Zuger Kantonsrat will die maximale Klassengrösse nicht anpassen
Der Zuger Kantonsrat lehnt kleinere Klassen ab und wies am Donnerstag einen entsprechenden Vorstoss der Ratslinken zurück.

Eine Mehrheit im Zuger Kantonsparlament will an der Höchstzahl der Klassengrössen in den Schulen nichts ändern. Am Donnerstag lehnte der Kantonsrat einen Vorstoss der Ratslinken ab, welche kleinere Klassen forderte.
Die Motionäre Luzian Franzini, Rita Hofer, Tabea Zimmermann Gibson (alle ALG) und Christian Hegglin (SP) forderten, die Höchstzahl an Schülerinnen und Schülern von 24 auf 22 zu senken. Zudem sollte die Durchschnittszahl bei den Mittelschulen von 20 auf 18 gesenkt werden.

Die Vorstösser begründeten die Forderung damit, dass dies den Beruf einer Lehrperson attraktiver mache und gegen den Lehrpersonenmangel helfe. Lernen sei Beziehungsarbeit und gelinge am besten, wenn die Lehrerinnen und Lehrer individuell auf jedes Kind eingehen könnten. «Dafür braucht es Zeit und diese entsteht, wenn die Klassengrössen reduziert werden», sagte Motionärin Tabea Zimmermann Gibson (ALG) in der Debatte.
Vorstoss teilweise erheblich erklärt
Die Motionärinnen und Motionäre zeigten sich am Donnerstag offen, ihren Vorstoss teil erheblich erklären zu lassen. Die Höchstgrenze sollte beibehalten werden. Für die Mittelschulen wurde vorgeschlagen, die Klassengrösse nicht fix auf 18 festzulegen, sondern einen Durchschnittswert von 18 anzustreben.
Die bürgerlichen Fraktionen lehnten den Vorstoss ab. Die Sprecher der GLP und Mitte betonten, dass die Gemeinden in der Flexibilität nicht eingeschränkt werden sollten. Brigitte Wenzin Widmer (SVP) sagte, die Klassengrösse habe nur einen geringen Einfluss auf den Lernerfolg.
Regierungsrat gegen Änderung
Der Regierungsrat lehnte sowohl die Motion als auch die abgeschwächte Version einer Teilerheblichkeit ab, wie Bildungsdirektor Stephan Schleiss (SVP) erklärte. Die Regierung verwies unter anderem darauf, dass bei den gymnasialen Maturitätsschulen zwei Drittel der Kantone höhere Klassengrössen aufwiesen. Zudem würden Zahlen bei den gemeindlichen Schulen zeigen, dass der durchschnittliche Zuger Klassenbestand unter dem schweizerischen Mittel liege.
Letztlich erklärte das Kantonsparlament den Vorstoss mit 45 zu 30 Stimmen nicht erheblich.