St. Galler enthüllen Denkmäler für ehemaligen Präsidenten Polens

Der 1922 zum ersten Präsident Polens gewählte Gabriel Narutowicz hat viele Jahre im Kanton St. Gallen verbracht. Am Sonntag werden zwei Denkmäler enthüllt.

Gübsensee
Beim Gübsensee in St. Gallen wird eine Gedenktafel für Gabriel Narutowicz enthüllt. - Keystone

Gabriel Narutowicz wurde 1922 zum ersten Staatspräsidenten Polens gewählt. Zuvor hatte er viele Jahre im Kanton St. Gallen gelebt. Am Sonntag reisen der polnische Staatssekretär und die Botschafterin in den Kanton St. Gallen, wo zwei Denkmäler zu Ehren von Narutowicz enthüllt werden.

Die Geschichte Polens sei eng mit dem Kanton St. Gallen verwoben, schrieb der Kanton St. Gallen am Freitag in einer Mitteilung. «Hier verbrachte Gabriel Narutowicz viele Jahre, bevor er 1922 zum ersten Präsidenten Polens gewählt wurde.»

Empfang vom Regierungspräsident Stefan Kölliker

Am Sonntag reist eine Delegation mit Andrzej Dera, dem Staatssekretär in der Kanzlei des Staatspräsidenten Polens, und der polnischen Botschafterin Iwona Kozłowska nach St.Gallen. Sie wird von Regierungspräsident Stefan Kölliker empfangen.

Stefan Kölliker Coronavirus
Regierungsrat Stefan Kölliker, Bildungsdirektor im Kanton St. Gallen. (Archivbild) - Keystone

«Zusammen werden sie beim Gübsensee eine Gedenktafel für Gabriel Narutowicz enthüllen», hiess es in der Mitteilung. Am späteren Nachmittag folge dann die Enthüllung eines Gedenkbrunnens in der Gemeinde Untereggen. Mit dabei sind auch Ehrengäste aus Polen und der Schweiz.

Leben von Gabriel Narutowicz

Der 1865 geborene Gabriel Narutowicz besuchte Schulen im Baltikum und reiste zu Studien nach St.Petersburg. Gesundheitlich angeschlagen vertrug er die klimatischen Verhältnisse in der Zarenstadt schlecht.

Ein Kuraufenthalt in der Alpenrepublik sollte helfen. Die Schweiz wurde so zur zweiten Heimat, wo Narutowicz 30 Jahre lebte, 17 Jahre im Raum St.Gallen. 1895 wurde er in Untereggen heimatberechtigt und damit St. Galler Kantonsbürger.

Narutowicz studierte an der ETH und wurde zu einem der besten Wasserbauingenieuren des Landes. «Er hinterliess auch in der Ostschweiz bleibende und markante Spuren – etwa bezüglich der Rheinregulierung, der Steinachkorrektion in der Stadt St.Gallen oder, besonders sichtbar, beim Kraftwerk Kubel», schrieb der Kanton St. Gallen weiter.

Im Jahr 1920 kehrte Gabriel Narutowicz nach Polen zurück und startete eine neue Karriere als Minister. 1922 wurde er zum polnischen Staatspräsidenten gewählt. Bereits wenige Tage später fiel er einem nationalistisch motivierten Attentat zum Opfer.

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