Die Mitarbeitenden der Rolf Bosshard AG können auf den 1. Januar 2019 in die städtische Dienstabteilung ERZ Entsorgung + Recycling Zürich übertreten.
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Umfrage von McKinsey & Company zeigt deutliche Veränderung im Personalwesen (Symbolbild) - Community

Neue Verantwortliche ziehen Bilanz

Die Mitarbeitenden der Rolf Bosshard AG können auf den 1. Januar 2019 in die städtische Dienstabteilung ERZ Entsorgung + Recycling Zürich übertreten, vorbehältlich der Genehmigung der Stellen durch den Gemeinderat. Dies gaben Stadtrat Wolff und der neue ERZ-Direktor Daniel Aebli vor den Medien bekannt. Darüber hinaus nahmen sie eine Auslegeordnung über den Stand der Erneuerung von ERZ vor. Für 32 Mitarbeitende der Rolf Bossard AG (RBAG) hat ERZ Entsorgung + Recycling Zürich in den vergangenen zwei Wochen zusammen mit der Gewerkschaft VPOD ein Konsultationsverfahren für den Wechsel zum Arbeitgeber ERZ durchgeführt. Das Verfahren wurde am Morgen des 27. November 2018 mit positiver Rückmeldung des VPOD abgeschlossen. Sofern der Gemeinderat die notwendigen Stellen bewilligt, wird die Integration auf 1. Januar 2019 umgesetzt und die RBAG im Anschluss liquidiert.

Mit einer für dringlich erklärten Motion (GR Nr. 2018/118) hatte der Gemeinderat dem Stadtrat im Juni 2018 den Auftrag gegeben, das Entsorgungsunternehmen RBAG, an dem ERZ zu 100 Prozent beteiligt ist, in die Stadtverwaltung einzugliedern.

Weitere Massnahmen und Kulturwandel

Der seit 1. Juni 2018 als Vorsteher des Tiefbau- und Entsorgungsdepartements amtierende Stadtrat Richard Wolff lobte vor den Medien die zupackende und effiziente Art des auf 1. Juli 2018 als ERZ-Direktor eingesetzten Daniel Aebli. Die beiden neuen Verantwortlichen für ERZ treffen sich ein bis zwei Mal pro Woche zur Entwicklung und zum Beschluss weiterer Schritte.

Wie Aebli ausführte, beeindruckten ihn in seiner kurzen bisherigen Zeit bei ERZ unter anderem die Professionalität im Alltag, die anspruchsvolle Logistik und die Innovationskraft. Die Schlagzeilen der letzten drei Jahre hätten jedoch intern zu einer Verunsicherung geführt, die einen Neustart nötig mache.

Dazu gehörten unter anderem einfachere Strukturen. Die Brands «Sauberes Zürich», «Sauberes Wasser» und «Zürich Wärme» werden aufgegeben, «es gibt nur noch ein ERZ, und dieses positioniert sich als das, was es zu sein hat: als städtische Dienstabteilung», betonte Aebli und sprach von einer «neuen Bescheidenheit». Er präsentierte ein schlankes Organigramm.

Querschnittfunktionen wie Recht, Controlling und Beschaffung sollen zentral geführt, die Geschäftsleitung verkleinert, Schlüsselpositionen teilweise neu besetzt werden. Die Personalentwicklung wird professionalisiert und eine Nachfolgeplanung eingeführt. Eine Machtballung soll vermieden werden. Mitarbeitende erhalten mehr Möglichkeiten, Meinungen und Ideen einzubringen sowie Gefahren und fehlerhaftes Verhalten zu melden. 

Kreislaufbewirtschaftung und Innovationen

ERZ-Direktor Aebli wird den Fokus vermehrt auf die Gesamtbetrachtung von Stoffkreisläufen sowie auf Abfallvermeidung legen. Der Züri-Sack soll dank mehr Regenerat-Anteil ökologischer werden. Kunststoffrecycling ist wegen der Heterogenität der Kunststoffarten schwierig, soll aber dennoch intensiver geprüft werden. Für die ERZ-Anlagen ist die Photovoltaik und für die ERZ-Fahrzeugflotte der Anteil Elektrofahrzeuge auszubauen.

«Wir haben uns viel vorgenommen», so Stadtrat Richard Wolff. Für die Massnahmen und den Kulturwandel brauche es Zeit, «aber die Grundlagen für den Neustart sind geschaffen».

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