Die Berufsfischer haben 2017 im Bodensee-Obersee Erträge in der Höhe von rund 298 Tonnen erzielt. Das Ergebnis liegt 47 Prozent unter dem Zehnjahres-Durchschnitt. Unter anderem verlangt die Internationale Bevollmächtigtenkonferenz für die Bodenseefischerei ein «Kormoran-Management».
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An der Internationalen Bevollmächtigtenkonferenz für die Bodenseefischerei (IBKF) wurden am 20. Juni die tiefen Fangerträge bei fast allen Fischarten diskutiert. Thema seien unter anderem der niedrige Nährstoffgehalt im See, der «hohe Frassdruck» der Kormorane und der Einfluss der Stichlinge gewesen, heisst es in der Mitteilung der IBKF vom Donnerstag.

Kormorane als Konkurrenz

-Mitteilung der SDA (mis)

Markant war 2017 etwa der Rückgang bei den Felchen, die 65 Prozent des Gesamtfangs ausmachten. Die Erträge lagen noch bei 195 Tonnen. Der Durchschnittswert der letzten zehn Jahre beträgt aber 408 Tonnen.

An der Konferenz wurde festgestellt, dass der Bestand an Kormoranen weiter zugenommen hat. Im April 2017 seien 1833 Vögel gezählt worden. Nach Schätzungen haben sie eine Beute von 220 bis 260 Tonnen aus dem See gefischt.

Besser als bei der Berufsfischerei sieht die Bilanz bei den Angelfischern aus. Sie erreichten ein um 4,5 Tonnen höheres Ergebnis als 2016. Insgesamt waren es 49,4 Tonnen.

Auch der Brutbestand der Kormorane stieg 2017 stark an. In der Fussacherbucht seien sie durch Vergrämungsaktionen teilweise vertrieben worden. Eine Zunahme wurde nun nur noch am baden-würrtembergischen Ufer festgestellt. Ein «Kormoran-Management» sei rund um den See zwingend, hiess es an der Konferenz.

Die Erforschung des Stichlings wird weiterverfolgt. Dieser Fisch habe sich zuletzt im Bodensee massenhaft vermehrt. Dies könnte sich auf die heimischen Fischarten auswirken.

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