Freiburger Kantonsregierung gegen Mindestlohn-Initiative

Keystone-SDA Regional
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Fribourg,

Der Staatsrat lehnt die Mindestlohn-Initiative ab. Er ist der Ansicht, dass sie den Zugang zur Arbeitswelt für bestimmte Personengruppen erschweren würde.

Mindestlohn
Der Freiburger Staatsrat lehnt die Mindestlohn-Initiative ab. (Symbolbild) - keystone

Der Freiburger Staatsrat lehnt die Mindestlohn-Initiative ab. Er ist der Ansicht, dass sie den Zugang zur Arbeitswelt für bestimmte Personengruppen erschweren würde. Die 2023 eingereichte Initiative verlangt, im Beschäftigungs- und Arbeitsmarktgesetz einen Mindestlohn von 23 Franken pro Stunde zu verankern. Er soll grundsätzlich für alle Personen gelten, die ihre Arbeit im Kanton verrichten.

Auszubildende, Praktikanten und Minderjährige wären davon nicht betroffen. Er sei sich der Problematik der Niedriglöhne bewusst, schrieb der Staatsrat in seiner am Freitag veröffentlichten Stellungnahme. Doch die Initiative berge Risiken.

Risiken eines gesetzlichen Mindestlohns

Ein Mindestlohn könnte die berufliche Eingliederung von Jugendlichen und wenig ausgebildeten Personen behindern. Zudem greife die Initiative in die Sozialpartnerschaft ein, indem sie dem gesetzlichen Mindestlohn Vorrang vor den Gesamtarbeitsverträgen (GAV) einräume.

Das Begehren würde also die Sozialpartnerschaft schwächen. Das derzeitige System der Lohnverhandlungen im Rahmen von GAVs sei am besten geeignet, ein hohes Beschäftigungsniveau sowie einen wettbewerbsfähigen Arbeitsmarkt zu gewährleisten.

Der Staatsrat schlägt dem Grossen Rat daher vor, die Initiative ohne Gegenvorschlag abzulehnen.

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Kommentare

User #4129 (nicht angemeldet)

Wer meint die grossen Arbeitgeber würden mit einem gesetzlich implantierten Mindestlohn nicht trotzdem ihre Gewinnmarge erwirtschaften und ihre Aktionäre bedienen wollen und als Folge dessen die normalen Löhne senken, glaubt noch an den Weihnachtsmann. Kleinere Betriebe haben wenig Spielraum und müssten vielleicht sogar einige Arbeitsplätze abbauen oder gleich zusperren. Bessere Qualifizierung der Tieflohnbezüger und vielleicht eine vorgeschriebene Zahl Ausbildungsplätze könnten mittelfristig durchgesetzt werden und eine Verbesserung bringen. Es absolvieren heute bereits erfolgreich immer mehr im Erwachsenenalter eine Berufsausbildung mit.

User #4047 (nicht angemeldet)

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