Kanton Solothurn verkauft seine letzten Alpiq-Aktien
Der Kanton Solothurn hat seine noch verbliebene Aktienbeteiligung am Energiekonzern Alpiq an den Energieversorger IBB Holding AG in Brugg AG verkauft. Der Verkaufserlös beträgt rund 26 Millionen Franken und bringt einen einmaligen Buchgewinn von 5,2 Millionen Franken.

Der Regierungsrat habe den Verkauf beschlossen, teilte die Staatskanzlei Solothurn am Mittwoch mit. Mit der IBB sei analog zu den früheren Kaufverträgen ein Preis von 70 Franken je Aktie vereinbart worden.
Bereits im September hatte der Kanton einen grossen Teil seiner Aktienbeteiligung für 113 Millionen Franken verkauft. Ursprünglich war der Kanton mit 5,61 Prozent an Alpiq beteiligt.
Das Aktionariat der Alpiq Holding AG ist neu organisiert. Diese Neuorganisation sieht im Wesentlichen vor, dass drei Hauptaktionärsgruppen zu gleichen Teilen an der Alpiq beteiligt sind.
Diese haben unter sich vereinbart, dass sie in Zukunft einen bestimmten Teil der Wasserkraftproduktion der Alpiq beziehen - und zwar im selben Verhältnis, in dem sie an der Alpiq beteiligt sind.
Für den Regierungsrat ist dies aus wirtschaftlichen Überlegungen «durchaus nachvollziehbar und sinnvoll», wie es in einer Medienmitteilung heisst. Für den Kanton hätte diese Pflicht jedoch zur Folge, dass er ungewollt als Strombezüger und -händler zum Konkurrenten der regionalen Energieversorger würde.
Diesen Effekt wollte der Regierungsrat nach eigenen Angaben vermeiden. Er habe sich aus volkswirtschaftlichen Überlegungen deshalb entschieden, seine Alpiq-Aktien an regionale Energieversorger abzutreten. Diese Energieversorger würden gestärkt.
Der Kanton Solothurn war seit Beginn der 1960er-Jahre an der Atel-Gruppe, der Vorläuferunternehmung der heutigen Alpiq Holding AG, finanziell beteiligt. 2009 wurde die Atel-Gruppe zusammen mit der Energie Ouest Suisse (EOS) in die Alpiq überführt.