Rechnungsabschluss 2018 & Budget 2019
Die Gemeinde Oberbüren präsentiert den Rechnungsabschluss 2018 und das Budget für 2019.

Ertragsüberschuss dank Mehreinnahmen bei den Steuern und Gebühren
Die Rechnung 2018 der Gemeinde Oberbüren schliesst mit einem erfreulichen Ertragsüberschuss ab. Die Laufende Rechnung weist statt eines Defizits von Fr. 320‘000 einen Ertragsüberschuss von rund Fr. 1‘798‘000 aus. Der Abschluss fällt damit rund 2.118 Mio. Franken besser aus als budgetiert. Der Gewinn 2018 ist hauptsächlich auf Mehreinnahmen bei den Steuern und Gebühren sowie auf Minderaufwände der drei Schulgemeinden zurückzuführen.
Zusätzliche Abschreibungen
Der Gemeinderat hat unter Vorbehalt der Zustimmung der Bürgerschaft beschlossen, den ausgewiesenen Ertragsüberschuss für zusätzliche Abschreibungen für im Jahr 2018 getätigte Investitionen (Sanierung Dorfstrasse Niederwil und Himmelrich sowie Teilausbau Chäsiwis) von Fr. 647‘000 zu verwenden. Die verbleibenden rund 1.151 Mio. Franken des Jahresgewinns werden zum Eigenkapital gelegt, das damit per 31. Dezember 2018 neu 16.596 Mio. Franken beträgt.
Steuerabschluss liegt über Erwartung
Die budgetierten Steuereinnahmen wurden übertroffen. Gesamthaft gesehen schliesst die Steuerabrechnung gegenüber dem Budget 2018 um rund Fr. 1‘721‘500 besser ab.
Die einfache Steuer bei den Einkommens- und Vermögenssteuern liegt um rund Fr. 1‘108‘000 bzw. 12.45% über dem Budget. Diese Mehreinnahmen sind insbesondere auf einen ausserordentlichen Spezialfall zurückzuführen. Zudem hat sich die Steuerkraft im Allgemeinen gesteigert.
Auch bei den Grundstückgewinnsteuern, den Nach- und Strafsteuern, den Grund- und Quellensteuern sowie den Handänderungssteuern konnten zum Teil deutliche positive Budgetabweichungen verbucht werden. Hingegen wurden die Prognosen bei den Steuern juristischer Personen nicht erreicht.
Steuerausstand - Steuerkraft
Für zu spät bezahlte Steuerrechnungen wurden den Steuerpflichtigen Fr. 17‘000 Ausgleichs- und Verzugszinsen in Rechnung gestellt. Rund Fr. 7‘200 konnten durch fristgerechtes Zahlen an Vergütungs- und Ausgleichszinsen ausgerichtet werden. Per Ende Dezember lag der Ausstand der Gemeindesteuern bei 1.296 Mio. Franken. Dieser hat gegenüber dem Vorjahr um rund Fr. 51‘000 zugenommen.
Die Steuerkraft je Einwohner (natürliche und juristische Personen) liegt mit Fr. 2‘718 deutlich über dem Vorjahresergebnis von Fr. 2‘391. Dies liegt jedoch ebenfalls an den ausserordentlichen Einnahmen des vorerwähnten Spezialfalls. Im interkommunalen Vergleich konnten so einige Plätze gutgemacht werden. Die Differenz zwischen Steuerkraft und -fuss konnte so etwas verringert werden.
Budget 2019
Das Budget 2019 basiert auf einem gleichbleibenden Steuerfuss von 105%. Es wird mit einem Defizit von Fr. 458‘000 gerechnet. Damit weicht das Budget 2019 um rund 2.256 Mio. Franken gegenüber der Rechnung 2018 ab. Diese hohe Abweichung ist insbesondere auf budgetierten Mindereinnahmen bei den Einkommens- und Vermögenssteuern sowie den Handänderungssteuern zurückzuführen. Zudem haben die drei Schulgemeinden einen um rund Fr. 638‘000 höheren Finanzbedarf gegenüber der Rechnung 2018 angemeldet.
Weitere Investitionen fürs Strassennetz
Auch in dieser Planungsperiode (2019-2023) liegt ein Schwerpunkt auf der Sanierung des Gemeindestrassennetzes. So sind dafür 8.430 Mio. Franken in der vorliegenden Investitionsplanung enthalten. Für die späteren Jahre ist nochmals mit einem Bedarf zu rechnen. Zudem sind in den kommenden Jahren Investitionen unter anderem am Gemeindehaus sowie am Schützenhaus von total 2.986 Mio. Franken vorgesehen. Auch im Abwasser stehen hohe Ausgaben an. So sind Investitionen im Bereich Meteorwasser sowie Gewässerschutzmassnahmen (Überlauf Dorfbach) bei der ehemaligen ARA Rüteli geplant. Ausserdem fallen beim Abwasserverband Niederbüren weitere Investitionsbeiträge an. Diese Kosten im Abwasserbereich werden vollumfänglich über die Spezialfinanzierung gedeckt. Auch die geplanten Investitionen der drei Schulgemeinden von rund 5.30 Mio. Franken müssen berücksichtigt werden.
Finanzplanung rechnet mit Defiziten
Gemäss der vorliegenden Finanzplanung 2019-2023 muss bei einem Steuerfuss von 105% mit Defiziten in der Höhe von Fr. 453‘000 bis Fr. 915‘000 gerechnet werden. Diese Defizite können mit dem vorhandenen Eigenkapital gedeckt werden (Stand per 31. Dezember 2018: 16.596 Mio. Franken inkl. beantragter Gewinnverwendung). Das Eigenkapital reduziert sich während der Planungsperiode um rund 3.353 Mio. Franken. Durch die Neubewertung des Finanzvermögens aufgrund des neuen Rechnungsmodells (RMSG) wird das Eigenkapital Ende 2019 steigen.
Im Hinblick auf die veränderten Rahmenbedingungen (RMSG) und die daraus entstehenden jährlichen Defizite sowie die umfangreiche Steuergesetzrevision, die zusätzliche Abzüge für sämtliche Steuerpflichtige mit sich bringt, verzichtet der Gemeinderat trotz des guten Jahresergebnisses 2018 und der soliden Eigenkapitalbasis auf eine Steuerfussreduktion.
Elektra und Abwasser
Die Elektra schliesst mit einem Ertragsüberschuss bzw. einer Einlage ins Eigenkapital von Fr. 183‘010.05 ab. Die getätigten Investitionen von Fr. 743‘036.05 wurden direkt abgeschrieben. Das Eigenkapital der Elektra beträgt per 31. Dezember 2018 rund 4.703 Mio. Franken. Im Jahr 2018 wurde die zweite Etappe des Glasfaserprojektes in Angriff genommen. Es wurden weniger Arbeiten ausgeführt, als geplant, weshalb die Spezialfinanzierung Kommunikationsanlage mit einem Ertragsüberschuss von Fr. 384.90 abschloss. Diese Reserve beläuft sich per 31. Dezember 2018 auf rund 1.384 Mio. Franken.
Bei der Spezialfinanzierung Abwasser konnten netto Fr. 702‘521.75 in die Reserve eingelegt werden. Damit beträgt diese per 31. Dezember 2018 rund 5.352 Mio. Franken.
Ab dem Jahr 2019 dürfen keine Direktabschreibungen mehr getätigt werden. Es wird deshalb in den kommenden Jahren trotz der anstehenden Investitionen sowohl bei der Elektra als auch im Bereich Abwasser mit Reserveeinlagen gerechnet.
Verschiedene Anträge an der Bürgerversammlung
Nebst den ordentlichen Traktanden wie die Genehmigung der Rechnung 2018 sowie Budget und Steuerplan 2019 wird der Bürgerschaft ein Gutachten vorgelegt. Es wird beantragt, den Verkauf der Liegenschaft „Käserei Obere Hütte, Niederwil“ zu genehmigen.
Weitere Details / Informationen zum Rechnungsabschluss 2018 sowie Budget 2019 können Sie dem Geschäftsbericht entnehmen, welcher anfangs März verteilt wird.