Bald steht in Emmen ein Gebäude, das ohne Heizung, Lüftung und Kühlung auskommt
Ein solches Projekt wurde weltweit erst einmal verwirklicht: In Lustenau (Österreich)
Ein solches Projekt wurde weltweit erst einmal verwirklicht: In Lustenau (Österreich)
Diese baulichen Besonderheiten veranlassten die Professoren-Tagung des Ziegel Zentrums Süd aus Deutschland sich dieses Gebäude vor Ort anzuschauen.
Diese baulichen Besonderheiten veranlassten die Professoren-Tagung des Ziegel Zentrums Süd aus Deutschland sich dieses Gebäude vor Ort anzuschauen.
Die Aussenwände sind fast 80 cm dick und verfügen über einen zweischaligen Wandaufbau
Die Aussenwände sind fast 80 cm dick und verfügen über einen zweischaligen Wandaufbau
Erweiterungsbau (Symbolbild)
Erweiterungsbau (Symbolbild)
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Emmen entsteht ein zukunftsweisendes Gewerbe- und Bürogebäude.
  • Eine Professoren-Tagung aus Deutschland nutzte die Gelegenheit um sich einen Eindruck dieses Baus zu machen
  • Ihre Tagungen führen sie an Orte wie Madrid, Stockholm oder Kopenhagen.

Von aussen, eingepackt in Schutzfolie und umgeben von Gerüsten, scheint sich die Baustelle an der vorderen Emmenweid in Emmen nicht von anderen zu unterschieden. Erst wenn man das Gebäude betritt, fällt das breite und einmalige Mauerwerk auf. Die Wände weisen eine breite von beinahe 80 cm auf. Das hat seinen Grund.

Schweizweit eine Prämiere

Das Beachtliche an dem viergeschossigen Neubau ist, dass er ohne Heizung, mechanische Lüftung und Kühlung auskommt. Dennoch wird stets eine angenehme Innentemperatur geboten. Für die Temperaturstabilität sorgt die thermische Masse. Die Aussenwände sind fast 80 cm dick und verfügen über einen zweischaligen Wandaufbau, der einerseits eine hohe Druckfestigkeit aufweist und andererseits effizient isoliert. Dadurch weisen sie eine sehr gute Wärmedämmung auf. Geheizt wird das Gebäude mit der Abwärme der Menschen, der Computer, des Lichts und weiterer Geräte. Bei sommerlicher Hitze hingegen wird nachts mit Zugluft gekühlt. Eine ausgeklügelte Regelungstechnik betätigt Klappenlüftungen und sorgt stets für eine angenehme Raumtemperatur und die richtige Luftqualität.

Ein solches Projekt wurde weltweit erst einmal verwirklicht: In Lustenau (Österreich) realisierten die Baumschlager Eberle Architekten im Jahr 2013 bereits ein ähnliches Bürogebäude. Dieser Bau diente energetisch auch als Prototyp und trägt den pragmatischen Namen 2226, weil die Innentemperatur stets im Bereich zwischen 22 und 26 Grad Celsius gehalten wird. Ein solches Bauprojekt, das sich selbst versorgt, ist in der Schweiz einzigartig. Bauherrin des Gebäudes ist die ortsansässige BRUN Real Estate AG. Das Gebäude soll noch diesen Dezember bezogen werden.

Besuch einer besonderen Tagung

Diese baulichen Besonderheiten veranlassten die Professoren-Tagung des Ziegel Zentrums Süd aus Deutschland sich dieses Gebäude vor Ort anzuschauen. Die Besucher waren positiv überrascht von der baulichen Konzeption. Dabei wurde das Mauerwerk besonders bewundert, weil es aus zwei Reihen Ziegeln erstellt ist, die versetzt gereiht wurden und einen Zwischenraum aufweisen. Die interdisziplinären Professoren-Tagungen des Ziegel Zentrums Süd mit Vorträgen namhafter Referenten bieten Informationen über das beeindruckende innovative Potenzial des Baustoffes Ziegel in all seinen Ausprägungen, sowie die Gelegenheit des bundesweiten und internationalen Austausches. Ihre Tagungen führen sie an Orte wie Madrid, Stockholm, Kopenhagen oder Hamburg. Dabei handelt es sich um Professorinnen und Professoren der Architektur und des Bauingenieurwesens aus ganz Deutschland.

Vor Ort war auch der künftige Leiter des Departements Hochbau und Planung, Enzo Gemperli, sowie Urs Gasser, Leiter Baubewilligungen, der Gemeinde Emmen. Der Gemeinde Emmen ist es ein grosses Anliegen Bauprojekte nah zu begleiten und sich auch mit Interessenten auszutauschen.

Screenteaser - Gemeinde Emmen
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