

Für 2019 rechnet das Staatssekretariat für Migration (SEM) gemäss der wahrscheinlichsten Entwicklung mit 15 500 neuen Asylgesuchen (± 2000 Gesuchen).

Im Jahr 2018 haben 15 255 Personen in der Schweiz um Asyl nachgesucht, 2833 weniger als 2017. Für die Entwicklung der Asylgesuche in der Schweiz im Jahr 2018 waren primär die weiterhin rückläufige Migration über das zentrale Mittelmeer und das Fortbestehen des EU-Türkei-Abkommens massgebend.

Wichtigste Herkunftsländer von Asylsuchenden

Das wichtigste Herkunftsland von Asylsuchenden im Jahr 2018 war weiterhin Eritrea. Die Zahl der Asylgesuche eritreischer Staatsangehöriger ist jedoch nach wie vor rückläufig und ging im Vergleich zu 2017 nochmals um 16,3 Prozent zurück (2825 Gesuche). Weitere wichtige Herkunftsländer waren Syrien (1393 Gesuche, 28,6 % weniger als im Vorjahr), Afghanistan (1186 Gesuche, −2,5 %) und die Türkei (1005 Gesuche, +18,0 %).

Erstinstanzlich erledigte Asylgesuche

Im Jahr 2018 hat das SEM 26 103 Asylgesuche erstinstanzlich erledigt, das sind 1118 weniger als 2017. 6358 Personen erhielten Asyl, die Anerkennungsquote (Asylgewährung) lag damit bei 25,9 Prozent (2017: 25,8 %). Die Schutzquote (Anteil Asylgewährungen plus vorläufige Aufnahmen aufgrund erstinstanzlicher Entscheide) betrug 60,8 Prozent (gegenüber 57,5 % im Jahr 2017). Die Zahl der erstinstanzlich hängigen Fälle beträgt 11 594 Asylgesuche, 8909 weniger als Ende 2017.

Da 2018 erneut weniger Asylgesuche eingereicht wurden, ist auch die Zahl der Ausreisen gesunken. Im Jahr 2018 sind 1613 Personen freiwillig aus der Schweiz ausgereist (−5,6 %). 3266 Personen wurden entweder in ihren Heimatstaat oder einen Drittstaat zurückgeführt (−8,6 %), 1560 Person in einen Dublin-Staat (−23,6 %).

Resettlement- und Relocation-Programme

Der Bundesrat hat im Dezember 2016 beschlossen, 2000 Opfer des Syrienkonflikts aufzunehmen. Seit dem Frühjahr 2017 bis Ende Dezember 2018 sind 1594 Personen über dieses Resettlement-Programm in die Schweiz gereist. Im Rahmen einer dringlichen humanitären Sofortmassnahme wurden auf Ersuchen des UNHCR zudem 78 besonders schutzbedürftige Flüchtlinge aufgenommen, die mehrheitlich aus Libyen evakuiert worden waren. Darüber hinaus hat der Bundesrat an seiner Sitzung vom 30. November 2018 beschlossen, sich weiter am Resettlement des UNHCR zu beteiligen. Er dabei vorgeschlagen, am Grundsatz der Aufnahme von Flüchtlingen im Rahmen von Neuansiedlungen auch für die kommenden Jahre festzuhalten.

Die Übernahme von bis zu 1500 Asylsuchende im Rahmen des Relocation-Programms der EU konnte 2018 abgeschlossen werden. Mit Bundesratsentscheid vom 18. September 2015 hatte die Schweiz ihre Teilnahme an diesem Programm entschieden. Bei der Relocation werden Asylsuchende, die schon in Griechenland oder Italien registriert wurden, auf andere europäische Staaten verteilt.

Ausblick Asylgesuche 2019

Für 2019 rechnet das Staatssekretariat für Migration (SEM) gemäss der wahrscheinlichsten Entwicklung mit 15 500 neuen Asylgesuchen (± 2000 Gesuchen). Angesichts der zahlreichen Krisen- und Konfliktherde im Nahen Osten und auf dem afrikanischen Kontinent ist das Migrationspotenzial weiterhin hoch. Deshalb ist 2019 auch ein erneuter Anstieg der Asylgesuche möglich.

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