Zucker vs. Zuckeralkohol: Was ist gesünder?

Janine Karrasch
Janine Karrasch

Bern,

Na, heute schon genascht? Zucker ist überall. Doch immer mehr Menschen greifen zu Alternativen, sogenannten Zuckeralkoholen. Sind sie wirklich besser für uns?

zucker auf löffel
Zucker steckt nicht nur in Süssigkeiten, sondern auch in vielen verarbeiteten Lebensmitteln wie Saucen, Müslis und Fertiggerichten. - Depositphotos

Ob natürlich in Honig, Obst und Milch vorkommend oder industriell aus Zuckerrohr und Zuckerrüben gewonnen: Zucker ist für uns heute allgegenwärtig.

Doch was steckt hinter dem Begriff «Zuckeralkohol», der immer häufiger auf Lebensmittelverpackungen zu finden ist? Und welche Auswirkungen haben diese beiden Süssmacher auf unsere Gesundheit?

Süsse Verführung: Was genau ist eigentlich Zucker?

Zucker gehört zur Gruppe der Kohlenhydrate und wird sowohl für die Süssung von Speisen und Getränken als auch zur Konservierung und Fermentation verwendet. Auch in Arzneimitteln findet er Anwendung.

zucker süssigkeiten
Ein hoher Zuckerkonsum kann die Darmflora stören und das Immunsystem schwächen. Die Folge: eine erhöhe Anfälligkeit für Krankheiten. - Depositphotos

Dabei unterscheidet man zwischen Einfachzuckern (Monosaccharide) wie Glukose, Galaktose und Fructose sowie Zweifachzuckern (Disaccharide), bestehend aus zwei Monosacchariden.

Natürlich vorkommende oder künstlich hinzugefügte Zucker können sowohl Mono- als auch Disaccharide enthalten. So besteht beispielsweise Honig etwa zu 75 Prozent aus Monosacchariden und zu 15 Prozent aus Disacchariden.

Zucker im Alkoholmantel: Was verbirgt sich hinter Zuckeralkoholen?

Anders als ihr Name vermuten lässt, enthalten Zuckeralkohole kein Ethanol – den Alkoholtypus, den wir aus alkoholischen Getränken kennen. Diese Zuckeralkohole kommen in geringen Mengen natürlich in Obst und einigen Gemüsesorten vor, werden aber auch aus diesen Quellen extrahiert und durch Hydrierung zu Süssstoffen verarbeitet.

Es gibt sieben verschiedene Zuckeralkohole: Xylitol (genauso süss wie Haushaltszucker), Erythritol, Maltitol, Sorbitol, Isomalt, Lactitol und Mannitol.

Häufig finden sie Verwendung in zuckerfreien oder diätischen Lebensmitteln sowie als Zusatzstoffe mit diversen Funktionen. Auch in medizinischen und zahnmedizinischen Produkten sind sie enthalten.

Zucker vs. Zuckeralkohol: Unterschiede auf dem Prüfstand

Trotz ähnlicher Anwendungsgebiete unterscheiden sich Zucker und Zuckeralkohole deutlich voneinander. So wird beispielsweise der Grossteil des Zuckeralkohols nicht vom Darm absorbiert, sondern von Dickdarmbakterien abgebaut.

frau mit zuckerlippen
Zuckeralkohole wie Xylit, Sorbit und Erythrit werden als kalorienärmere Alternativen zu Zucker eingesetzt und erhöhen den Blutzuckerspiegel kaum. - Depositphotos

Darüber hinaus liefern Zuckeralkohole weniger Kalorien als herkömmlicher Zucker. Geschmacklich können einige Zuckeralkohole einen unerwünschten Nachgeschmack hinterlassen oder im Mund ein kühlendes Gefühl erzeugen.

In Bezug auf die Süsse ist lediglich Xylitol ebenso süss wie normaler Zucker. Alle anderen Vertreter dieser Gruppe sind weniger süss.

Die süsse Frage: Was ist gesünder?

Der regelmässige und vor allem übermässige Konsum von Zucker steht in Verbindung mit gesundheitlichen Risiken wie Übergewicht, Typ-2-Diabetes und Herzkrankheiten. Ein hoher Zuckerkonsum beeinträchtigt zudem die Zahngesundheit und führt zu Karies.

Zuckeralkohole gelten als zahnfreundlicher, da sie von Mundbakterien nicht so leicht verwertet werden. Allerdings können sie in grösseren Mengen zu Verdauungsproblemen wie Blähungen oder Durchfall führen.

Für Menschen mit Diabetes bieten Zuckeralkohole eine Alternative, da sie den Blutzuckerspiegel weniger stark beeinflussen. Dennoch sollten auch sie in Massen konsumiert werden.

Auf der sicheren Seite: So reduzierst du deinen Zuckerkonsum

Statt zuckerhaltiger Limonaden oder Säfte solltest du möglichst Wasser oder ungesüssten Tee trinken. Versteckt ist Zucker auch oft in Fertigprodukten zu finden – koche daher lieber selbst und prüfe beim Einkauf die Zutatenliste.

müsli
Zuckerarme Müslis verzichten häufig auf Trockenfrüchte, da diese viel Fruchtzucker enthalten; frische Früchte sind eine bessere Alternative. - Depositphotos

Greif statt zu Fruchtjoghurt das nächste Mal zu Naturjoghurt mit frischem Obst und mische dein Müsli selbst, um die Zuckermenge zu kontrollieren. Süsses sollte als bewusste Ausnahme gelten.

Wenn du nach und nach den Zucker im Kaffee oder Tee reduzierst, gewöhnst du dich schon bald an weniger Süsse. Entferne zuckerhaltige Snacks aus dem Vorratsschrank und kaufe gezielt weniger Süssigkeiten, damit du gar nicht erst in Versuchung gerätst.

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