Gemeinde wendet erstmals neues Rechnungsmodell an
Erstmals erfolgt der Jahresabschluss der Gemeinde Widnau nach den kantonalen Vorgaben des neuen Rechnungsmodells für St. Galler Gemeinden (RMSG).

Rechnungsergebnis 2018 Allgemeiner Gemeindehaushalt
Das Jahresergebnis des Allgemeinen Gemeindehaushaltes wird zum ersten Mal nach den Vorgaben des neuen Rechnungsmodells St. Galler Gemeinden (RMSG) in der 2-stufigen Erfolgsrechnung dargestellt. Dabei werden auf der 1. Stufe das operative Ergebnis und auf der 2. Stufe das Gesamtergebnis ausgewiesen. Das operative Ergebnis weist einen Ertragsüberschuss von Fr. 3'418'358.42 aus. Im Gesamtergebnis ergibt sich - nach Buchung von Reserveveränderungen und einer Wertkorrektur - ein Aufwandüberschuss von Fr. 239'082.10. Dieser wird durch Bezug aus der Ausgleichsreserve gedeckt.
Wertkorrektur auf der 2. Stufe
Das leicht negative Gesamtergebnis auf der 2. Stufe gründet nebst Buchungen von Reserveveränderungen insbesondere in einer ausserordentlichen Wertkorrektur der Altliegenschaft Zentrum Augiessen. Gemäss Gutachten zum Neubau des Alters- und Pflegezentrums wurde die Altliegenschaft zum Wert von 10 Mio. Franken in den Allgemeinen Gemeindehaushalt übertragen. Der "Kaufertrag" wurde dem Zentrum Augiessen, als Gemeindebetrieb mit eigener Rechnung, der Baureserve gutgeschrieben. Der Preis für den Liegenschaftsübertrag wurde durch eine Marktwertschätzung festgelegt; er ist mit Blick auf eine spätere Umzonung als fair zu bezeichnen. Neue Bewertungsvorschriften nach RMSG verlangen nun, dass sämtliche Liegenschaften der Gemeinde zum aktuellen Verkehrswert bilanziert werden. Der Verkehrswert der Altliegenschaft Zentrum Augiessen liegt derzeit bei Fr. 6'260'000.-- (das Grundstück liegt noch in der öffentlichen Zone), weshalb eine entsprechende Abwertung von Fr. 3'740'000.-- vorzunehmen ist. Da es sich dabei um ein ausserordentliches finanzpolitisches Geschäft handelt, erfolgt diese Wertkorrektur nach Absprache mit der externen Revisionsstelle sowie mit der Geschäftsprüfungskommission der Transparenz halber auf der 2. Stufe. Mit Blick auf den künftig realisierbaren Marktwert stellt diese Wertkorrektur allerdings lediglich einen buchungstechnischen Vorgang dar.
Abschlüsse der anderen Gemeindeunternehmen
Die Jahresrechnung der Elektrizitätsversorgung EVW schliesst mit einem Einnahmenüberschuss von Fr. 1'057'055.39 (Budget: Fr. 900'300.--) ab. Wie gesetzlich vorge-sehen, wird dieser in die Über- bzw. Unterdeckungsreserve der EVW eingelegt. Beim Kabelnetz beträgt der Ertragsüberschuss Fr. 722'851.11 (Budget Fr. 395'200.--) und bei der Wasserversorgung WVW Fr. 1'862'959.95 (Budget: Fr. 1'218'700.--). Das Zentrum Augiessen erwirtschaftete im Ergebnis ein Plus von Fr. 768'689.78 (Budget: Fr. 206'200.--), der Betrag wird in die Bau- und Betriebsreserve eingelegt. Bei der Spitex hingegen ist ein Verlust von Fr. 216'993.14 (Budget: Fr. 259'900.--) zu verzeichnen, der von der Gemeinde bzw. aus dem Allgemeinen Haushalt gedeckt wird.
Steuerfuss und Budget 2019
Das Budget 2019 rechnet bei einem gleichbleibenden Steuerfuss von 86 Prozent und einer Grundsteuer von 0.8 ‰ mit einem Plus von Fr. 179'700.-- auf der 1. Stufe (operatives Ergebnis) und auf der 2. Stufe - nach Buchung der Reserveveränderungen - mit einem Aufwandüberschuss von Fr. 340'300.-- (Gesamtergebnis).