Stadt Zürich

Stadt Zürich soll Mieter bei Klagen gegen Vermieter unterstützen

Dennis Kittler
Dennis Kittler

Zürich,

Die SP Zürich will, dass die Stadt Mieter bei Klagen gegen Vermieter unterstützt. Das Ziel: zu hohe Mieten stoppen.

Wohnung Wohnungssaldo
Die SP Zürich fordert, dass die Stadt Mietende unterstützt, gegen hohe Mietpreise vorzugehen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die SP will in einer Motion, dass die Stadt Zürich Mieter künftig juristisch unterstützt.
  • Sie soll ihnen dabei helfen, gegen zu hohe Mietpreise vorzugehen.
  • Die Mieten haben sich in Zürich innerhalb von 25 Jahren fast verdoppelt.
  • Die FDP kritisiert den Vorstoss und verweist auf das Angebot des Mieterverbandes.

Die Stadt Zürich soll Mieter künftig dabei unterstützen, juristisch gegen Vermieter vorzugehen. Das fordert die SP in einer Motion. Der «Tagesanzeiger» berichtet darüber.

Grund für den Vorstoss sind die stetig steigenden Mietpreise. Die SP sieht illegale Renditen als einen Hauptgrund für diese Entwicklung. «Damit wollen wir das Ansteigen der Mietpreise bremsen», erklärt Gemeinderätin Lara Can.

In den vergangenen 25 Jahren hätten sich die Mieten in der Stadt Zürich fast verdoppelt. Dabei dürfen Vermieter in der Schweiz nur sehr eingeschränkt Gewinne machen. Aktuell beträgt die erlaubte Maximalrendite 3,5 Prozent.

Mieter klagen nur selten ihr Recht ein

Nur wenige Mieter fechten jedoch die hohen Mieten an. Der Staat geht seinerseits nicht gegen zu hohe Mieten vor. Stattdessen müssen die Mieter ihr Recht selbst einklagen – was nur sehr selten passiert.

Zum Einen fehle wohl das Wissen dazu, sagt Lara Can laut dem «Tagesanzeiger». Zudem würden viele «nach langer Wohnungssuche nicht gleich in einen Rechtsstreit treten wollen».

Lara Can
Lara Can (SP) hat die Motion mit eingebracht. - zvg

Die Motion sieht vor, dass die Stadt Zürich künftig Anfechtungen von hohen Mieten «systematisch» unterstützt. Die Stadt soll alle neuen Mietenden rasch über ihr Recht auf Anfechtung informieren. Die Einspruchsfrist beträgt nämlich nur 30 Tage.

Zudem soll die Stadt Zürich Beratung anbieten und in aussichtsreichen Fällen das finanzielle Risiko eines Rechtsstreits absichern.

FDP: Problem ist fehlender Wohnraum

Die FDP lehnt die Motion als unnötig ab. «Das wahre Problem ist, dass die SP dabei versagt hat, dringend benötigten Wohnraum zu schaffen», sagt FDP-Präsident Përparim Avdili im «Tagesanzeiger».

Findest du die Mieten in Zürich zu hoch?

Ausserdem könnten Mieter sich bereits Unterstützung beim Mieterverband holen. «Der Staat braucht sich hier nicht einzumischen», so Avdili.

Mehr zum Thema:

Kommentare

User #4314 (nicht angemeldet)

Immobilienunternehmen ziehen jährlich 10 Milliarden Franken an missbräuchlichen Mieten aus den Taschen der Mieter. Die Mietpreis-Initiative setzt dem ein Ende. Bereits heute verbietet das Mietrecht überhöhte Mieten. Doch weil kaum kontrolliert wird, bleibt das Gesetz seit Jahren wirkungslos. Die Folge: Die Mieten sind explodiert, obwohl sie wegen der historisch tiefen Zinsen des letzten Jahrzehnts massiv hätten sinken sollen. Damit soll endlich Schluss sein. Die Mietpreis-Initiative fordert eine regelmässige lückenlose Kontrolle der Mietpreise: Erlaubt ist wie bisher nur die Kostenmiete: das Verrechnen der tatsächlichen Kosten plus eine angemessene Rendite. So wird der Schutz der Mieter endlich durchgesetzt.

User #4588 (nicht angemeldet)

Die Stadt muss neutral bleiben, aber es zeigt einmal mehr wie linke Politiker versuchen ihre Interessen auf Kosten der Bürger durchzuboxen. Das muss aufhören.

Weiterlesen

Angebotsmieten
1 Interaktionen
130,4 Punkte
Demo
398 Interaktionen
Nau vor Ort
Wohnhäuser
23 Interaktionen
In allen Kantonen

MEHR AUS STADT ZüRICH

Wasserrohrbruch
1 Interaktionen
Verkehrschaos
Schauspielhaus Zürich
18 Interaktionen
Kultur in Zürich
Kreis 4
Zürcher Kreis 4
Wasserrohrbruch
44 Interaktionen
«Mannshoch»