Pflege oder Risiko? Was wirklich in deinem Lippenöl steckt

Kiran Iqbal
Kiran Iqbal

Lippenöle gelten als Must-have für Glanz und Pflege. Ganz harmlos sind sie allerdings nicht.

Frau trägt Lippenpflege auf
Gerade im Herbst und Winter neigen viele Frauen zu trockenen Lippen und greifen zum Lippenöl. - Depositphotos

Lippenöle versprechen weiche Lippen mit natürlichem Glanz. Wer diese Pflegeprodukte regelmässig benutzt, sollte sich die Inhaltsstoffe genauer ansehen.

Manche Kreationen enthalten synthetische Konservierungsstoffe wie BHA oder BHT. Beide sind in der Schweiz und der EU weiterhin erlaubt, allerdings nur, solange sie ein bestimmtes Limit nicht überschreiten.

Fachleute raten denn auch zur Zurückhaltung, da diese Substanzen als mögliche Hormonsystemstörer gelten. Besonders Menschen mit empfindlicher Haut reagieren darauf gelegentlich mit Reizungen.

Mineralöle – weit verbreitet, aber kritisch

Viele Lippenöle basieren auf Paraffinen oder mikrokristallinem Wachs, die aus Erdöl gewonnen werden. Zwar schützen sie die Lippen vor dem Austrocknen, sie können aber auch Rückstände hinterlassen.

Person gibt Öl auf die Hand
Mandelöl pflegt die Lippen sanft und kommt ganz ohne bedenkliche Zusatzstoffe aus. - Depositphotos

Aromatische Kohlenwasserstoffe (MOAH) stehen im Verdacht, krebserregend zu wirken. In der Schweiz dürfen ausschliesslich stark gereinigte Mineralöle eingesetzt werden, die als gesundheitlich unbedenklich gelten.

Dennoch empfiehlt es sich, Produkte mit transparent deklarierten Inhaltsstoffen zu wählen. Pflanzenöle wie Jojoba, Sheabutter oder Mandelöl gelten als sichere Alternativen – besonders für Vielnutzer.​

Titandioxid – erlaubt, aber umstritten

Titandioxid, meist als CI 77891 gekennzeichnet, sorgt in Lippenölen für Schimmer. Es ist hierzulande seit 2022 lediglich als Lebensmittelzusatz (E171) untersagt, in Kosmetik aber weiterhin zugelassen.

Studien sehen bei stark gereinigten Formen kein unmittelbares Risiko, solange sie nicht eingeatmet werden. Verbraucherschutzorganisationen raten jedoch zu bewusstem Umgang mit damit, denn über Lippenprodukten kann in kleinen Mengen «verschluckt» werden und auf diesem Weg in den Körper gelangen.

Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sucht gezielt nach Produkten ohne diesen Farbstoff.​

Pflege ohne Risiko: Worauf du achten solltest

Ein wirksames Lippenöl braucht keine chemischen Zusätze. Neben den bereits erwähnten Naturprodukten Jojoba, Sheabutter oder Mandelöl sind auch Rizinus, Aprikosenkern oder Kokos eine gute Wahl. Sie pflegen sanft und stabilisieren die natürliche Schutzschicht der Lippen.

Frau trinkt Wasser
Wasser reguliert die Feuchtigkeitsbalance der Haut – wer genug trinkt, beugt spröden Lippen von innen vor. - Depositphotos

Wirkstoffe wie Hyaluronsäure oder Vitamin E verbessern zusätzlich die Feuchtigkeitsbindung. Ein integrierter Sonnenschutz rundet die Pflege ab – damit die Lippen geschützt und geschmeidig bleiben, ohne dass du deine Gesundheit aufs Spiel setzt.

Übrigens: Auch die Verpackung spielt eine Rolle. Lippenöle in hygienischen Spendern oder Tuben sind besser vor Keimen geschützt. Und wer zu spröden Lippen neigt, sollte viel trinken – Feuchtigkeit von innen unterstützt die Pflegewirkung.

Kommentare

User #1356 (nicht angemeldet)

Lippenöl ist unangenehm. Es hält nicht gut und gibt meistens ein "pappiges" Gefühl.

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