Bitcoin Kursverlauf – Geschichte der Kryptowährungen
Das Wichtigste in Kürze
- Wie alles begann: die Geschichte eines steilen Aufstiegs
- Das Ende des Hypes? Wie sich der Kursverlauf von Bitcoin entwickelt hat
- Von der «Währung der Zukunft» in die Bedeutungslosigkeit? Die Zukunft von Kryptowährungen
Bitcoin Kursverlauf: Haben Kryptowährungen noch eine Zukunft?
2017 war das grosse Jahr der Kryptowährungen. Vor allem der Vorreiter Bitcoin war in aller Munde. Der Wert der Digitalwährung stieg und stieg, nichts schien ihren Siegeszug aufhalten zu können.
Ende des vergangenen Jahres kam jedoch die Trendwende, die Experten befürchtet hatten. Die Kryptowährung verlor massiv an Wert, Spekulanten verloren Milliarden.
Nun ist die weitere Entwicklung der Kryptowährungen mit einem grossen Fragezeichen versehen. Grund genug, sich die Entwicklung der Digitalwährungen einmal genauer anzusehen.
Wie alles begann: die Geschichte eines steilen Aufstiegs
Viele Menschen haben den Begriff Bitcoin schon einmal gehört. Die wenigsten aber wissen im Detail, was sich dahinter verbirgt.
Dabei handelt es sich um ein Zahlungsmittel, das ausschliesslich digital funktioniert. Es gibt keine Scheine oder Münzen, sondern die Währung ist rein digital.
Der Begriff setzt sich aus ‘Bit‘ für die kleinste Speichereinheit eines PCs und ‘Coin’, der englischen Bezeichnung für eine Münze, zusammen.
Bitcoin ist nicht nur die mit Abstand bekannteste digitale Währung, es war auch die erste Kryptowährung überhaupt. In ihrem Windschatten haben sich zahlreiche andere Digitalwährungen entwickelt.
Obwohl Kryptowährungen erst Mitte der 2010er-Jahre wirklich bedeutsam wurden, ist die Idee schon wesentlich älter. Bereits Ende der 1990er Jahre war eine solche ausschliesslich digitale Währung im Gespräch.
Der Informatiker und Kryptograph Nick Szabo hatte die Idee vorgestellt. Dann jedoch passierte: nichts. Erst im Zuge der globalen Finanzkrise gab es den entscheidenden neuerlichen Vorstoss.
Im November 2008 tauchte nicht nur die Idee wieder auf, sondern erstmals auch die Bezeichnung. Ein User einer Onlineplattform für Kryptografie namens Satoshi Nakamoto hatte ein entsprechendes Dokument vorgestellt. Dort skizzierte er die Möglichkeiten einer Kryptowährung.
Die wahre Identität des Begründers der ersten digitalen Währung ist bis heute unbekannt.
Es ist nicht klar, ob es sich bei Satoshi Nakamoto um ein Pseudonym oder den echten Namen des Users handelte. Der Benutzer war unter diesem Namen in verschiedenen Foren im Internet unterwegs. Inzwischen existieren diese Accounts nicht mehr.
Die Coins, die in der digitalen Geldbörse des Anonymous vorhanden waren, wurden Berichten zufolge nie ausgegeben. Wer die innovative Entwicklung von Kryptowährungen angestossen hat, ist deshalb immer noch unklar – und wohl das grösste Mysterium, das den Anbieter umgibt.
Es wurde auch darüber spekuliert, dass es sich möglicherweise gar nicht um eine einzelne Person gehandelt haben könnte, sondern um mehrere Menschen.
Die ersten Bitcoin-Blöcke
Nachdem Satoshi Nakamoto die Idee in dem Forum präsentiert hatte, folgte im Januar 2009 eine Open-Source-Referenzsoftware. Open Source bedeutet, dass der Programmiercode offengelegt wird.
Auch Aussenstehende können ihn einsehen – und, mit entsprechendem technischen Verständnis, nachvollziehen. Die erste Version von Bitcoin wurde angekündigt und die ersten 50 Coin-Blöcke berechnet.
Die neue Online-Währung entwickelte sich zunächst eher langsam. Die innovative Idee ging mit Skandalen und negativen Schlagzeilen einher.
Die digitale Währung wurde für illegale Aktivitäten wie Drogen-Deals und Cyberkriminalität genutzt. Im Darknet waren die Coins als Zahlungsmittel beliebt. Auch für Geldwäsche und andere illegale Aktivitäten bot sich diese anonyme Art der Zahlung an.
Das bestärkte die Kritiker der Kryptowährung.
Ein dezentrales Projekt
Die digitale Währung war von Anfang an ein dezentrales Projekt. Dahinter steckt weder ein einziger Kopf – der Name des Begründers ist schliesslich bis heute nicht bekannt – noch ein Konzern. Vielmehr handelt es sich um eine Gemeinschaftsleistung.
Seit September 2012 gibt es zudem eine zugehörige Foundation. Die Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, die technische Weiterentwicklung des digitalen Zahlungsmittels voranzutreiben.
Sie möchte nach eigener Aussage auch den Ruf der Digitalwährung verbessern, der durch die negativen Schlagzeilen gelitten hatte. Die Stiftung finanziert sich hauptsächlich über Spenden von Firmen, die in der Branche aktiv sind.
Bitcoin sollte sicher sein – und unabhängig
Die Idee eines neuartigen Zahlungssystem war vor dem Hintergrund der weltweiten Finanzkrise entstanden. Die Kryptowährung sollte Probleme beheben, die bei herkömmlichen Zahlungsmethoden auftreten können.
Normalerweise steckt hinter jeder finanziellen Transaktion eine Bank als Vermittler. Diese muss vertrauenswürdig sein. Andernfalls kann es Menschen, die ihr Geld dort angelegt haben, passieren, dass sie ihre Ersparnisse verlieren.
Ausserdem geht ein Teil des Gewinns bei den meisten Transaktionen an die Bank – etwa, wenn man im Geschäft mit einer EC-Karte bezahlt.
Zu den wichtigsten Neuerungen, die mit der Entstehung von Kryptowährungen einhergingen, zählt das Peer-to-Peer-System. Es bedeutet, dass die Transaktion direkt zwischen zwei Nutzern geschieht.
Das macht eine solche Kryptowährung unabhängig von Banken. Auch der Regulierung durch Regierungen sollte die digitale Währung nicht unterworfen sein.
Zahlungen sind anonym
Im Vergleich zu anderen Arten der Zahlung sollten Digitalwährungen nicht nur günstiger sein, sondern auch schneller und sicherer. Bei Zahlungen gibt es keine Limits nach oben wie bei einer Transaktion, an der eine Bank beteiligt ist.
Nur die eigene Zahlungskraft limitiert die Höhe von Transaktionen. Die Transaktionskosten sind bei der Kryptowährung gering oder nicht vorhanden.
Die Anhänger von Digitalwährungen profitieren auch davon, dass ihnen nicht, wie bei einem Bankkonto, ein Dritter den Account sperren kann. Sie verwalten ihre Coins in einer sogenannten Wallet, einer digitalen Geldbörse.
Darauf hat keine Regulierungsbehörde oder Bank Zugriff. Ihr Guthaben gehört nur den Nutzern allein.
Auch weltweite Zahlungen sind kein Problem. Geografische Hindernisse, wie sie häufig bei regulären Überweisungen der Fall sind, gibt es nicht.
Wer eine Internetverbindung hat, kann innerhalb von Sekunden mit der Kryptowährung bezahlen – egal, ob der Empfänger in derselben Stadt sitzt oder am anderen Ende der Welt.
Wichtig für Nutzer ist auch die Anonymität des Verfahrens. Zwar ist eine Zahlung mit Bargeld ebenfalls anonym. Das Bargeld muss aber meistens zunächst von einem Konto abgehoben werden.
Wenn es sich dabei um höhere Beträge handelt, wirkt das leicht verdächtig. Dieser Umstand, den manche Nutzer als Nachteil empfinden, fällt bei Kryptowährungen weg.
Ausserdem spricht aus Sicht der Anhänger für Kryptowährungen, dass Manipulationen dabei so gut wie ausgeschlossen sind. Zwar sind Hacks denkbar – theoretisch.
Die Daten liegen jedoch durch die verwendete Technologie auf vielen verschiedenen Rechnern. Diese müssten alle gleichzeitig angegriffen werden, um Schaden anzurichten.
Durch illegale Aktivitäten in Verruf geraten
Für die Anhänger der Digitalwährungen war die Einführung von Bitcoin eine Revolution. Schnell gab es jedoch auch Kritik an dem neuartigen Zahlungsverfahren.
Kryptowährungen wurden rasch mit illegalen Aktivitäten in Verbindung gebracht, was ihren Ruf verschlechterte.
Das lag daran, dass die digitalen Münzen für illegalen Handel wie Drogendeals genutzt wurden. Auch beim Menschenhandel soll es solche digitalen Zahlungen gegeben haben.
Zur Bezahlung im Darknet wurden und werden Digitalwährungen ebenfalls häufig genutzt. Und auch bei der Cyberkriminalität spielt es eine Rolle.
Schnell kamen auch Meldungen auf, nach denen Kryptowährungen zur Geldwäsche genutzt wurden. Steuerhinterziehung wurde dadurch vereinfacht.
Zu den Nachteilen von Digitalwährungen gehört der Fakt, dass ein gutes technisches Verständnis wichtig ist, um das System nutzen zu können.
Die technischen Details sind komplex. Kritiker von Digitalwährungen warnen zudem vor möglichen technischen Problemen oder Hacks. Letztere sind jedoch wenig wahrscheinlich.
Die Daten liegen nicht gebündelt auf einem riesigen Server, sondern auf vielen verschiedenen privaten PCs. Hacker müssten entsprechend viele Computer zur selben Zeit in Angriff nehmen.
Unvorhersehbares Risiko
Digitale Währungen sind bislang als Zahlungsverfahren nicht weit verbreitet. Die Zahl der teilnehmenden Händler ist überschaubar. Kryptowährungen sind deshalb derzeit nicht geeignet, um Bargeld und ein herkömmliches Konto für Zahlungen im Alltag zu ersetzen.
Obwohl Bitcoin als alternatives Zahlungsmittel gestartet ist, liegt seine Bedeutung längst in seinem Wert. Als der Wert der Kryptowährung stieg, stieg auch der Zahl der Spekulanten, die mit der Digitalwährung reich werden wollten.
Im Laufe der Zeit hat das digitale Zahlungsmittel jedoch stark an Wert eingebüsst. Sichere Prognosen, wie sich die Alternativwährung künftig entwickeln wird, gibt es nicht.
Das Risiko für Spekulanten ist gross, das Risiko kaum kalkulierbar. Die Kryptowährung kann im Wert wieder steigen – oder bald gar nichts mehr wert sein.
Auch aus Sicht des Umweltschutzes gibt es Kritik an Kryptowährungen. Der Energieverbrauch, der benötigt wird, um Coin-Blöcke zugänglich zu machen, ist enorm.
Ein oft zitierter Vergleich besagt, dass zur Herstellung der digitalen Währung so viel Energie verbraucht wird wie das ganze Land Dänemark in einem Jahr benötigt.
Weil das Zahlungsmittel de facto nur in geringerem Ausmass auch tatsächlich für Zahlungen benutzt wird, gilt das System deshalb als nicht effizient.
Kritiker warnen, es bedrohe die Bemühungen zum Klimaschutz.
Diese Technik steckt hinter der digitalen Währung
Hinter der Kryptowährung steckt eine komplexe Technik. Die Technologie funktioniert über eine dezentrale Datenbank, die Nutzer auf der ganzen Welt gemeinsam nutzen.
Über die sogenannte Blockchain sind zahlreiche private oder kommerzielle Rechner miteinander verbunden. Sämtliche Transaktionen mit diesem Zahlungsmittel sind in einem Ledger – einer Art digitalem Finanzbuch – nachvollziehbar.
Vermerkt sind nicht nur die zugehörigen Wallet-Nummern, sondern auch die Höhe der Zahlung.
Weil nicht klar ist, wem welche Wallet gehört, ist das trotz des öffentlichen Verzeichnisses komplett anonym.
Wie die Kryptowährung hergestellt wird
Die Herstellung eines einzigen Coins ist zeit- und rechenaufwendig. Die digitalen Münzen stehen in Blöcken verschlüsselt zur Verfügung. Um sie tatsächlich nutzen zu können, müssen sie zugänglich gemacht werden.
Das geschieht über das Lösen komplexer kryptografischer Rechenaufgaben. Zu Beginn haben Nutzer noch zuhause an ihrem PC an solchen Rechenaufgaben gesessen.
Dieser Prozess ist als Mining – auf Deutsch Schürfen – bekannt. Miner sind Mitglieder im dezentralen Netzwerk.
Je mehr Blöcke schon geknackt sind, desto komplexer werden die Rechenaufgaben, die zur Freilegung weiterer Blöcke nötig sind. Einen einzigen PC würde das inzwischen überfordern.
Schon in der Vergangenheit hat ein solcher Alleingang Monate gedauert. Das hat sich schon deshalb nicht gelohnt, weil der so bedingte Stromverbrauch in der Regel höher war als der Wert der freigelegten Digitalwährung.
User sind deshalb früh dazu übergegangen, ihre Computer für die Rechenaufgaben zusammenzuschliessen. Das hat es schneller ermöglicht, neue Coins zu produzieren.
Mit steigendem Wert der Zahlungseinheiten haben sich grosse Serveranlagen mit einer enormen Rechenleistung entwickelt.
Mit diesen «Farmen» versuchen Nutzer, in grossem Stil digitale Münzen abzubauen.
Die Anzahl der möglichen Coins ist übrigens begrenzt. Weltweit stehen insgesamt maximal 21 Millionen solcher Digitalmünzen zur Verfügung.
Was einmal durch Miner zugänglich gemacht wurde, steht also nicht zu einem späteren Zeitpunkt wieder neu zur Verfügung.
Komplexe Technologie soll Manipulationen verhindern
Zum Reiz von Kryptowährungen zählt deren Anspruch, manipulationssicher zu sein. Das, so die Befürworter, mache Digitalwährungen zu einem besonders sicheren Zahlungsmittel.
Missbrauch wird durch komplexe kryptografische Techniken vorgebeugt – und dem Community-Ansatz, der hinter Kryptowährungen steckt.
Zudem sind alle Zahlungen jederzeit im Ledger nachvollziehbar – auch wenn unklar bleibt, wer hinter der jeweiligen Zahlung steckt.
Damit überhaupt Coins zur Verfügung stehen, müssen Miner neue Blöcke knacken. Sie lösen dazu hochkomplexe Rechenaufgaben.
Vor allem zu Beginn der Technologie gab es einen regelrechten Schürf-Enthusiasmus. Schürfer enthalten für ihre Rechenleistung eine Belohnung – in Form von Coins.
Das Mining wird jedoch immer schwieriger und die Bezahlung geringer.
Um Missbrauch vorzubeugen, ist das System so angelegt, dass Miner Transaktionen bestätigen müssen. Sie validieren, dass tatsächlich eine Transaktion stattgefunden hat. In der Blockchain kann jeder Nutzer alle Transaktionen verschlüsselt einsehen.
Mehrere Tausend Digitalwährungen
Neben Bitcoin gibt es noch zahlreiche andere Kryptowährungen. Dazu zählen etwa Ethereum mit der Währung ETH, das als Blockchain-Plattform ein Schwergewicht ist, Litecoin, Ripple, Dash, EOS oder Stellar.
Nach 2015 haben sich immer mehr Digitalwährungen entwickelt.
Waren es zu Beginn noch einige Hundert Anbieter, gibt es laut Investing.com inzwischen mehr als 2500 verschiedene Kryptowährungen.
Der gesamte Marktwert beläuft sich laut der Seite auf rund 120 Milliarden US-Dollar.
Bitcoin ist der mit Abstand stärkste Anbieter und hat derzeit einen Marktwert von rund 64 Milliarden US-Dollar.
Bei den meisten Kryptowährungen ist ein deutlicher Abwärtstrend erkennbar; viele Digitalwährungen verlieren gegenwärtig stark an Wert.
Wo sind Digitalwährungen erhältlich?
Für Menschen, die an der innovativen Währung interessiert sind, stellt sich eine ganz praktische Frage: Wo bekommt man überhaupt digitale Münzen?
Üblicherweise geschieht das über spezielle Börsen, an denen die Digitalwährungen gehandelt werden.
Dort kann man mit normalen Währungen – auch als Fiat-Währung bekannt – zahlen. Dort wird der Kurs zwischen der betreffenden Kryptowährung und normalen Währungen festgelegt.
Es gibt eine Vielzahl solcher Börsen. Nicht alle sind seriös und sicher. Eine andere Möglichkeit, Digitalwährungen zu erhalten, ist, sich beim Verkauf von Produkten oder Dienstleistungen damit bezahlen zu lassen.
Wie und wo kann man mit Kryptowährungen zahlen?
Um mit den digitalen Münzen bezahlen zu können, müssen Nutzer sich eine Wallet herunterladen – eine digitale Brieftasche. Mit dieser in der Regel kostenlosen Wallet können sie ihre Coins auf dem Smartphone oder PC verwalten.
Wer unterwegs mit seinen Coins etwas bezahlen möchte, muss entsprechend seine Wallet dabei haben. Damit ist es möglich, mit der digitalen Währung Coins zu senden oder zu empfangen.
Eine Internetverbindung ist erforderlich. Bei der Anmeldung zu einer Wallet müssen Nutzer keinerlei persönlichen Daten angeben.
Zahlungen mit einer Kryptowährung sind deshalb anonym.
Viele Nutzer nutzen Digitalwährungen als reine Geldanlage und weniger als tatsächliches Zahlungsmittel. Wer doch damit bezahlen möchte, hat damit mitunter Schwierigkeiten. Manche Geschäfte, Hotels und Restaurants bieten die Zahlung mit Bitcoin an.
Onlineshops akzeptieren Bitcoins & Co.
Manche Onlineshops akzeptieren das Zahlungsmittel ebenfalls. Zeitweise hat auch das Content-Management-System WordPress das Zahlungsmittel als Option gehabt.
Inzwischen hat WordPress sich wieder davon verabschiedet, weil es zu wenig genutzt wurde. Alltagstauglich ist die Zahlung mit Kryptowährungen nicht.
Ein Vorreiter in der Schweiz ist die Tessiner Gemeinde Chiasso. Neben dem Kanton Zug, der sich selbst als «Crypto Valley» bezeichnet, möchte auch Chiasso zum Wegbereiter werden.
Ende 2017 hat die Gemeinde angekündigt, ab Januar 2018 Bitcoin als Zahlungsmittel für Steuerlasten akzeptieren zu wollen. Auch in Zug wird die Digitalwährung zu Steuerzahlungen akzeptiert.
Im Ausland ist es zum Teil wesentlich schwieriger, in der Kryptowährung zu zahlen. Rechtlich ist das Thema in vielen Ländern eine Grauzone, etwa in Indien und Malaysia.
In Kanada ist es zwar erlaubt, Banken verbieten ihren Kunden jedoch seit April 2018, mit dem Guthaben ihres Kontos Kryptowährungen zu erwerben.
Während es unter anderem in der Europäischen Union, den USA und Russland legal ist, Kryptowährungen zu kaufen, ist es in Ländern wie China, Marokko, Ägypten, Bolivien oder Ecuador illegal.
Das Ende des Hypes? Wie sich der Kursverlauf von Bitcoin entwickelt hat
Nach der ersten Idee im Jahr 2008 hat es einige Jahre gedauert, bis der Wert von Bitcoin gestiegen ist. Anfangs waren die Coins kaum etwas wert.
Noch dazu wurden sie gar nicht ins Verhältnis zu Fiat-Währungen gesetzt, was ihren Wert schwer ermittelbar gemacht hat. Erst 2010 wurde die Kryptowährung in Relation zum US-Dollar gesetzt.
Zwischen 2010 und 2013 stagnierte der Wert einer Coin bei kaum mehr als einem Rappen. 2014 änderte sich das jedoch schlagartig. Der Wert der Coins stieg explosionsartig.
Plötzlich war ein Coin mehr als 1000 Franken wert. Im Dezember 2017 erreichte er seinen bisherigen Höchststand von 20.000 US-Dollarn pro Einheit.
Der extreme Wertzuwachs rief Spekulanten auf den Plan. Die Gier schien unersättlich und man ging davon aus, dass das Ende noch lange nicht erreicht war.
Spekulanten hofften auf einen Wertzuwachs auf 100.000 US-Dollar und mehr pro Coin.
Wie von Anhängern erhofft hat sich der Wert jedoch nicht entwickelt. Im Gegenteil: Der Kurs schwankte stark; bald lag er wieder bei weniger als 500 Franken.
Zwar war die erste Hälfte des vergangenen Jahres äusserst positiv für die Digitalwährung; Ende 2018 verlor die Kryptowährung jedoch erneut stark an Wert.
Gegenwärtig liegt der Kurs bei 3500 Franken pro Einheit. Anfang 2018 hatte der Wert noch bei mehr als 12.500 Franken gelegen – ein Top-Wert und ein rasanter Anstieg im Vergleich zu den drei Vorjahren.
Ende 2018 hatte die Digitalwährung im Vergleich zum Beginn des Quartals im Oktober rund 44 Prozent an Wert verloren.
Von der «Währung der Zukunft» in die Bedeutungslosigkeit? Die Zukunft von Kryptowährungen
Einst war von der «Währung der Zukunft» die Rede, wenn es um Kryptowährungen ging. Das sehen viele Anhänger nach wie vor so – trotz des grossen Absturzes Ende des vergangenen Jahres.
Auf den kometenhaften Aufstieg der Digitalwährungen folgte der grosse Fall. Das «neue Gold», wie Kryptowährungen auch genannt wurden, erfüllte die hohen Erwartungen scheinbar nicht.
Viele Schürfer haben zum Teil viel Geld verloren. Beim derzeitigen niedrigen Kurs können sie die digitalen Münzen kaum noch gewinnbringend herstellen.
Die hohen Stromkosten sind in vielen Fällen teurer als der Ertrag. Viele Rechenzentren schliessen. Viele solcher Anlagen standen in China – die Geräte sind oft nur noch Müll. Für Miner ist der Wertverfall ein doppeltes Problem.
Sie werden für ihre Rechenarbeit in Coins bezahlt – und die sind immer weniger wert.
Rund 35 Millionen Nutzer sind laut einer Studie der Cambridge-Universität mit Kryptowährungen aktiv. Auch viele Startups haben sich gegründet. Inzwischen machen viele Firmen herbe Verluste und müssen Mitarbeiter entlassen.
Die Branche steht vor grossen Herausforderungen. Einerseits sind umfangreiche Updates für die Blockchain-Technologien nötig. Betrüger machen den Kryptowährungen ebenso zu schaffen wie stärkere Regulierung durch Regierungen.
Trotz dieser Hürden prognostizieren manche Experten einen erneuten Bedeutungszuwachs der Digitalwährungen – und einen umso krasseren Aufstieg.
Befürworter argumentieren, dass jede neue Technologie Zeit brauche, um sich zu entwickeln.
Gegen einen neuen Boom spricht, dass der Wert der Digitalwährungen sich gegenwärtig im freien Fall befinden. Auch die Nachfrage sinkt entsprechend, Anleger investieren weniger in Kryptowährungen.
Die Suchmaschine Google verzeichnet deutlich weniger Suchanfragen.
Doch nur, wenn ein breites Interesse vorhanden ist, können Kryptowährungen wieder bedeutsamer werden.
Die Technologie hinter Kryptowährungen ist auch für andere interessant
Kritiker sehen sich in ihren Warnungen vor einer Krypto-Blase bestätigt. Sie haben früh bemängelt, dass Kryptowährungen keinen eigenen Wert haben.
Ihr Wert beruht darauf, dass Spekulanten sie kaufen, weil sie hoffen, dass andere ihnen später einen noch höheren Preis dafür zahlen.
Der bekannte US-Ökonom Nouriel Roubini hat ebenfalls von einer Blase gesprochen: «Die grösste Blase in der Geschichte der Menschheit ist geplatzt».
Berechnungen des Portals CoinDesk zufolge haben Spekulanten rund 700 Milliarden US-Dollar durch Investitionen in Kryptowährungen verloren.
Die mehreren Tausend Anbieter von Kryptowährungen werden den Kursverfall wohl nicht alle überleben.
Doch selbst, wenn Digitalwährungen keinen erneuten Boom erleben sollten – die Technologie dahinter ist für viele nach wie vor spannend.
Dezentrale Datenbanken im Blockchain-Stil
Dezentrale Datenbanken im Blockchain-Stil sind auch für andere attraktiv – etwa für Banken. HSBC und Barclays, zwei der grössten Banken der Welt, haben zudem die Entwicklung einer eigenen Kryptowährung angekündigt.
2017 war das grosse Jahr der Kryptowährungen. Vor allem der Vorreiter Bitcoin war in aller Munde. Der Wert der Digitalwährung stieg und stieg, nichts schien ihren Siegeszug aufhalten zu können.
Ende des vergangenen Jahres kam jedoch die Trendwende, die Experten befürchtet hatten. Die Kryptowährung verlor massiv an Wert, Spekulanten verloren Milliarden.
Nun ist die weitere Entwicklung der Kryptowährungen mit einem grossen Fragezeichen versehen. Grund genug, sich die Entwicklung der Digitalwährungen einmal genauer anzusehen.
Wie alles begann: die Geschichte eines steilen Aufstiegs
Viele Menschen haben den Begriff Bitcoin schon einmal gehört. Die wenigsten aber wissen im Detail, was sich dahinter verbirgt.
Dabei handelt es sich um ein Zahlungsmittel, das ausschliesslich digital funktioniert. Es gibt keine Scheine oder Münzen, sondern die Währung ist rein digital.
Der Begriff setzt sich aus ‘Bit‘ für die kleinste Speichereinheit eines PCs und ‘Coin’, der englischen Bezeichnung für eine Münze, zusammen.
Bitcoin ist nicht nur die mit Abstand bekannteste digitale Währung, es war auch die erste Kryptowährung überhaupt. In ihrem Windschatten haben sich zahlreiche andere Digitalwährungen entwickelt.
Obwohl Kryptowährungen erst Mitte der 2010er-Jahre wirklich bedeutsam wurden, ist die Idee schon wesentlich älter. Bereits Ende der 1990er Jahre war eine solche ausschliesslich digitale Währung im Gespräch.
Der Informatiker und Kryptograph Nick Szabo hatte die Idee vorgestellt. Dann jedoch passierte: nichts. Erst im Zuge der globalen Finanzkrise gab es den entscheidenden neuerlichen Vorstoss.
Im November 2008 tauchte nicht nur die Idee wieder auf, sondern erstmals auch die Bezeichnung.
Ein User einer Onlineplattform für Kryptografie namens Satoshi Nakamoto hatte ein entsprechendes Dokument vorgestellt. Dort skizzierte er die Möglichkeiten einer Kryptowährung.
Die wahre Identität des Begründers der ersten digitalen Währung ist bis heute unbekannt.
Es ist nicht klar, ob es sich bei Satoshi Nakamoto um ein Pseudonym oder den echten Namen des Users handelte. Der Benutzer war unter diesem Namen in verschiedenen Foren im Internet unterwegs. Inzwischen existieren diese Accounts nicht mehr.
Die Coins, die in der digitalen Geldbörse des Anonymous vorhanden waren, wurden Berichten zufolge nie ausgegeben.
Wer die innovative Entwicklung von Kryptowährungen angestossen hat, ist deshalb immer noch unklar – und wohl das grösste Mysterium, das den Anbieter umgibt.
Es wurde auch darüber spekuliert, dass es sich möglicherweise gar nicht um eine einzelne Person gehandelt haben könnte, sondern um mehrere Menschen.
Die ersten Bitcoin-Blöcke
Nachdem Satoshi Nakamoto die Idee in dem Forum präsentiert hatte, folgte im Januar 2009 eine Open-Source-Referenzsoftware. Open Source bedeutet, dass der Programmiercode offengelegt wird.
Auch Aussenstehende können ihn einsehen – und, mit entsprechendem technischen Verständnis, nachvollziehen.
Die erste Version von Bitcoin wurde angekündigt und die ersten 50 Coin-Blöcke berechnet.
Die neue Online-Währung entwickelte sich zunächst eher langsam. Die innovative Idee ging mit Skandalen und negativen Schlagzeilen einher.
Die digitale Währung wurde für illegale Aktivitäten wie Drogen-Deals und Cyberkriminalität genutzt.
Im Darknet waren die Coins als Zahlungsmittel beliebt. Auch für Geldwäsche und andere illegale Aktivitäten bot sich diese anonyme Art der Zahlung an.
Das bestärkte die Kritiker der Kryptowährung.
Ein dezentrales Projekt
Die digitale Währung war von Anfang an ein dezentrales Projekt. Dahinter steckt weder ein einziger Kopf – der Name des Begründers ist schliesslich bis heute nicht bekannt – noch ein Konzern. Vielmehr handelt es sich um eine Gemeinschaftsleistung.
Seit September 2012 gibt es zudem eine zugehörige Foundation. Die Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, die technische Weiterentwicklung des digitalen Zahlungsmittels voranzutreiben.
Sie möchte nach eigener Aussage auch den Ruf der Digitalwährung verbessern, der durch die negativen Schlagzeilen gelitten hatte. Die Stiftung finanziert sich hauptsächlich über Spenden von Firmen, die in der Branche aktiv sind.
Bitcoin sollte sicher sein – und unabhängig
Die Idee eines neuartigen Zahlungssystem war vor dem Hintergrund der weltweiten Finanzkrise entstanden. Die Kryptowährung sollte Probleme beheben, die bei herkömmlichen Zahlungsmethoden auftreten können.
Normalerweise steckt hinter jeder finanziellen Transaktion eine Bank als Vermittler. Diese muss vertrauenswürdig sein.
Andernfalls kann es Menschen, die ihr Geld dort angelegt haben, passieren, dass sie ihre Ersparnisse verlieren.
Ausserdem geht ein Teil des Gewinns bei den meisten Transaktionen an die Bank – etwa, wenn man im Geschäft mit einer EC-Karte bezahlt.
Zu den wichtigsten Neuerungen, die mit der Entstehung von Kryptowährungen einhergingen, zählt das Peer-to-Peer-System. Es bedeutet, dass die Transaktion direkt zwischen zwei Nutzern geschieht.
Das macht eine solche Kryptowährung unabhängig von Banken. Auch der Regulierung durch Regierungen sollte die digitale Währung nicht unterworfen sein.
Zahlungen sind anonym
Im Vergleich zu anderen Arten der Zahlung sollten Digitalwährungen nicht nur günstiger sein, sondern auch schneller und sicherer.
Bei Zahlungen gibt es keine Limits nach oben wie bei einer Transaktion, an der eine Bank beteiligt ist.
Nur die eigene Zahlungskraft limitiert die Höhe von Transaktionen. Die Transaktionskosten sind bei der Kryptowährung gering oder nicht vorhanden.
Die Anhänger von Digitalwährungen profitieren auch davon, dass ihnen nicht, wie bei einem Bankkonto, ein Dritter den Account sperren kann. Sie verwalten ihre Coins in einer sogenannten Wallet, einer digitalen Geldbörse.
Darauf hat keine Regulierungsbehörde oder Bank Zugriff. Ihr Guthaben gehört nur den Nutzern allein.
Auch weltweite Zahlungen sind kein Problem. Geografische Hindernisse, wie sie häufig bei regulären Überweisungen der Fall sind, gibt es nicht.
Wer eine Internetverbindung hat, kann innerhalb von Sekunden mit der Kryptowährung bezahlen – egal, ob der Empfänger in derselben Stadt sitzt oder am anderen Ende der Welt.
Wichtig für Nutzer ist auch die Anonymität des Verfahrens. Zwar ist eine Zahlung mit Bargeld ebenfalls anonym.
Das Bargeld muss aber meistens zunächst von einem Konto abgehoben werden.
Wenn es sich dabei um höhere Beträge handelt, wirkt das leicht verdächtig. Dieser Umstand, den manche Nutzer als Nachteil empfinden, fällt bei Kryptowährungen weg.
Ausserdem spricht aus Sicht der Anhänger für Kryptowährungen, dass Manipulationen dabei so gut wie ausgeschlossen sind. Zwar sind Hacks denkbar – theoretisch.
Die Daten liegen jedoch durch die verwendete Technologie auf vielen verschiedenen Rechnern. Diese müssten alle gleichzeitig angegriffen werden, um Schaden anzurichten.
Durch illegale Aktivitäten in Verruf geraten
Für die Anhänger der Digitalwährungen war die Einführung von Bitcoin eine Revolution. Schnell gab es jedoch auch Kritik an dem neuartigen Zahlungsverfahren.
Kryptowährungen wurden rasch mit illegalen Aktivitäten in Verbindung gebracht, was ihren Ruf verschlechterte.
Das lag daran, dass die digitalen Münzen für illegalen Handel wie Drogendeals genutzt wurden. Auch beim Menschenhandel soll es solche digitalen Zahlungen gegeben haben.
Zur Bezahlung im Darknet wurden und werden Digitalwährungen ebenfalls häufig genutzt. Und auch bei der Cyberkriminalität spielt es eine Rolle.
Schnell kamen auch Meldungen auf, nach denen Kryptowährungen zur Geldwäsche genutzt wurden. Steuerhinterziehung wurde dadurch vereinfacht.
Zu den Nachteilen von Digitalwährungen gehört der Fakt, dass ein gutes technisches Verständnis wichtig ist, um das System nutzen zu können.