Überparteiliches Komitee lanciert die Kita-Initiative

Das überparteiliche Komitee rund um die SP hat am Dienstag die Initiative für «flächendeckende und bezahlbare Kinderbetreuung» in Bern lanciert.

SP-Co-Präsident Cédric Wermuth lanciert mit seiner Partei die Kita-Initiative. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die SP hat eine Initiative für «flächendeckende und bezahlbare Kinderbetreuung» lanciert.
  • Auch Vertreter der Grünen, Mitte und GLP sitzen im Komitee.

Das überparteiliche Komitee rund um die SP stellte heute Morgen in Bern die Initiative «flächendeckende und bezahlbare Kinderbetreuung» vor. Diese will sicherstellen, dass die familienergänzende Kinderbetreuung für alle Familien in der Schweiz zugänglich und zahlbar ist. Die SP und ihre Partner starteten am Dienstag die Unterschriftensammlung.

Die Kita-Initiative will in der Verfassung den Grundsatz verankern, dass jedes Kind einen Anspruch auf familienergänzende Kinderbetreuung hat, sofern die Eltern dieses Angebot in Anspruch nehmen wollen. Das nötige Angebot dazu müssten die Kantone schaffen.

Kinder in einer Kindertagesstätte. (Symbolbild) - Keystone

Als Gegensteuer zur teilweisen hohen Belastung fürs Familienbudget dürften die Betreuungskosten für die Eltern zehn Prozent des Einkommens nicht überschreiten. Und nicht zuletzt soll die Entlöhnung des Personals angehoben werden.

SP-Präsident Wermuth: «Wesentliche Voraussetzung für die Gleichstellung»

«Gute und bezahlbare Kinderbetreuung ist eine wesentliche Voraussetzung für die Gleichstellung, weil sie einen Beitrag zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf leistet», sagt SP-Co-Präsident Cédric Wermuth.

Doch nicht überall bestehe Zugang zu Betreuungsplätzen und oft seien diese zu teuer, pflichte Min Li Marti (SP) bei. Und die Preise sollen nach Einkommen abgestuft sein.

Gemäss der Nationalrätin geht es nicht an, dass schlechter verdienende Eltern in Genf fünf Franken pro Kita-Tag zahlen, im Kanton Schwyz hingegen 80. Im weiteren verlangt die Initiative eine angemessene Entlöhnung und bessere Arbeitsbedingungen für das Personal. «An all diesen Punkten setzt die Initiative an.»

Mitte will mit Kita-Initiative Fachkräftemangel bekämpfen

Mitte-Nationalrat Martin Landolt spricht von einer zeitgemässen Wirtschaftspolitik. Diese bekämpfe den Fachkräftemangel über die Förderung des inländischen Potenzials, indem sie Fehlanreize eliminiere. Denn derzeit verzichte man auf unzählige Frauen, die gerne mehr arbeiten wollten.

Der grünliberale Nationalrat Roland Fischer (LU) erinnerte daran, dass die OECD-Staaten im Schnitt 0,8 Prozent des Bruttoinlandprodukts für die Kinderbetreuung ausgeben. In Skandinavien seien es gar zwei, in der Schweiz hingegen gerade 0,1 Prozent.

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Katharina Prelicz-Huber, Präsidentin der Gewerkschaft im Service Public (VPOD) und Grünen-Nationalrätin, hebt die Bedeutung für das Kita-Personal hervor. «Ohne substanzielle öffentliche Finanzierung sind Kitas und Horte in gute Qualität und mit fairen Arbeitsbedingungen nicht zu führen. Für die Schweiz, deren Ressourcen gut ausgebildete Menschen sind, sollte diese Investition ein Muss sein.»